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Freies Funknetz

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Freie Funknetze sind WLAN-basierte Funknetze, die nicht von kommerziellen Anbietern, sondern von Privatpersonen, Vereinen oder ähnlichen Institutionen angeboten werden. Mit diesen Techniken lassen sich relativ leicht und kostengünstig Computernetzwerke aufbauen, die von einfachen Heimnetzwerken ausgehend, Häuser, Stadtteile, Dörfer und Städte WIMAN vernetzen können.

Dazu werden mehrere Wireless Access Points miteinander verbunden und bilden ein Intranet, dass unter anderem über einen Internetprovider mit dem Internet verbunden werden kann. Zunehmend wird auch versucht, mobile Ad-hoc-Netzwerke einzusetzen.

Die meisten Projekte versuchen so eine freie und alternative Netz-Infrastruktur, zusätzlich zur vorhandenen der großen ISPs, aufzubauen.

Im April 2000 versuchten Consume und free2air unabhängig von einander in London die Realisation von Freien Netzen. In den Workshops, Consume Clincs genannt, wurden Vereinbarungen und Regeln getroffen, die die Kommunkation untereinander und überregional regeln. Alle Ideen, Vereinbarungen, Grundsätze und Annahmen wurden als Pico Peering Agreements in dem Consume-Skript festgehalten. In diesem Skript geht es unter Anderem um die Vereinbarung, überschüssige Kapazitäten anderen zur Verfügung stellen. Ähnlich dem "Schulen ans Netz"-Projekt in Deutschland haben viele staatliche Einrichtungen wie Schulen, Universitäten und Biblotheken breitbändige Internetanbindung, die zum größten Teil nicht ausgelastet werden (beispielsweise nachts oder am Wochenende). Die Betreiber dieser öffentlichen Institutionen könnten jedoch eine Antenne auf das Dach montieren und die Anbindung mit der Öffentlichkeit teilen. Die Öffentlichtkeit würde wiederrum das Freie Netzwerk selbstständig pflegen und natürlich auch erweitern. So ähnlich lautete auch der erste landesweite Zeitunsbericht über Freie Netze vom 12. Oktober 2000. Unter dem Titel "Free as the air we breathe" (übersetzt "So frei wie die Luft, die wir atmen") schrieb Sean Dodson: "Jeder, so sagen sie [die Leute von Consume] sollte das Recht auf Zugang zum Internet haben [...]. Sie glauben, dass das Netz seinen Nutzern gehört und dass es frei sein sollte."

Viele sehen in der immer weiteren Verbreitung von selbstorganisierten freien Netzen in Großstädten wie Berlin, Wien, London und Athen den Versuch, das Prinzip freier Software auf freie "Netzwerk-Allmenden" zu übetragen. In diesen sollen in Anlehnung an die mittelalterliche Allmende eine gemeinsame Nutzung von Netzwerkressourcen und verlustfrei kopierbarer Daten organisiert werden.

Zunehmend wird auch die Haftung von Funknetz-Betreibern und die Aufbewahrungspflicht von Verbindungsdaten diskutiert.

Literatur