Bahnhof Tuttlingen


Der Bahnhof Tuttlingen (fälschlicherweise auch oft Tuttlingen Hauptbahnhof) ist der Bahnhof der baden-württembergischen Kreisstadt Tuttlingen und der wichtigste von insgesamt acht Bahnhaltepunkten der Stadt. Der Bahnhof wurde zwischen 1928 und 1933 an neuer Stelle erbaut und ersetzte den wesentlich kleineren Tuttlinger Bahnhof aus dem Jahr 1869. Teile des Bahnhofs überschreiten die ehemalige württembergisch-badische Grenze, sodass dieser sowohl auf württembergischer als auch auf der badischen Gemarkung liegt. Der Bahnhof Tuttlingen ist ein Eisenbahnknoten am Kreuzungspunkt von Gäubahn und Donautalbahn. Er ist ICE- und Regionalexpress-Halt, einer der bedeutendsten Stationen im Ringzug-System sowie die wichtigste Drehscheibe für den Nahverkehr im Landkreis Tuttlingen.
Geschichte
Vorgeschichte
Anschluss Tuttlingens an die Eisenbahn und der Tuttlinger Bahnhof von 1869
Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich Tuttlingen in einer Randlage im südlichen Württemberg unmittelbar an der Grenze zu Baden. Die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen bauten von Stuttgart ausgehend zunächst keine direkte Bahnstrecke nach Tuttlingen, sondern verlängerten vielmehr die seit 1859 bestehende Strecke von Stuttgart über Plochingen nach Reutlingen weiter durch das Neckartal nach Südwesten. Zunächst erreichte die Eisenbahn so Tübingen, Horb am Neckar und Rottweil, von wo aus man an die im Bau befindliche Schwarzwaldbahn und so an das badische Streckennetz anschließen wollte. Einer dieser Verbindungsbahnen ab Rottweil sah eine Streckenführung über Tuttlingen vor, von wo aus die württembergische Eisenbahnstrecke weiter ins badische Immendingen führen sollte, über das die Badischen Staatseisenbahnen ebenfalls den Bau der Schwarzwaldbahn projektierten. Tuttlingen bekam über diese Verbindungsbahn am 15. Juli 1869 erstmals Anschluss an das Eisenbahnnetz. Der damalige Bahnhof befand sich etwa dort, wo sich heute der der Kreisverkehr am Aesculap-Platz befindet, also am heutigen Kreuzungspunkt der Bundesstraßen 14 und 311 außerhalb der Altstadt. Von dem damaligen stattlichen Empfangsgebäude im königlich-württembergischen Stil sind heute keine Spuren mehr sichtbar.
Entwicklung des Tuttlinger Eisenbahnanschlusses bis 1890
Die Fahrt vom Bahnhof Tuttlingen nach Stuttgart dauerte zunächst ca. acht Stunden (heute im ICE 1 Stunden 21 Minuten), was auch dem Umweg der Strecke über Horb, Tübingen und Plochingen geschuldet war. Erst mit der Vollendung der Gäubahn, d.h. dem Bau einer Eisenbahnstrecke von Eutingen im Gäu nach Stuttgart 1879 entstand eine relativ gerade Linie von Tuttlingen in die württembergische Landeshauptstadt. Ostwärts war Tuttlingen aber auch weiterhin nicht mit der Bahn zu erreichen. Die Donautalbahn verband als Ost-West-Verbindung zwar seit 1873 Ulm mit Sigmaringen, reichte aber zunächst nicht bis Tuttlingen. Zu einem Weiterbau kam es erst ab 1887 unter dem Druck des deutschen Generalstabs, der die Verlängerung der Donautalbahn bis Tuttlingen unter militärstragischen Gesichtspunkten durchsetzte. 1890 erreichte die Donautalbahn schließlich Tuttlingen, womit der Bahnhof zum Eisenbahnknoten und zum Umsteigebahnhof wurde: Es bestand jetzt direkter Anschluss nach Ulm, Stuttgart und über Immendingen an die Schwarzwaldbahn. Eine direkte Verbindung nach Singen (Hohentwiel) fehlte jedoch noch.
Der Bahnhof von 1933
Hintergrund: Der Ausbau der Gäubahn
Nach dem Ersten Weltkrieg strebte der Volksstaat Württemberg einen Ausbau seiner Eisenbahnen an. Württemberg war aus wirtschaftlichen Gründen daran interessiert, dass der Verkehr von Berlin in die Schweiz über sein Territorium und nicht über die Nachbarn Bayern und Baden verlief. Württemberg ging deshalb daran, seinen Teil einer Eisenbahnmagistrale von Berlin über Würzburg, Stuttgart und Tuttlingen nach Zürich auszubauen. Hierfür wurde am 23. Februar 1927 in einem Vertrag mit der Deutschen Reichsbahn zahlreiche Ausbaumaßnahmen beschlossen, die unter anderem auch zum Bau eines neuen Tuttlinger Bahnhofs führten. Es war vorgesehen, die Gäubahn zwischen Tuttlingen und Stuttgart vollständig zweigleisig auszubauen. Die Gäubahn sollte aber nicht weiterhin in Immendingen enden und dort an die Schwarzwaldbahn anschließen, vielmehr war man an einer geraden Nord-Süd-Linie von Stuttgart zur deutsch-schweizerischen Grenze in Singen interessiert. Von Tuttlingen sollte dafür eine eingleisige 5,5 km lange Neubaustrecke (so genannte Hattinger Kurve) nach Hattingen an der Schwarzwaldbahn führen, sodass für den Verkehr von Stuttgart in die Schweiz der Umweg über Immendingen entfiel.
Bau des neuen Bahnhofs 1928-1933
In den 1920er Jahren war der Bahnhof aus dem Jahr 1869 bereits an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Ein Ausbau des alten Bahnhofs war aber auf Grund seiner eingezwängten Lage zwischen der Donau, dem Ehrenberg und der Weimarstraße nicht möglich. Die geplante Verlegung eines zweiten Gleises Richtung Stuttgart in Verbindung mit der Neubaustrecke nach Hattingen galt auf dem alten Gelände als unmöglich. Die Reichsbahndirektion Stuttgart, die mit den Bauarbeiten betraut war, beschloss deshalb, einen neuen Bahnhof auf der anderen Seite der Donau nochmals 200m weiter vom Stadtkern entfernt zu errichten, wo sich genügend Entwicklungspotenzial für den Bahnhof bot. Das Bett der Donau wurde dafür auf etwa 2km Länge in den Ortsteil Koppenland verlegt.
Der Einbau der Gleise begann im Frühjahr 1932. Diese und andere Teile der Bahnhofsanlage überschritten dabei die Landesgrenze zu Baden, so dass der Bahnhof halb auf württembergischem und halb auf badischem Gebiet liegt. Der Bahnhof verfügte über acht Gleise und zusätzlichen Ladegleisen, einen Lokschuppen sowie einer Drehscheibe. Beim Bau des Bahnhofs wurde an verschiedenen Stellen Vorkehrungen für eine mögliche spätere Bahnhofserweiterung getroffen, zu der es freilich nie kam. Das Empfangsgebäude ist im Baustil der späten 20er Jahre gehalten und steht in der Tradition des Modernen Bauens der Weimarer Zeit. Eine Besonderheit war das Flachdach des Empfangsgebäudes, das für die Tuttlinger Architektur recht ungewöhnlich ist. Das Empfangsgebäude ist dreistöckig und war zur Zeit des Baus eines der größten Bahngebäude in ganz Württemberg. Obwohl das Gebäude schon vor der nationalsozialistischen Machergreifung von der Reichsbahndirektion Stuttgart geplant worden ist, werden auch Ähnlichkeiten mit den Monumentalbauten der NS-Architektur gesehen. Das Tuttlinger Bahnhofsgebäude blieb bis heute das größte Bahngebäude in der Region und gilt für eine Stadt in der Größe von Tuttlingen als überdimensioniert.
Insgesamt fanden während der Bauzeit in den Jahren zwischen 1928 und 1933 durchschnittlich 280 Arbeitskräfte täglich Beschäftigung am Tuttlinger Bahnhof, was für den damaligen von der Weltwirtschaftskrise gebeutelten Arbeitsmarkt eine enorme Entlastung darstellte. Insgesamt wurden am neuen Bahnhof 20.000 m³ Beton, 900 Tonnen Stahl und 24,6 km Gleise verbaut. Die Gesamtkosten des Bahnhofsneubaus beliefen sich auf 9 Millionen Reichsmark.
Am 29. September 1933 wurde der Bahnhof offiziell eröffnet. Die Feier stand unter starkem Einfluss der nationalsozialistischen Propaganda, die den neuen Bahnhof für sich vereinnahmte. Eine der Reden hielt der württembergische Staatspräsident und NSDAP-Gauleiter Wilhelm Murr. Der Anlagen des alten Bahnhofs, der seinen Zweck verloren hatte, wurde in den Monaten nach Eröffnung des neuen Bahnhofs abgebaut. Das Empfangsgebäude wurde abgerissen. Im Mai 1934 wurde der Bau der eingleisigen Neubaustrecke nach Hattingen abgeschlossen. Zum vollständigen zweigleisigen Ausbau der Gäubahn kam es nie. Während des Zweiten Weltkriegs wurden 1941 die Arbeiten eingestellt. Der Abschnitt von Oberndorf nach Aistaig blieb deshalb genauso wie der Neubauabschnitt von Tuttlingen nach Hattingen eingleisig.
Kriegsschäden 1945, Reparationsleistungen und Umstellung auf Dieselbetrieb
Im März 1945 zerstörten alliierte Luftangriffe Teile der Tuttlinger Bahnanlagen. Der Westflügel des Empfangsgebäudes wurde dabei schwer beschädigt. Nach der Kapitulation im Mai 1945 kam der Bahnverkehr in Tuttlingen bis zum Sommer 1945 ganz zum Erliegen. Da die Deutsche Wehrmacht in den letzten Kriegstagen zahlreiche Donaubrücken sprengte, blieb die Donautalbahn sogar noch bis 1950 über weite Teile gesperrt. Züge, die aus der Französischen Besatzungszone, in der Tuttlingen lag, hinausfuhren gab es zunächst gar nicht. Erst 1948 fuhren wieder Züge von Tuttlingen nach Stuttgart und Zürich. Die Direktverbindungen von Tuttlingen nach Berlin, für die die Gäubahn ja zwischen 1928 und 1941 ausgebaut wurde, wurden nach dem Krieg bis zum heutigen Tag nicht mehr aufgenommen. Erst 1957 wurden am Bahnhof Tuttlingen die letzten Kriegsschäden beseitigt.
1946 entfernte die französische Besatzungsmacht als Reparationsleistung das erst wenige Jahre zuvor verlegte zweite Gleis auf der Gäubahn zwischen Tuttlingen und Horb am Neckar, wodurch Tuttlingen seitdem aus allen Richtungen nur noch über eingleisige Schienverbindungen verfügt. Zwischen 1955 und 1969 erfolgte in Tuttlingen auf allen Strecken die Umstellung von Dampf- auf Dieselbetrieb.
Elektrifizierung, Rückbau und der Verkauf von Bahnanlagen seit den 1960er Jahren
1977 elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn die Gäubahn, was zu Fahrtzeitverkürzungen in Richtung Stuttgart und Zürich führte. Auf der Donautalbahn blieb es bis heute beim Dieselbetrieb.
Seit den 1960er Jahren kam es zu zahlreichen Rückbaumaßnahmen am Bahnhof Tuttlingen, der beim Bau zu Beginn der 1930er Jahre noch auf eine mögliche Erweiterung ausgelegt wurde. Von den ursprünglich acht Gleisen im Personenverkehr sind heute noch fünf vorhanden. Die Güterabfertigung wurde eingestellt und damit verbunden die Gütergleise und viele Weichen zurückgebaut. Im Jahr 1992 erfolgte der Verkauf des Güterbahnhofsgeländes an die Stadt Tuttlingen sowie des Lokschuppen-Areals an einen Eisenbahnliebhaber. Ebenfalls 1992 wurde der Westflügel des Bahnhofsgebäudes an einen Versicherungsmakler verkauft, der diesen daraufhin renovierte und teils weitervermietete. Der Ostflügel, der bei der Bahn verblieb, wurde 1994 grundlegend erneuert. Eine Renovierung der Fassade, wie sie am Westflügel vorgenommen wurde, unterblieb aber. Der Gepäckschalter wurde 1995 geschlossen; dafür aber im gleichen Jahr ein Reisezentrum eingerichtet.
Der Bahnhof heute
Lage



Der Bahnhof liegt ca. 2km entfernt von der Altstadt am äußersten Rand der Tuttlinger Kernstadt und schließt im Westen an den Ortsteil Koppenland und die dortigen Kleingärten sowie den Donauradweg an. Der Gleiskörper erstreckt sich auf den badischen Stadtteil Möhringen. Der Bahnhofsvorplatz östlich des Bahnhofs liegt in unmittelbarer Nähe der Firma Aesculap, welche der bedeutendste Arbeitgeber Tuttlingens ist.
Bahnhof oder Hauptbahnhof ?
Der Bahnhof Tuttlingen gehört nicht zu den insgesamt 116 deutschen Bahnhöfen, die die Deutsche Bahn als Hauptbahnhöfe bezeichnet und trägt deshalb den Namen Tuttlingen Bahnhof. In Tuttlingen ist die Bezeichnung Tuttlingen Hauptbahnhof jedoch als Abgrenzung zum aufgegebenen ehemaligen Nordbahnhof weit verbreitet. Auf den Hinweisschildern der Stadtverwaltung wird so beispielsweise mehrmals auf den Hauptbahnhof verwiesen. Auch wird die Adressbezeichnung Hauptbahnhof 1 als Anschrift des Bahnhofsgebäudes offiziell verwendet.
Nutzung der Bahnanlage und des Bahnhofgebäudes für nicht-betriebliche Zwecke
Große Teile des Bahnhofsgebäudes und der Bahnanlagen sind heute in Privatbesitz und haben keine eisenbahnbetriebliche Funktion mehr. Das Empfangsgebäude ist heute in einen Bahnbereich und einen Nicht-Bahnbereich aufgeteilt, die durch eine Glaswand von einander getrennt sind. Im Nicht-Bahn-Bereich haben sich vor allem gastronomische Betriebe eingerichtet. Ebenfalls unterhält der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Bundestag Volker Kauder zusammen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Guido Wolf sein Wahlkreisbüro im Westflügel des Bahnhofsgebäudes.
Am Lokschuppen und der Drehscheibe des Bahnhofs ist inzwischen ein privates Eisenbahnmuseum entstanden, das 26 zumeist nicht betriebsfähige Dampfloks großteils unter freiem Himmel zeigt.
Betrieb
Der Bahnhof ist ein Eisenbahnknoten, an dem die Gäubahn von Stuttgart nach Singen (Hohentwiel) auf die Donautalbahn von Ulm nach Donaueschingen trifft. Der Bahnhof dient heute ausschließlich dem Personenverkehr, eine Güterabfertigung existiert nicht mehr. Auf der Gäubahn passieren allerdings weiterhin Güterdurchgangszüge den Bahnhof Tuttlingen.
ICE Stuttgart-Tuttlingen-Zürich
Auf der Gäubahn ist der Bahnhof Halt der im 2-Stunden-Takt verkehrenden ICE-T-Züge zwischen Stuttgart und Zürich. Tuttlingen wird von insgesamt sieben Zugpaaren täglich angefahren, von denen eines über Stuttgart hinaus bis Frankfurt am Main durchgebunden ist. Die ICEs haben in Tuttlingen nur schlechte Anschlüsse an andere Züge. Der Umstieg vom Ringzug auf ICE findet in Rottweil statt. Anschlüsse vom ICE auf die Züge der Donautalbahn gibt es nicht. Die Verbindung von Ulm über die Donautalbahn bis Tuttlingen und von dort aus weiter mit dem ICE nach Zürich, wäre zwar die kürzere Verbindung für diese Relation, diese wird jedoch heute mit direkten InterRegioExpress-Zügen von Ulm über Friedrichshafen nach Singen (Hohentwiel) hergestellt, wo der Umstieg auf den ICE nach Zürich erfolgt. Der ICE-Verkehr am Bahnhof Tuttlingen hat so vor allem regionale Bedeutung für die Stadt Tuttlingen, ist aber auf Grund schlechter Anschlüsse für das Umland nur von geringer Bedeutung.
Regionalexpress
Auf der Gäubahn verkehren zusätzlich zu den im 2-Stunden-Takt verkehrenden ICEs Regionalexpress-Züge (REs), so dass sich für Tuttlingen stündliche Direkt-Verbindungen nach Stuttgart und Singen ergeben. Auf der Donautalbahn (Baden-Württemberg) fahren ebenfalls im 2-Stunden-Takt REs, die einen Laufweg von Neustadt (Schwarzwald) nach Ulm haben. Am Bahnhof Tuttlingen sind die Gäubahn-REs mit den Donautalbahn-REs vertaktet, so dass Fahrgäste aus Richtung Neustadt in Tuttlingen Anschluss nach Stuttgart haben, und Fahrgäste aus Singen in Tuttlingen Richtung Ulm umsteigen können.
Ringzug und Verknüpfung mit dem Überlandbusverkehr

Der Bahnhof Tuttlingen ist einer von insgesamt acht Haltepunkten des Ringzugs auf dem Gebiet der Stadt Tuttlingen. Dieser verbindet den Bahnhof Tuttlingen werktags im Stundentakt und am Wochenende zweistündlich über die Donautalbahn mit Immendingen und von dort über die Wutachtalbahn mit Geisingen-Leipferdingen. Einige Ringzüge verkehren insbesondere am Wochenende über Leipferdingen hinaus bis Blumberg. Auf der Gäubahn fährt der Ringzug über Spaichingen nach Rottweil und von dort normalerweise zweistündlich weiter bis Bräunlingen. Im Ringzug-System ist der Bahnhof Tuttlingen ein Nullknoten, das heißt die Ringzüge aus Rottweil kreuzen hier zur Minute .00 mit den Ringzüge aus Leipferdingen, wo wenige Minuten nach Ankunft der Ringzüge auch einige Überlandbuslinien z.B. nach Trossingen und Richtung Sigmaringen abfahren. Kurz vor Ankunft der Ringzüge in Tuttlingen erreichen die Überlandbusse den Bahnhof Tuttlingen, wo dann optimale Umsteigeverbindungen zu anderen Bussen wie auch zu den Ringzügen Richtung Rottweil und Leipferdingen bestehen.
Am Bahnhof Tuttlingen zweigt von der Hauptlinie des Ringzugs ebenfalls der Nebenast nach Fridingen an der Donau ab. Dort ist der Ringzug-Verkehr allerdings nicht vertaktet. Es fahren werktags nur einzelne Züge. Am Wochenende gibt es dort keinen Ringzug-Verkehr.
Anschluss an den Stadtbusverkehr
Da der Tuttlinger Bahnhof deutlich außerhalb der Innenstadt und größerer Wohngebiete liegt, ist für viele Fahrgäste eine Weiterfahrt per Bus nötig. Im Stadtverkehr herrscht sowohl werktags wie auch am Wochenende ein Viertel-Stunden-Grund-Takt bis zum Zentralen Omnibusbahnhof in der Innenstadt, bis zu dem alle Stadt- und Überlandbuslinien parallel verlaufen. Zu diesem Grund-Takt von vier Bussen pro Stunde kommen werktags noch zahlreiche zusätzliche Busse zum Einsatz.
Verknüpfung mit dem Individual-Verkehr
Unmittelbar östlich des Bahnhofs schließt der touristisch wichtige Donauradweg an. Ein Radweg über die Bahnhofstraße in die Innenstadt fehlt jedoch. Radfahrer müssen vielmehr den Aesculap-Platz, den Kreuzungspunkt zweier viel befahrener Bundesstraßen über- oder unterqueren, um in die Innenstadt zu gelangen. Am Bahnhof steht ein nicht bewachter Fahrradabstellplatz zur Verfügung. Der Bau einer Radstation am Bahnhof ist ein Projekt der Lokalen Agenda 21. Auf Grund der unmittelbaren Nähe zweier wichtiger Bundesstraßen ist der Bahnhof gut an das Straßennetz angeschlossen. Es stehen kostenlose Parkplätze für Bahnfahrer zur Verfügung.
Literatur
- Deutsche Bundesbahn Bundesbahndirektion Stuttgart Pressedienst, 50 Jahre neuer Bahnhof, 113 Jahre Eisenbahn in Tuttlingen: Ein geschichtlicher Rückblick, Tage der DB am 8. und 9. Oktober 1983 beim Bahnhof Tuttlingen, Stuttgart 1983.
- Richard Leute, Die Geschichte der Eisenbahnen im Raum Tuttlingen, in: Tuttlinger Heimatblätter 46 (1983), S. 46-63.
- Richard Leute, Die Eisenbahnen im Raum Tuttlingen nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Tuttlinger Heimatblätter 61 (1998), S. 144-156.
- Zweckverband Ringzug Schwarzwald-Baar-Heuberg (Hrsg.), Der 3er Ringzug: Eine Investition für die Zukunft der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, Villingen-Schwenningen, 2006, S. 63.