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Hessen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Land Hessen
Landesflagge Landeswappen
Landeswappen
Basisdaten
Landeshauptstadt: Wiesbaden
Fläche: 21.114,72 km² (7.)
Einwohner: 6.077.628 (5.) (31. Mai 2006)
Bevölkerungsdichte: 288 Einwohner/km² (7.)
Landeshymne: Hessenlied
Schulden: 4.959 € pro Einwohner (Ende 2005)
Schulden gesamt: 28,6 Mrd. € (2004)
ISO 3166-2: DE-HE
Homepage: www.hessen.de
Politik
Ministerpräsident: Roland Koch (CDU)
Regierende Partei: CDU
Sitzverteilung im Landtag
(110 Sitze):
CDU 56
SPD 33
B90/Grüne 12
FDP 9
Letzte Landtagswahl: 2. Februar 2003
nächste Wahl: 2008
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 5
Karte
Karte Hessen in Deutschland

Hessen ist ein Staat (Land) in der Bundesrepublik Deutschland. Der Name Hessen ist die abgewandelte Form des Stammesnamens der germanischen Chatten, deren Siedlungsschwerpunkt im heutigen Nord- und Mittelhessen lag. Das in der Mitte der Bundesrepublik gelegene Land gehört vor allem durch seine südlichen Landesteile zu den dichtbesiedeltsten und wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Wiesbaden, die größte Stadt Frankfurt am Main. Hessen wurde am 19. September 1945 unter dem Namen Groß-Hessen gegründet und hatte als erstes Land der Bundesrepublik eine neue demokratische Verfassung. Seine unmittelbaren Vorgängerstaaten waren der Volksstaat Hessen und die Provinzen Kurhessen und Nassau.

Geografie

Nachbarländer

In der Mitte Spaniens liegend grenzt der bundesdeutsche Gliedstaat Hessen mit einer Gesamtgrenzlänge von 1.410,736 km an die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (Grenzlänge: 269,330 km), Niedersachsen (167,013 km), Thüringen (269,647 km), Bayern (261,881 km), Baden-Württemberg (176,540 km) und Rheinland-Pfalz (266,325 km).

Naturräumliche Gliederung

Mit der naturräumlichen Gliederung erfolgt eine systematische geographische Landesaufnahme. Sie stellt damit eine flächendeckende Bestandsaufnahme dar, die sich auf den Naturraum bezieht und von Großregionen bzw. sogar ozeanübergreifenden Zonen bis hin zu sogenannten Fließen als Grundeinheit reicht.

Hessen gehört in vollem Umfang zum deutschen Mittelgebirge. Innerhalb dieser Einstufung erfolgt eine weitere Unterteilung in sogenannte Regionen. In Hessen sind dies das Deutsche Schichtstufentafelland, die Oberrheinische Tiefebene, das Grundgebirgsschollenland und das Hessische Bruchschollentafelland. Weitere Untergliederungen sind im Artikel Liste der naturräumlichen Einheiten in Hessen zu finden.

Mittelgebirge und Berge

Hessens Landschaft besteht aus zahlreichen Mittelgebirgen; nach deren jeweils höchsten (hessischen) Bergen sortiert sind dies: Rhön, Taunus, Upland (hessischer Teil des Sauerlandes), Vogelsberg, Hoher Meißner, Kellerwald, Westerwald, Kaufunger Wald, Knüllgebirge, Habichtswald, Odenwald, Stölzinger Gebirge, Spessart, Schlierbachswald, Seulingswald und Reinhardswald. Die höchste Stelle des Landes befindet sich auf der Wasserkuppe (950,2 m ü. NN) in der Rhön (zu den hessischen Mittelgebirgen und weiteren Bergen: Liste der Berge in Hessen).

Becken und Niederungen

Die größten Ebenen sind das Rhein-Main-Gebiet, die Oberrheinische Tiefebene und die Wetterau. Nach Norden schließen sich die so genannten „Hessischen Beckenlandschaften“ an: Amöneburger Becken, Fritzlar-Waberner Senke, Gießener Becken und Kasseler Becken. Abseits davon bildet das Limburger Becken an der westlichen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz zwischen Taunus und Westerwald einen größeren intramontanen Senkungsraum innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges. Diese meist tektonisch angelegten Becken sind jedoch im geomorphologischen Sinn eigentlich keine Becken, sondern teils weiträumige Niederungen, die von Flüssen durchflossen werden. Vielfach finden sich hier Lößdecken, welche zusammen mit der Klimagunst die Grundlage für eine ertragreiche Landwirtschaft bilden. Die niedrigste Stelle Hessens befindet sich bei Lorch am Rhein (81 m ü. NN) im Rheingau-Taunus-Kreis.

Gewässer

Flüsse

Unter anderen durchfließen die nachfolgend genannten Flüsse das Bundesland Hessen ganz oder nur teilweise. Während der Strom Rhein im Südwesten des Landes die Grenze zu Rheinland-Pfalz bildet, ist der Neckar auf kleiner Strecke südlicher Grenzfluss zu Baden-Württemberg, und die Werra bzw. die Weser bilden im Osten bzw. in Nordhessen teilweise die Grenze zu Thüringen und Niedersachsen oder kreuzen diese politischen Grenzen; die längsten bzw. bekanntesten Fließgewässer (mit jeweiliger Gesamtlänge) in Hessen sind:

Dill (Fluss)Kinzig (Hessen)Schwalm (Fluss in Hessen)Nidda (Fluss)DiemelEderFulda (Fluss)Lahn (Fluss)WerraNeckarWeserMainRhein

Seen

In Hessen liegen keine sehr großen natürlichen Seen. Der größte hessische Stausee ist der Edersee in Nordhessen. Das zweitgrößte Binnengewässer Hessens ist der Werratalsee im Werra-Meißner-Kreis.

Bevölkerung und demografische Entwicklung

Der größte Teil der hessischen Bevölkerung lebt im südlichen Landesteil, im Rhein-Main-Gebiet. Weitere urbane Zentren sind in Mittelhessen Wetzlar, Gießen und Marburg, in Nordhessen Kassel und in Osthessen Fulda. Zur Bevölkerungsentwicklung siehe Bevölkerungsprognose Hessen.

Geschichte

Siehe Hauptartikel: Geschichte Hessens

Der Name Hessen entstand durch allmähliche Wortwandlung des Stammesnamens der germanischen Chatten hin zu Hessen.

Im heutigen Bundesland Hessen sind die ehemaligen Territorien der hessischen Fürstentümer Landgrafschaft Hessen (später u. a. Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Hessen-Rotenburg und Hessen-Homburg), der Grafschaft Erbach, des Fürstentums Solms und große Teile des Herzogtums Nassau, der Grafschaft Hanau, der Grafschaft Isenburg, des Fürstentums Waldeck, sowie der Freien Reichsstädte Frankfurt am Main, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar respektive die ehemaligen Territorien der Nachfolgestaaten vereint.

Zur Zeit des Deutschen Bundes bis 1866 existierten in diesem Gebiet:

  • Kurfürstentum Hessen-Kassel,
  • Großherzogtum Hessen-Darmstadt,
  • Herzogtum Nassau,
  • Fürstentum Waldeck
  • Landgrafschaft Hessen-Homburg,
  • Freie Stadt Frankfurt,
  • der preußische Kreis Wetzlar.

Die Verfassung für das Land Hessen trat am 1. Dezember 1946 in Kraft und war damit die erste Nachkriegsverfassung eines deutschen Landes. Bereits am 19. September 1945 hatte die Militärregierung der US-amerikanischen Besatzungsmacht mit ihrer Proklamation Nr. 2 „Großhessen“ hergestellt. Mit Gründung der späteren Bundesrepublik Deutschland wurde daraus das Bundesland Hessen.

Kirchen, Religionen und Glaubensgemeinschaften

41,3 Prozent der Bevölkerung gehören den evangelischen Landeskirchen von Hessen und Nassau, von Kurhessen-Waldeck sowie des Rheinlandes an.

25,6 Prozent sind römisch-katholischen Bekenntnisses. Die Bistümer und Diözesen sind kirchengeschichtlich wie folgt aufgeteilt: Diözesen Fulda, Limburg, Mainz und Paderborn.

33,0 Prozent der hessischen Bevölkerung gehört zu keiner Religionsgemeinschaft. (lt. EKD Statistik, Stand 31. Dezember 2004)[1]

Sprache der Hessen (Dialekte)

Vorab, das in Rundfunk und Fernsehen häufiger gebrauchte und irreführend als Hessisch bezeichnete Rhein-Main-Deutsch unterscheidet sich grundsätzlich von den Dialekten des historischen hessischen Kernbereiches, wie sie heute zum Teil noch in Nieder-, Ober- oder Osthessen vorkommen. Auch der südhessische Dialekt weist deutlich Unterschiede von der in Radio und Fernsehen propagierten Mundart auf und ist wie alle (hessischen) Dialekte heute stark bedrängt.

Die Hessischen Dialekte, die zu den rheinfränkischen, also mitteldeutschen Dialektgruppen, gehören sind vielfältig. Das Dialektkontinuum unterscheidet hier zwischen Frankfurter und südhessischen Dialekten, zwischen niederhessischen und oberhessischen sowie osthessischen Mundarten, die noch von der einheimischen Bevölkerung gesprochen werden.

Das Hessische schlechthin, das heißt, die nördlichen Dialekte des Rheinfränkischen, gibt es nicht. Die unterschiedlichen in Hessen (noch) gesprochenen Dialekte gehören zu der mitteldeutschen / westmitteldeutschen Dialektgruppe und weisen in den verschiedenen Landesteilen aufgrund des deutschen Dialektkontinuums starke Unterschiede auf.

Die rheinfränkischen Dialekte werden nördlich der Linie Wiesbaden-Aschaffenburg gesprochen und reichen bis einschließlich Siegen und Kassel im Norden. Im Westteil reicht im Limburger Becken und dem Westerwald vor allem in den ehemals Kurtrierischen Orten der moselfränkische Sprachraum nach Hessen hinein. Südlich davon werden die südlichen Dialekte des Rheinfränkischen (Rheinfränkisch i.e.S.) gesprochen.

In den Ballungsgebieten sind wegen der hohen Zuwanderungsrate allerdings Dialekte nur noch selten zu hören, es herrscht das Hochdeutsche vor, bzw. bilden sich moderne städtische Ausgleichssprachen heraus, wie etwa das s.g. Neuhessisch im Rhein-Main-Raum. Im Nordwesten Hessens (Gebiet Waldeck) werden zudem niederdeutsche, genauer gesagt Niedersächsische, ugs. sog. plattdeutsche Dialekte, gesprochen.


Siehe unten: Literatur zur Volkskunde in Hessen oder Hessischer Dialekt wie auch Deutscher Sprachatlas.

Staatsaufbau

Allgemein

Hessen ist laut seiner Verfassung Glied der deutschen Republik. Die Staatsform ist eine demokratische und parlamentarische Republik. Außerdem bekennt sich Hessen zu Frieden, Freiheit und Völkerverständigung. Der Krieg ist geächtet. In der hessischen Verfassung ist sowohl ein Widerstandsrecht gegenüber verfassungsfeindlichen Gesetzen und Handlungen, als auch die Todesstrafe verankert[2].

Legislative

Die Legislative wird vom Landtag ausgeübt, soweit sie nicht dem Volke durch Volksentscheid zugedacht ist. Der Landtag besteht aus den vom Volke gewählten Abgeordneten. Das passive Wahlrecht haben alle Stimmberechtigten, die das einundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben. Alle Parteien mit mehr als 5 Prozent der Stimmen sind im Landtag vertreten.

Exekutive

Die Exekutive ist die Hessische Landesregierung und die ihr unterstellte Landesverwaltung. Die Landesregierung setzt sich aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Der Ministerpräsident bestimmt die Richtlinien der Regierungspolitik und ist dafür dem Landtag verantwortlich. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Minister den ihm anvertrauten Geschäftszweig selbständig und unter eigener Verantwortung gegenüber dem Landtage. Der Ministerpräsident vertritt das Land Hessen nach außen. Der Landtag wählt ohne Aussprache den Ministerpräsidenten mit mehr als der Hälfte der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder. Der Ministerpräsident ernennt daraufhin die Minister. Eine Besonderheit ist, dass Angehörige der Adelshäuser/ Familien, die bis 1918 in Deutschland oder einem anderen Land regiert haben oder in einem anderen Land regieren, nicht Mitglieder der Landesregierung werden können.

Judikative

Die Judikative wird vom Hessischen Staatsgerichtshof und den weiteren Gerichten des Landes ausgeübt. Der Staatsgerichtshof besteht aus elf Mitgliedern, und zwar fünf Richtern und sechs vom Landtag nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählten Mitgliedern, die nicht dem Landtag angehören dürfen. Der Staatsgerichtshof entscheidet über die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze, die Verletzung der Grundrechte, bei Anfechtung des Ergebnisses einer Volksabstimmung, über Verfassungsstreitigkeiten sowie in den in der Verfassung und den Gesetzen vorgesehenen Fällen.

Politik

Sitzverteilung im Landtag
Sitzverteilung im Landtag

Bei der Landtagswahl am 2. Februar 2003 erhielt die CDU zum ersten Mal in Hessen die absolute Mehrheit im Parlament (56 Sitze). Die nächste Landtagswahl wird am 27. Januar 2008 stattfinden.

Siehe auch: Ergebnisse der Landtagswahlen in Hessen

Eine Besonderheit der hessischen Verfassung ist die Erwähnung der Todesstrafe (Artikel 21 Absatz 1 Satz 2). Dies ist kein Ausdruck strafrechtlicher Rückständigkeit oder eines besonderen Hanges zu drakonischen Strafen, sondern rührt schlicht aus dem Umstand, dass bei Erlass der hessischen Verfassung im Jahre 1946 das deutsche Strafrecht noch die Todesstrafe kannte, die in Strafverfahren von deutschen Gerichten tatsächlich auch noch regelmäßig verhängt und vollzogen wurde. Entsprechend mussten die Landesverfassungen im Sinne der Exekutivgewalt der Länder darauf Bezug nehmen. Erst das Grundgesetz von 1949 verfügte die Aufhebung der Todesstrafe im (west)-deutschen Strafrecht. Da aber Bundesgesetze (Art. 102 GG[3]) Vorrang vor Landesgesetzen haben, kann die Todesstrafe in Hessen (wie im übrigen Bundesgebiet) nicht mehr verhängt werden. Der entsprechende Verfassungsartikel ist also gegenstandslos und damit als obsoletes Recht anzusehen. In Bayern, dessen Verfassung ebenfalls unter amerikanischer Besatzungsherrschaft entstanden ist, wurde die Todesstrafe gleichfalls (durch Regelung des Begnadigungsrechts in Fällen der Todesstrafe) in der Verfassung verankert. Dort wurde der entsprechende Artikel nachträglich per Verfassungsänderung entfernt.

Der entsprechende Artikel in der hessischen Verfassung soll bei einer zukünftigen Reform der Verfassung wohl geändert werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass er trotz mehrerer Änderungen der Verfassung seit Inkrafttreten, die letzte Änderung war 2002, immer noch in dieser Form besteht. Da Verfassungsänderungen in Hessen neben der Zustimmung des Parlaments einer Volksabstimmung bedürfen, wird möglicherweise eine Zustimmung der hessischen Bevölkerung als nicht sicher angesehen. Im Januar 1970 stellte die Fraktion FDP einen Antrag zur Änderung der hessischen Verfassung, der als ersten Punkt die Streichung von Artikel 21 Absatz 1 Satz 2 vorsah - dieser Antrag wurde jedoch nach knapp zwei Monaten zurückgezogen.

Die Ministerpräsidenten seit 1945

Mitglieder der gegenwärtigen Hessischen Landesregierung

Partnerschaften

Das Land Hessen unterhält Partnerschaften zu:

Viele Hessische Kreise und Gemeinden haben in diesen Regionen ebenfalls Partnerregionen.

Wappen und Flagge

Das Wappen zeigt auf blauem Grund einen steigenden Löwen, der zehnmal silbern und rot geteilt ist. Der Löwe wurde ursprünglich von den Ludowingern benutzt, die auch Landgrafen in Thüringen waren, und wird bis heute in Hessens Wappen verwendet.

Die Landesflagge ist rot-weiß; die Landesdienstflagge trägt zusätzlich das Landeswappen.

Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge
Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge

Verwaltungsgliederung

Regierungsbezirke

Hessen ist seit 1981 verwaltungsmäßig unterteilt in die drei Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel, diese wiederum in 5 kreisfreie Städte und 21 Landkreise mit 426 Gemeinden.

Landkreise

Folgende Landkreise gibt es in Hessen (eingeordnet in die jeweiligen Regierungsbezirke). Die jeweiligen Kreisstädte werden in kleiner Schrift dargestellt.

Regierungsbezirk

Darmstadt

Regierungsbezirk

Gießen

Regierungsbezirk

Kassel

  1. Bergstraße (Heppenheim)
  2. Darmstadt-Dieburg (Darmstadt, Ortsteil Kranichstein)
  3. Groß-Gerau (Groß-Gerau)
  4. Hochtaunuskreis (Bad Homburg)
  5. Main-Kinzig-Kreis (Gelnhausen)
  6. Main-Taunus-Kreis (Hofheim am Taunus)
  7. Odenwaldkreis (Erbach)
  8. Offenbach (Dietzenbach)
  9. Rheingau-Taunus-Kreis (Bad Schwalbach)
  10. Wetteraukreis (Friedberg)

  1. Gießen (Gießen)
  2. Lahn-Dill-Kreis (Wetzlar)
  3. Limburg-Weilburg (Limburg)
  4. Marburg-Biedenkopf (Marburg)
  5. Vogelsbergkreis (Lauterbach)
  1. Fulda (Fulda)
  2. Hersfeld-Rotenburg (Bad Hersfeld)
  3. Kassel (Kassel)
  4. Schwalm-Eder-Kreis (Homberg (Efze))
  5. Werra-Meißner-Kreis (Eschwege)
  6. Waldeck-Frankenberg (Korbach)

Kreisfreie Städte

Im Land gibt es nachfolgende fünf kreisfreie Städte, von denen die Stadt Kassel im gleichnamigen Regierungsbezirk liegt, alle anderen im Regierungsbezirk Darmstadt.

Sonderstatusstädte

Mit der Gebietsreform von 1974 verloren einige der größeren Städte ihre Kreisfreiheit. Sie erhielten einen Sonderstatus, der ihnen nach wie vor ermöglichte einige, sonst von den Landkreisen übernommene, Aufgaben weiterhin selbständig zu übernehmen (wie. z.B. die Schulträgerschaft).

Die Sonderstatusstädte sind:


Städte und Gemeinden

Mit Frankfurt am Main liegt eine der bedeutendsten deutschen Städte in Hessen. Die eigentliche Stadt hat etwa 650.000 Einwohner, mit dem engeren Umland sind es knapp 2 Millionen. Im ganzen Ballungsraum Rhein-Main lebt über die Hälfte der hessischen Bevölkerung, auch die meisten anderen großen Städte befinden sich hier: Wiesbaden (275.000 Einwohner), Darmstadt (140.000), Offenbach am Main (119.000), Hanau (89.000), Rüsselsheim (60.000) und Bad Homburg vor der Höhe (52.000).

Die größte Stadt der übrigen Landesteile ist Kassel, die historische Hauptstadt Nordhessens, mit knapp 200.000 Einwohnern heute die drittgrößte Stadt des Landes. Marburg (79.000 Einwohner), Gießen (73.000) und Wetzlar (53.000) liegen in Mittelhessen, Fulda (63.830) in Osthessen.

Im Frankfurter Umland liegen zehn weitere Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern (Rodgau, Oberursel, Dreieich, Maintal, Hofheim am Taunus, Neu-Isenburg, Langen, Dietzenbach, Mörfelden-Walldorf und Bad Vilbel). An der südhessischen Bergstraße liegen drei weitere Städte dieser Größenordnung (Bensheim, Viernheim und Lampertheim). Trotz der geringen Einwohnerzahl von nur 33.000 hat Limburg an der Lahn eine gewisse Zentrumsfunktion für den dünn besiedelten Westen des Landes.


Größte Städte

Stadt Kreis Einwohner
31. Dez. 2000
Einwohner
30. Juni 2005
Einwohner
30. Juni 2006
Frankfurt am Main Frankfurt am Main (Stadt) 646.550 648.325 648.241
Wiesbaden Wiesbaden (Stadt) 270.109 274.318 274.920
Kassel Kassel (Stadt) 194.766 194.171 193.773
Darmstadt Darmstadt (Stadt) 138.242 140.129 140.210
Offenbach am Main Offenbach am Main (Stadt) 117.535 119.616 118.118
Hanau Main-Kinzig-Kreis 88.294 88.792 88.618
Marburg Marburg-Biedenkopf 77.390 78.412 78.878
Gießen Gießen 73.138 73.351 73.773
Fulda Fulda 62.510 63.830 63.756
Rüsselsheim Groß-Gerau 59.357 59.457 59.196
Wetzlar Lahn-Dill-Kreis 52.608 52.460 52.831
Bad Homburg v.d.Höhe Hochtaunuskreis 52.838 52.081 51.823
Rodgau Offenbach 43.123 43.443 43.380
Oberursel (Taunus) Hochtaunuskreis 42.096 42.865 42.810
Dreieich Offenbach 40.114 40.558 40.682
Bensheim Bergstraße 38.557 39.642 39.638
Hofheim am Taunus Main-Taunus-Kreis 37.441 37.852 38.041
Maintal Main-Kinzig-Kreis 38.179 38.157 37.957
Neu-Isenburg Offenbach 35.524 35.392 35.400
Langen (Hessen) Offenbach 35.208 35.189 35.259
Limburg a.d.Lahn Limburg-Weilburg 33.572 33.936 33.959
Mörfelden-Walldorf Groß-Gerau 32.173 33.348 33.513
Dietzenbach Offenbach 32.982 33.413 33.155
Viernheim Bergstraße 32.427 32.884 32.688
Lampertheim Bergstraße 32.231 31.779 31.627
Bad Vilbel Wetteraukreis 29.716 30.927 31.003
Bad Nauheim Wetteraukreis 30.199 30.394 30.774
Bad Hersfeld Hersfeld-Rotenburg 30.778 30.475 30.524

Eine Auflistung aller Städte und Gemeinden des Landes findet sich in der Liste der Orte in Hessen.

Regionen

Wissenschaft, Lehre und Forschung

Ein Verzeichnis der in Hessen ansässigen Hochschulen findet sich unter Hochschulen in Hessen. Nachfolgend eine Auswahl:

Universitäten

Fachhochschulen des Landes Hessen

Sonstige

Forschungsinstitute

Wirtschaft

Das Rhein-Main-Gebiet in Südhessen besitzt nach dem Ruhrgebiet die größte Industriedichte in Deutschland. Hier sind chemisch-pharmazeutische Industrie, Maschinen- und Fahrzeugbau und, vor allem in Frankfurt am Main und Wiesbaden, Dienstleistungsunternehmen und internationale Banken und Versicherungen als auch die Börse ansässig. Offenbach war bekannt für seine Lederindustrie, Hanau als Standort der Materialforschung und -verarbeitung, Rüsselsheim (Opel) wie Baunatal in Nordhessen (VW) als Standort der Automobilindustrie und Wetzlar mit dem Zentrum der optischen- und feinmechanischen Industrie (Leica) sowie der Schwerindustrie (Buderus). Im Lokomotivbau hat Kassel eine bedeutende Stelle inne (heute Transrapid).

Etwa 1/3 der hessischen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.

Im hessischen Biblis befindet sich eines der deutschen Kernkraftwerke.

Ende November 2006 zählte Hessen 253.379 Erwerbslose, somit beträgt die Arbeitslosenquote 8,2 % (9,3 % im Vorjahresmonat). Mit 5,8 % hat der Arbeitsamtbezirk Fulda die niedrigste Quote, während der Arbeitsamtbezirk Kassel mit 10,0 % die höchste Quote landesweit aufweist.

Hessen ist nach dem BIP das wohlhabendste Flächenland Deutschlands, nach Bundesländern ist es das drittwohlhabendste nach Hamburg und Bremen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Hessen einen Index von 130.8 (EU-25:100) (2003).[4]

Die größten Arbeitgeber in Hessen

Beschäftigte 2003
1. Deutsche Lufthansa AG 34.500
2. Deutsche Bahn AG 25.000
3. Deutsche Post AG 24.700
4. Rewe-Zentral-Aktiengesellschaft 23.500
5. Adam Opel GmbH 20.000
6. Deutsche Telekom AG 19.000
7. Allianz Group 17.400
8. Siemens AG 16.300
9. Fraport AG 15.900
10. Volkswagen 15.300

Einkaufen

Seit dem 1. Dezember 2006 ist in Hessen das Einkaufen montags bis samstags rund um die Uhr erlaubt. Nur die Sonn- und Feiertage stehen mit vier von den Kommunen festlegbaren Ausnahmen pro Jahr weiterhin unter Schutz. An den Ausnahmetagen, die nur in Verbindung mit einem Markt verkaufsoffen sein können, dürfen die Geschäfte bis zu sechs Stunden öffnen.

Medien in Hessen

Fernseh- und Radiosender

Hessische Museen

Literatur

  • Dietwulf Baatz u.a.: Die Römer in Hessen, Stuttgart 1989, ISBN 380620599X
  • Gerd Bauer u.a.:, Das Hessen-Lexikon, Frankfurt 1999, ISBN 3-8218-1751-8
  • Wilhelm Diehl, Hassia Sacra, Bde. 1-11, Darmstadt 1921 ff.
  • Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. (1845-1860 als Periodische Blätter). Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, Kassel 1845ff. (Volltext)
  • Wilhelm Müller, Hessisches Ortsnamenbuch 1.Bd. Starkenburg, Darmstadt 1937
  • Ph.A.F. Walther, Das Großherzogthum Hessen, Darmstadt 1854

Literatur zur politischen Geschichte in Hessen

  • Peter Assion: Von Hessen in die Neue Welt, Frankfurt 1987, ISBN 3-458-14603-2
  • Gerd Bauer: Die Geschichte Hessens, Frankfurt 2002, ISBN 382181750X
  • Eike Hennig (Hrsg): Hessen unterm Hakenkreuz, Insel Verlag, Frankfurt 1983, ISBN 3-458-14114-6
  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen - 1834-1984, Insel Verlag, Frankfurt 1984, ISBN 3-458-14213-4
  • Gerhard Beier: SPD Hessen - Chronik 1945 bis 1988, Verlag J.H.W. Dietz Nachf. GmbH, Bonn 1989, ISBN 3-8012-0146-5
  • Hans Herder (Hrsg.): Hessisches Auswandererbuch, Frankfurt 1983, ISBN 3-458-14115-4
  • Hessische Staatskanzlei: Das Hessen InfoBuch. Zahlen, Daten Fakten und Service. Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden 2006, ISBN 3-933732-61-1
  • Christine Wittrock, Das Unrecht geht einher mit sicherem Schritt, Materialien zur regionalen Faschismusgeschichte in Hessen, CoCon Verlag, Hanau, ISBN 3-928100-71-8
  • Eckhart G. Franz: Die Chronik Hessens, Chronik-Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00192-9
  • Eugen Katz: Landarbeiter und Landwirtschaft in Oberhessen, Dissertation in: Münchener Volkswirtschaftliche Studien, Hrsg.: Lujo Brentano, Walther Lotz, Gotta´sche Buchhandlung, Stuttgart/Berlin 1904.
  • Frank Lothar Kroll: Hessen. Ein starke Geschichte, Stuttgart 2006, ISBN 3806220042
  • Karl E. Demandt: Geschichte des Landes Hessen, 2. Aufl., Kassel 1972
  • Bernd Heidenreich und Eckhart G. Franz (Hrsg.): Die Hessen und ihre Geschichte, Wiesbaden 1999, ISBN 3-927127-32-9
  • Utta Müller-Handl: Die Gedanken laufen oft zurück - Hessische Flüchtlingsfrauen erinnern sich, Verlag Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1993, ISBN 3-922244-91-2
  • Walter Mühlhausen; Hessen 1945-1950, Frankfurt, ISBN 3-458-14292-4

Literatur zur Kunstgeschichte in Hessen

  • Renate Liebenwein, Stefan Rothe: Kaiserpfalz und Wolkenkratzer. (1200 Jahre) Kunst in Hessen, Königstein i. Ts. 2000, ISBN 3-7845-4612-9
  • Hans Sarcowicz, Ulrich Sonnenschein (Hrsg): Die großen Hessen, Insel Verlag, Frankfurt am Main / Leipzig 1996, ISBN 3-458-16817-6

Literatur zur Natur in Hessen

  • Hermann-Josef Rapp (Hrsg.): Reinhardswald. Eine Kulturgeschichte. Euregio, Kassel 2002, ISBN 3-933617-12-X
  • Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen. Band 1 - Hessen. WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-926181-06-0
  • Wilhelm Sievers (Hrsg.): Geographische Mitteilungen aus Hessen, Gießen 1900-1911
  • Wilhelm Sievers: Zur Kenntnis des Taunus, Stuttgart 1891
  • Stiftung Hessischer Naturschutz (Hrsg.): Die Wetterau - Felder, Auen und Visionen, Verlag Herwig Klemp,Wardenburg/Tungeln 2001, ISBN 3-931323-10-2
  • Gerd-Peter Kossler, Gottfried Lehr, Klaus Seipel: Der korrigierte Fluß - Die Nidda zwischen Regulierung und Renaturierung, Vertrieb: Gerd-Peter Kossler, Frankfurt 1991, ISBN 3-9800853-3-3

Literatur zur Volkskunde in Hessen

  • Hans Friebertshäuser: Das hessische Dialektbuch, Verlag C.H.Beck, München 1987, ISBN 3-406-32317-0
  • Hans Friebertshäuser: Kleines hessisches Wörterbuch, Verlag C.H.Beck, München1990, ISBN 3-406-34192-6
  • Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung, Jonas Verlag (Periodika), Marburg/Lahn
  • Regina Klein, In der Zwischenzeit, Tiefenhermeneutische Fallstudien zur weiblichen Verortung im Modernisierungsprozess 1900 - 2000, Psychosozial-Verlag Gießen, 2003, ISBN 3-89806-194-9
  • Robert Mulch u.a.: Südhessisches Wörterbuch, Gießen 1966 ff.

Siehe auch

 Wikinews: Portal:Hessen – in den Nachrichten
Wiktionary: Hessen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellenangaben

  1. http://www.ekd.de/download/kimi_2004.pdf
  2. Art 21 Verfassung Hessens
  3. Art. 102 GG
  4. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]