Creedence Clearwater Revival
Creedence Clearwater Revival | |
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Gründung: | 1959 |
Auflösung: | 1972 |
Genre: | Rock |
Gründungsmitglieder | |
Leadgitarre: | John Fogerty |
Rhythmusgitarre: | Tom Fogerty (bis 1971) |
Schlagzeug: | Doug Clifford |
Bass | Stu Cook |
Creedence Clearwater Revival (auch bekannt als CCR) war eine US-amerikanische Rockband der späten 1960er und frühen 1970er Jahre aus Berkeley, Kalifornien.
Bandgeschichte
Gründung - die frühen Jahre
Die Band begann als The Blue Velvets, gegründet Anfang 1959 von John Fogerty, seinem Bruder Tom und dessen Schulfreund Doug Clifford, in El Cerrito, Contra Costa County, Kalifornien. Fünf Monate später fand noch Stu Cook zu der Gruppe. Sie spielten gemeinsam auf Schulveranstaltungen und kleinen Festen, wobei ihr Repertoire im Wesentlichen aus Instrumentalversionen der damaligen Hits bestand.
Während dieser Zeit nahmen sie bereits einige Platten für den örtlichen Orchester-Musikverlag auf, blieben aber erfolglos.
Nach dem High-School-Abschluss aller Bandmitglieder arbeiteten The Blue Velvets kaum noch an einer musikalischen Karriere. Tom, der ältere der Fogerty-Brüder, hatte bereits eine eigene Familie zu versorgen; Doug und Stu gingen aufs College und John zu den Army Reserves.
Den Start ihrer Karriere bedeutete es, als die vier 1964 einige Demoaufnahmen zur Plattenfirma Fantasy Records brachten. Dort war man von der Musik der Blue Velvets angetan. Den Musikern wurde nahegelegt, auch noch Gesang in die Lieder einzubauen. Die anschließenden Vokalaufnahmen kamen dann als Schallplatte auf den Markt.
Allerdings waren die Musiker schockiert, als sie bei der Veröffentlichung feststellen mussten, dass die Plattenfirma die Band in Golliwoggs (Negergruppe) umgetauft hatte. Zunächst hielt sich der Erfolg weiter in Grenzen, sie veröffentlichten ein paar unbeachtete Singles. Dennoch stachen die vier Musiker schon damals mit Eigenkompositionen und von Fans als überdurchschnittlich bezeichneten Texten aus der Masse der örtlichen Musikgruppen heraus.
Mit dem Lied Brown Eyed Girl, das im Jahr 1966 veröffentlicht wurde, löste John seinen Bruder Tom als Sänger ab. Dieser Wechsel bedeutete erneut einen musikalischen Aufbruch; mit Walk On The Water entstand bald darauf der erste Song, der aus der Feder der Gruppe stammt und kein Liebeslied ist. 1967 wurde mit Porterville ein weiterer Titel veröffentlicht.
Creedence Clearwater Revival - Durchbruch und Ruhm
Im Dezember 1967 benannte sich die Gruppe dann in Creedence Clearwater Revival um. Dieser Name, der sich zum Teil aus einer Bierreklame zusammensetzte, sollte dabei etwas Tiefes, Wahres und Reines in der Musik symbolisieren. Der erste Titel, den sie unter diesem Namen aufnahmen, war Suzie Q., ein damals bereits elf Jahre altes Lied von Dale Hawkins, das sie schon seit ihrem Bestehen im Programm hatten.
Anschließend nahmen sie I Put A Spell On You, Walk On The Water, Get Down Woman, Gloomy und weitere Songs auf. Der Titel The Working Man war bereits ein früher Versuch, den Kern der „lower-class“-Mentalität des Volkes anzusprechen.
Das erste Album mit dem Namen Creedence Clearwater Revival wurde Anfang 1968 fertiggestellt und im Juni des Jahres veröffentlicht. Die Reaktion auf diese Platte war enorm; bei den Radio-Stationen gingen zahlreiche Hörerwünsche ein. Danach lief die Platte regelmäßig in den Radiosendungen, und es entstand eine regelrechte CCR-Manie.
Mit dem 1969 erschienenen Album Bayou Country fand die Band zu dem Stil, den sie auch über die nächsten Jahre beibehielten. Die Musik der Gruppe wurde nun als Bayou Rock oder Swamp Rock bezeichnet, da sich die Texte und immer wiederkehrenden Themen mit ländlichen Weisheiten befassten. Schließlich nahm man an, dass Creedence Clearwater Revival aus Louisiana stammte. Gerade Proud Mary, ihre zweite Hit-Single (der Song wird mehrfach gecovert, in der bekanntesten Version von Ike & Tina Turner) bestärkte diese Annahme. Dieser Mythos entwickelte sich hauptsächlich durch die Liebe John Fogertys zum Süden der USA; seine bevorzugte Musik, Blues und klassischer Rock 'n' Roll, kamen fast ausnahmslos von dort.
Ihr Auftritt im gleichen Jahr als Mit-Headliner des Woodstock Festivals erschien weder in dem Film über das Festival, noch auf dem ursprünglichen Woodstock-Album, da John Fogerty und die Plattenfirma sich weigerten, die Rechte dazu freizugeben. Fogerty betrachtete den Auftritt, der gegen 3 Uhr nachts nach einem langen Auftritt der Grateful Dead stattgefunden hatte, als zu schlecht, um veröffentlicht zu werden, da nur ein kleiner Teil des Publikums noch wach war und die Band angeblich mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Mit dem Hit Fortunate Son auf dem Album Willy And The Poor Boys (November 1969) wurden Creedence Clearwater Revival zum ersten Mal politisch. Es war ein Lied voller Bitterkeit und Empörung, Verachtung und Aufbegehren, ein Lied für Radikale und Konservative gleichermaßen. Gegenstand der Verachtung war der gefühllose Reiche, der die Macht zu seinen eigenen Zwecken verdreht. Querverweise zu dem zu der Zeit schwelenden Vietnam Konflikt drängen sich auf. Die Textzeilen: "It aint me, it aint me. I'am no senators son. It aint me, it aint me. I'am no fortunate one." beziehen sich wahrscheinlich auf den Umstand, dass wohlhabendere und einflussreichere Bürger Möglichkeiten besaßen, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Down On The Corner war der größte Hit aus dieser LP, der unbekanntere Titel Don’t Look Now (It Ain’t You Or Me) wurde von offizieller Seite stark angefeindet. Aber auch radikale Gruppen begannen zu dieser Zeit, die Gruppe zu kritisieren. Sie bemängelten, dass die Band ihr „schmutziges Geld“ nicht der Peace & Freedom Partei schenkte oder die Lieder zu Ehren Trotzkis schrieb, sondern ihre Lieder eher unverbindlichen Themen widmete, die nichts über die Revolution ausdrückten.
Zur Zeit der Veröffentlichung von Cosmo’s Factory, der fünften LP, befand sich Creedence Clearwater Revival auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere. Hits aus dieser Periode sind Lookin‘ Out My Back Door, Up Around The Bend und Who’ll Stop The Rain. Mittlerweile spielte die Band regelmäßig vor großem Publikum in der ganzen Welt, jede Single verkaufte sich millionenfach, und jede ihrer bisherigen fünf LPs wies Verkaufszahlen von über einer Million auf. Sogar Raubpressungen waren auf dem Markt.
Die vier Musiker, inzwischen selbst zu Millionären geworden, setzten sich stark für die Bürgerrechte ein und gaben zahlreiche Benefiz-Konzerte. Ohne dies bekannt zu machen, versorgten sie die Indianer der belagerten Alcatraz-Insel mit Lebensmitteln und Ausrüstungsgegenständen.
Die im Dezember 1970 veröffentlichte LP Pendulum wurde schon vor dem Erscheinungsdatum über eine Million Mal bestellt. Das Album enthielt mit Hey Tonight den einzigen Nummer-1 Hit für CCR in Deutschland. Jahre später wurde aber deutlich, dass John Fogerty seine Bandkollegen auf "Pendulum" inzwischen zu Statisten degradierte; die wesentlichen Beiträge zur Platte kamen von ihm. Vielleicht auch gerade deswegen sang Fogerty wohl nie souveräner als auf diesem Album. Der Gruppenverband war nun jedoch nicht mehr aufrecht zu erhalten; Tom Fogerty schied im Februar 1971 aus, um sich mit einer Solokarriere zu versuchen.
Auf dem im April 1972 erschienenen Album Mardi Gras legte jeder der verbleibenden drei Musiker seine eigenen Kompositionen vor. Die Platte sollte nach demokratischen Prinzipien innerhalb der Band entstehen, wurde aber ein völliges stilistisches Durcheinander.
Auflösung
Im Juli 1972 löste sich Creedence Clearwater Revival schließlich auf. Stu Cook und Doug Clifford gründeten später mit anderen Musikern die Formation Creedence Clearwater Revisited, mit der sie die alten Hits am Leben erhielten. John Fogerty war nach der Trennung in verschiedenen Projekten und mit einer Solokarriere zunächst nur mäßig erfolgreich. Erst 1985 hatte er mit dem Album Centerfield und den Singles Rock And Roll Girls und The Old Man Down The Road wieder kommerziellen Erfolg. John Fogerty, der ehemalige Kopf der Band, ist bis heute mit verschiedenen Plattenveröffentlichungen musikalisch aktiv. Tom Fogerty starb am 6.September 1990.
Diskografie
Langspielplatten
- Juni 1968: LP Creedence Clearwater Revival
- Januar 1969: LP Bayou Country
- August 1969: LP Green River
- November 1969: LP Willy and the Poor Boys
- Juli 1970: LP Cosmo’s Factory
- Dezember 1970: LP Pendulum
- April 1972: LP Mardi Gras
- 1973: LP Live in Europe
- 1980: LP Royal Albert Hall Concert (1970)
- 1969: Split-LP Spiritual Orgasmus of Creedence Clearwater Revival and Jeronimo
Singles
- Juni 1968: Suzie Q, Part I & II
- Oktober 1968: I Put A Spell On You/Walk On The Water
- Januar 1969 Proud Mary/Born On The Bayou
- April 1969: Bad Moon Rising/Lodi
- Juli 1969: Green River/Commotion
- Oktober 1969: Down On The Corner/Fortunate Son
- Januar 1970: Travelin’ Band/Who’ll Stop The Rain
- April 1970: Up Around The Bend/Run Through The Jungle
- Juli 1970: Lookin’ Out My Back Door/Long As I Can See The Light
- Januar 1971: Hey Tonight/Have You Ever Seen The Rain
- Juli 1971: Sweet Hitch-Hiker/Door To Door
- März 1972: Someday Never Comes/Tearin’ Up the Country
- 1972: Molina/Sailor’s Lament
Tourneen
- April 1970: erste Europa-Tournee
- Juli 1971: große USA-Tournee
- September 1971: zweite Europa-Tournee
- Februar 1972: Australien- und Japan-Tournee
Siehe auch
Literatur
- Peter Koers, Creedence Clearwater Revival - "Rocking All Over The World", Sonnentanz-Verlag, ISBN 3926794178
- Peter Koers, Creedence Clearwater Revival - "Green River, die illustrierte Diskographie zu Creedence Clearwater Revival", Star Cluster Verlag ISBN 3-925005-51-X
- Mark und Rüdiger Bloemeke, "John Fogerty und das Drama Creedence Clearwater Revival", Voodoo Verlag, Hamburg, 2005, ISBN 3-00-003885-X