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Deduktiv-nomologisches Modell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Hempel-Oppenheim-Schema will die Struktur der wissenschaftlichen Erklärung im Gegensatz zum alltäglichen Gebrauch von Erklärung darstellen. Es wurde von Carl Gustav Hempel und Paul Oppenheim 1948 in "Studies in the Logic of Explanation" beschrieben und ist ebenfalls als Deduktiv-Nomologisches-Modell bekannt.

Form

Es besteht aus:

Dem Erklärenden/Explanans, bestehend aus:

  • einer (allgemeingültigen) Gesetzesaussage: wenn A, dann B (Beispiel: Naturgesetz)
  • einer erfüllten Bedingung (in Form eines Ereignisses/einer Tatsache), dem Antezendenz: a

und dem zu Erklärenden/Explanandum:

  • dem aus dem Erklärenden folgenden Schluss, der Konzequenz/Konklusion b

Diese Bedingungen ergeben eine potentielle Erklärung/Explikation, wenn zusätzlich die Adäquatheitsbedingungen erfüllt sind:

  • Das zu Erklärende muss deduktiv aus dem Erklärenden folgen.
  • Das Erklärende muss ein allgemeines Gesetz enthalten.

Eine wahre Erklärung ergibt sich bei Hinzunahme der folgender Bedingung:

  • Das Gesetz muß wahr sein

Beispiel

Explanans:

Gesetz: Alle Menschen sind sterblich.
Prämisse: Sokrates ist ein Mensch.

Explanandum:

Schluss: Also ist Sokrates sterblich.