Ölpreiskrise
Zu einer Ölkrise kommt es, wenn mehr Öl gebraucht wird, als man zur Verfügung hat. Dabei spielt es primär keine Rolle, ob weniger Öl gefördert wurde, oder ob logistische Probleme der Auslöser sind.
Die grösste Ölkrise war im Herbst 1973, als die OPEC, die Organisation der erdölproduzierenden Länder, bewusst die Fördermengen drosselte, um den Preis für Erdöl zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Die Auswirkungen bestanden in Deutschland darin, dass im November und Dezember 1973 ein Fahrverbot an vier Sonntagen verhängt wurde, das sogenannte Sonntagsfahrverbot. 1974 musste Deutschland dann für seine Ölimporte rund 17 Milliarden DM mehr bezahlen als im Jahr zuvor.
1990 und 1991, als der Irak Kuwait annektierte und den 1. Golfkrieg verlor, sprach man wieder von einer bevorstehenden Ölkrise, denn beide Länder gehörten zu diesem Zeitpunkt zu den größten Erdölproduzenten.
Die Witterungsbedingungen im Winter 2001/2002, der besonders streng war, führte ebenfalls zu einem erhöhten Ölbedarf. Zeitgleich kauften die USA sehr viel Öl auf, um ihre Streitkräfte für den Krieg gegen den Terrorismus auszurüsten. Die Auswirkungen waren nicht so schlimm wie in den 70er Jahren, doch auch damals kursierte das Gerücht einer Ölkrise in den Köpfen. Dass es nicht zu einer echten Ölkrise kam, lag daran, dass die Ölförderung aufgestockt wurde. Hier waren also logistische Probleme (zu wenig Tanker) die Ursache der Krise.
In Zukunft könnten neue Sicherheitsbestimmungen der EU für Öltanker (siehe Prestige-Unglück) die Ein-Hüllen-Tanker verbieten und so für eine große logistische Krise sorgen da die meisten Tanker nicht zu den sicheren Zwei-Hüllen-Tankern gehören.