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Hochneukirch

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Hochneukirch ist ein Ortsteil der Gemeinde Jüchen im Rhein-Kreis Neuss.

Geschichte

Name

Datei:Kirche-1979.jpg
Kath. Kirche St. Pantaleon zu Hochneukirch

Die erste Erwähnung von Neukirchen (auch geschrieben: Nuenkirgen, Neuwenkirchen oder Neuenkyrken) stammt von 1312, als im „Liber Valoris“ erstmals die Kirche St. Pantaleon urkundlich erwähnt wurde. Seit dem Jahre 1873 heißt der Ort Hochneuirch. Drei Jahre zuvor, im Jahre 1870, wurde die „Namensgeberin“, die kath. Pfarrkirche „St. Pantaleon“ erbaut. 1975 erfolgte die Eingemeindung nach Jüchen.

Datei:Alte-Schule.jpg
Alte Schule auf der Rathhaustraße in Hochneukirch
Datei:Peter-Bamm-Halle.jpg
Peter-Bamm Halle

Schulen

Die erste Erwähnung einer Schule stammt aus dem Jahre 1560. Damals gab es allerdings noch keine Schulpflicht. Gerade bei der hisigen Landbevölkerung hatte Feld- und Handarbeit einen wesentlich höheren Stellenwert. Durch ein Feuer wurde die Schule 1642 vollständig zerstört und 1660 wieder aufgebaut. Im Jahre 1825 wurde dann die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Im Jahre 1840 wurde iene eine neue, zweiklassige Schule mit Lehrerwohnung errichtet, da die alte Schule zu klein geworden war. Diese Schule wurde an der heutigen Rathausstraße gebaut und bis ins Jahr 1860 gingen die Kinder aus Holz (Jüchen), Hackhausen, Kamphausen und Dürselen auch dorthin.

Im Jahre 1867 erfolgte der Bau einer zweiten Schule auf der Bahnhofsstraße, zu erbauen. 1900 wurde das Gebäude erweitert und im Jahre 1910 wurde die heutige Grundschule gegenüber der Peter-Bamm-Halle erbaut.

Im Jahre 1953 wurde dann auf der Gartenstraße ein weiteres Schulgebäude errichtet, dass für die evangelischen Schüler gedacht war. Aber es wurde an die Hauptschule angegliedert, die im Jahre 1974 erbaut wurde. Im selben Jahr wurde auch die Sport- und Mehrzweckhalle „Peter-Bamm-Halle“ erbaut und die alte Schule auf der Schulstraße 7 (heute Rathausstraße) abgerissen.

Datei:Muehle-alt.jpg
Windmühle Hochneukirch (vor der Renovierung)

Windmühle

Die Hochneukircher Mühle ist ein Wahrzeichen des Ortes. Ihr Baujahr ist nicht genau bekannt, doch die vorbeiführende Straße wurde schon 1370 „Mühlenweg“ genannt. Urkundlich erwähnt wird die Mühle erst Ende des 30-jährigen Krieges 1648. Die Windmühlenflügel, wurden im Jahre 1888 abgebaut. Der Antrieb der Mühlräder erfolgte mit einer 3 PS Dampfmaschine, die 1936 durch einen Elektromotor ersetzt wurde. Hermann Krahwinkel und Sohn Jakob bauten den Wagen- und Mehlschuppen zu einer Gastwirtschaft um und eröffneten 1956 die Gaststätte „Zur Mühle“.

Postamt

Um 1794 wurden durch die Franzosen die ersten Briefkästen aufgestellt. Diese wurden im Jahre 1816 vom preußischen Staat übernommen ab 1824 in ganz Preußen eingeführt.

In Hochneukirch wurde 1840 die erste Posthilfsstelle eröffnet sein, die ehrenamtlich vom Kirchenmeister der Pfarre St. Pantaleon, Josef Schnitzler, geführt wurde. Ab 1862 übernahm Josef Gieren die Poststelle, die in dem neben dem Pastorat liegenden Haus auf der Hochstraße, das er gekauft hatte, eingerichtet wurde.

Im Jahre 1867 erhielt Hochneukirch seine erste telegrafische Verbindung. Im Jahre 1890 war die Bevölkerung auf ca. 2000 Menschen angewachsen und mit über 85000 Postausgängen und 70000 Posteingängen pro Jahr, war das kleine Postamt den Ansprüchen der nicht mehr gewachsen. Es entstand deshalb ein posteigenes Gebäude an der Hochstraße 88. Es wurde 1891 fertiggestellt.

Mitte der 1920er Jahre, erhielten die Postboten Fahrräder und Postkarren. Anfang der 1960er war das Postamt zu klein. Da es weit in die Straßenkreuzung Hochstraße, Bahnhofstraße, Poststraße und Von-Werth-Straße hineinragte und eine Gefahr für den zunehmenden Verkehr darstellte, entschloss sich die Oberpostdirektion, im Jahre 1962, zum Bau eines neuen Postamtes hinter der alten Post.

1999 wurde das Hochneukircher Postamt im Zuge der Rationalisierung geschlossen. Aus dem alten Post-Gebäude ist das Casa-Wohnart-Geschäft geworden.

Bahnhof

Im Jahre 1873 erhielt Hochneukirch eine Schienenanbindung, die die aufkeimende Textilindustrie, weiter beflügelte. Der erste Zug der Bergisch-Märkischen Eisenbahn fuhr von Mönchengladbach über Jülich nach Stolberg.

Die Stadt Mönchengladbach und die Handelskammer stellten an den Eisenbahnminister den Antrag, die Strecke Venlo-Köln zwischen Mönchengladbach und Grevenbroich über Giesenkirchen statt über Hochneukirch zu legen. Mönchengladbach versprach sich davon eine bessere Erschließung seines Hinterlandes. Industrie und Bevölkerung von Hochneukirch wünschten sich aber eine Streckenführung über Hochneukirch nach Grevenbroich und Köln. Aber Fabrikant Peter Busch setzte sich mit einigen ihm bekannten Abgeordneten im Berliner Landtag in Verbindung, und Pastor Martin Köllen wandte sich an den Oberhofmeister der Kaiserin Augusta, Graf Nesselrode-Ehreshoven. Durch des Grafen Vermittlung konnte Pastor Martin Köllen seine Wüsche dem Eisenbahnminister Maybach schriftlich mitteilen. Durch dessen persönlichen Einsatz, wurde die Eisenbahnlinie durch Hochneukirch im Jahre 1889 dem Verkehr übergeben.

Zum Dank für ihren Einsatz ehrte Hochneukirch Peter Busch und Martin Köllen, indem die Straßen links und rechts vom Bahnhof ihre Namen erhielten. Um nach Hackhausen zu gelangen, mussten die Gleise überschritten werden. In den ersten Jahren war dieser Übergang ungesichert und nach einem Unglücksfall wurden Schranken angebracht. Im Jahre 1909 sollte eine zweite Strecke zwischen Erkelenz über Wanlo und Keyenberg nach Hochneukirch gebaut werden, die aus Geldmangel nie errichtet wurde. 1911 wurde eine Eisenbahnbrücke zwischen Hochneukirch und Hackhausen gebaut. 1967 musste die Brücke um 60 cm angehoben und unterfüttert werden, weil die elektrischen Loks eine Oberleitung bekamen. Die alte Eisenbahnbrücke wurde 1988 dann abgerissen und durch eine neue Stahlbetonbrücke ersetzt.

1987 wurde der Güterverkehr eingestellt und die Gleise nach Jülich wurden zurückgebaut. Heute gibt es noch 2 Gleise nach Mönchengladbach und Köln.

Marktplatz

Der Marktplatz (Kaiserplatz, Friedrich-Ebert-Plaz) war der Mittelpunkt des Ortes und der Treffpunkt der Bevölkerung. Im Jahre 1895 wurde auf Veranlassung von Fabrikant Peter Busch auf der Mitte des Marktplatzes ein ca. 8 Meter hoher Steigerturm, zu Übungszwecken der freiwilligen Feuerwehr, errichtet. Der Steigerturm wurde 1925 wieder abgerissen.

Nach wie vor wird der Marktplatz regelmäßig donnerstags auch als solcher genutzt. Und zwei mal im Jahr ist dort die Hochneukircher Kirmes.

Datei:Helenenstift.jpg
Wilhelm-Helenenstift Hochneukirch

Wilhelm-Helenenstift

Im Jahr 1890 vermachte die verstorbene Maria Sybilla Lux der katholischen. Kirche rund 6,5 preussische Morgen, die zum Bau eines Kranken- und Waisenhauses genutzt werden sollte. Da der Kirche die finanziellen Mittel fehlten wurde erst 1898 ein Krankenhaus erbaut, in dem auch ein Kindergarten, eine Näh-, Bügel-, und Kochschule eingerichtet wurde. Geführt wurde es von Ordensschwestern. 1907 wurde der Kindergarten erweitert und 1909 gab es einen zusätzlichen Erweiterungsbau, in dem Fabrikarbeiterinnen untergebracht wurden.

Im ersten Weltkrieg diente es als Lazarett. Ab 1926 war es ein Alterheim. Während des zweiten Weltkriegs wurde es als Kreiskrankenhaus für Lungentuberkulose eingerichtet. Diese Einrichtung bestand bis zum Jahre 1950, danach kamen Patienten mit Dyphterie, Scharlach nach Hochneukirch. Im Jahre 1966 wurde das Wilhelm-Helenenstift der Gemeinde im Tausch gegen Ackerland übergeben. Auf dem Gelände des Klosters befindet sich heute die Peter-Bamm-Halle, die Hauptschule und der Kindergarten.

Literatur

  • Hochneukirch und seine Bürger - Festschrift - 100 Jahre Heimatverein 1890 e.V. Hochneukirch - Pfingsten 1990

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