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Soziokulturelles Zentrum „Die Villa“

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Das Soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“ ist eine moderne Jugend-, Kultur- und Sozialeinrichtung am Rand der Leipziger Innenstadt. Es bietet ein breites Spektrum an Angeboten für alle Altersgruppen und in verschiedensten Genres. Träger ist die gemeinnützige LeISA GmbH.

Im Gebäude haben mehr als 50 Vereine und Organisationen ihren festen Sitz. Andere nutzen die Möglichkeiten des Zentrums regelmäßig. „Die VILLA“ dient auch als Proben- und Aufführungsstätte für die Jugendgruppen des Schauspiels Leipzig, wird für Veranstaltungen des Wave-Gotik-Treffens und der euro-scene genutzt und veranstaltet einen wöchentlichen Sprachenabend. Neben den Veranstaltungsräumen gibt es einen Medienbereich, eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt, das Jugend-Café „Neulicht“, einen Bandproberaum, eine Wohngemeinschaft für Jugendliche in Freiwilligendiensten sowie einen offenen Kinder- und Jugend-Treff. „Macht doch was ihr wollt - Hauptsache bei uns in der VILLA!“

Geschichte

Im Frühjahr 1990 besetzte eine Gruppe junger, engagierter Leute die Stadtleitung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in Leipzig. Die Jugendstil-Villa sollte nicht länger nur der Verwaltung des Nachwuchses dienen. In dem Gebäude in der Karl-Tauchnitz-Straße 3 wollten die „Besetzer“ stattdessen sinnvolle Kultur- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche etablieren. Einige Wochen später beschloss der „Runde Tisch“ der Stadt Leipzig tatsächlich, das Haus für Kinder- und Jugendzwecke zur Verfügung zu stellen. Parallel zum endgültigen Auszug der FDJ wurde „Die VILLA“ zum soziokulturellen Zentrum: Der Kinderladen wurde eingerichtet, die ersten Veranstaltungen fanden statt. Am 23. April 1990 wurde der gemeinnützige Verein VILLA e.V. gegründet. Ein knappes Jahr später wurde dieser als erster „Träger der Freien Jugendhilfe“ in Leipzig offiziell anerkannt

Das Zentrum war das erste gemeinsame Kinder- und Jugendhaus in Leipzig. Hier wurden die ersten Comic- und Graffitiworkshops angeboten, auch die erste stadtweite Schülerzeitung hatte hier ihre Redaktion. 1992 entstand mit Pennhouse TV das erste und einzige Leipziger Videomagazin von Jugendlichen für Jugendliche in einem Projekt des Hauses. Neben den offenen Angeboten, Kursen und der Projektarbeit der VILLA bietet das Haus auch anderen Vereinen und Initiativen im sozialen und kulturellen Bereich ständige oder zeitweise Nutzungsmöglichkeiten.

Im Dezember 1992 gründeten die Vereine des Hauses den Förderverein Kinder- & Jugend-Villa e.V., der seitdem als Betreiber des Zentrums auftritt. Er trägt die Verantwortungkümmert für die Objektverwaltung, Raumvermietung, Hausmeisterarbeiten sowie die vereinsübergreifende Öffentlichkeitsarbeit.

Die VILLA ist bekannt für ihre vielfältigen Angebote: Feste wie Märchenbälle und Stadtteilfeste gehören ebenso zu den Veranstaltungen wie zum Beispiel die „Woche BLAU“ im Jahr 1997. Hausübergreifende Veranstaltungen wie die literarischen Anschläge bei der „HausbeSätzung“ 1998 sind genauso ein Aushängeschild des Zentrums wie die Dark-Wave-Parties. In der Schwarzen Szene ist das Café Neulicht im VILLA Keller wehr beliebt.

Der Kampf um das materielle Überleben bestimmte oft den Alltag in der VILLA. 1996 schloss die „VILLA“ für drei Tage ihre Pforten, weil die Gefahr bestand, wegen der drastischen Kürzungen der Fördermittel keine sinnvolle Kinder- und Jugendarbeit mehr leisten zu können. Durch eine gemeinsame Protestaktion mit anderen betroffenen Vereinen vor und im Neuen Rathaus konnte damals eine Aufstockung des Jugendhilfeetats erreicht werden. Auch andere Angriffe musste das Soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“ in den ersten Jahren abwehren. Da gab es Anschläge rechter Jugendlicher, die großen Sachschaden anrichteten.

Hinzu kam die Bedrohung durch einen Antrag der CDU-Fraktion im Jahre 1992. Dieser schlug den Verkauf der Existenzgrundlage des Zentrums – nämlich des Gebäudes – vor. 1998 erhielt überraschend der Alteigentümer die Immobilie in der Karl-Tauchnitz-Straße zurück. Damit war das Ende des soziokulturellen Zentrums am gewohnten Standort absehbar.

Umzug in das neue Domizil

Nach intensiven Bemühungen fanden die Vereine im ehemaligen Gebäude der Leipziger Handwerkskammer in der Lessingstraße eine neue Bleibe. Das Haus wurde noch 1998 schnellstmöglich instandgesetzt, im September zogen alle Nutzer gemeinsam um.

2003 konnte der Förderverein Kinder- & Jugend-Villa e.V. im Rahmen einer Vergabe-ABM die Bedingungen im Haus weiter verbessern. So wurden beispielsweise alle Fenster erneuert, die Dächer komplett saniert, ein modernes Computernetzwerk installiert und das Dachgeschoss zu einer Wohngemeinschaft für Jugendliche in Freiwilligendiensten ausgebaut.

Damit bietet das neue Domzil mehr Platz und deutlich bessere Bedingungen für die Arbeit. Mittlerweile nutzen mehr als 50 unterschiedliche Vereine, Initiativen und Organisationen die Räume und Möglichkeiten im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ regelmäßig. Über 100 Angebote in der Woche und deutlich über 2.000 Besucher sind die erfolgreiche Bilanz. Die Angebote reichen mittlerweile weit über die Jugendarbeit hinaus – von der musikalischen Früherziehung von Kleinkindern bis zum Seniorentanz; über Sachsens einziger unabhängiger Sektenberatungsstelle der Eltern- und Betroffenen-Initiative gegen psychische Abhängigkeit in Sachsen e.V. (EBI) bis zum Leipziger Sprachenabend oder dem Projekt Sprachtandem Leipzig.

Seit 2005 betreibt die gemeinnützige LeISA GmbH das Zentrum, die durch den Zusammenschluss der drei größten Vereine entstanden ist.

Siehe auch

aktuelle Projekte: