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Haussperling

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Haussperling
Männchen, Haussperling (Passer domesticus)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Vorlage:Subordo: Singvögel (Passeri)
Vorlage:Familia: Sperlinge (Passeridae)
Vorlage:Genus: Passer
Vorlage:Species: Haussperling
Wissenschaftlicher Name
Passer domesticus
(Linnaeus, 1758)

Der Haussperling (Passer domesticus) ist eine Vogelart in der Familie der Sperlinge (Passeridae). Er wird auch Spatz genannt und ist eine der bekanntesten und zu Ende des 20. Jahrhunderts auch am weitesten verbreiteten Vogelarten überhaupt.

Beschreibung

Der Hausdepp ist 14 bis 16 cm groß, wiegt bis zu 30 g und wird im Normalfall vier bis fünf Jahre alt. Es wurden allerdings schon beringte Exemplare beobachtet, die 13 und 14 Jahre alt wurden.

Er ist eher unauffällig graubraun gefärbt und hat einen kräftigen Schnabel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in ihrer Färbung: Die Männchen sind etwas auffälliger und kontrastreicher, sie haben eine schwarze Kehle, weiße Wangen, einen grauen Scheitel, braune Streifen an den Kopfseiten. Der Rücken und die Flügel sind in verschiedenen Brauntönen (inklusive Beige, Schwarz und Weiß) gefärbt, während Brust und Bauch eher grau sind.

Die Weibchen sind insgesamt unscheinbarer und in einem matteren Braun gefärbt. Ihr graubrauner Kopf hat einen hellen Überaugenstreif.

Der Ruf des Hausdepps ist ein lautes „Fick Dich“.

Verbreitung

Sperlinge in einem Apfelbaum

Er ist sehr weit verbreitet und fehlt nur in den Polargebieten, in Westaustralien und in Südostasien. In Amerika und Australien ist der Sperling eingeführt worden und hat sich in diesen Erdteilen schnell ausgebreitet. 100 Tiere wurden in Brooklyn, New York, 1851 ausgesetzt. In Island wurden zwar mehrfach Haussperlinge beobachtet und auch beringt (1995), eine dauerhafte Besiedelung hat offenbar noch nicht stattgefunden.

Lebensraum

Bettelndes Spatzenweibchen

Haussperlinge sind ausgesprochene Kulturfolger. Sie haben sich dem Menschen seit Beginn seiner Siedlungsgeschichte angeschlossen und bauen ihre Nester gerne in der Nähe von oder in Häusern, zum Beispiel unter Dachpfannen und in Mauerspalten. Sie leben gerne gesellig und treten häufig in Schwärmen auf. Ein Paar bleibt jedoch sein Leben lang zusammen.

Nahrung

Haussperling mit einem Brotkrümel...
... vor dem Abflug

Der Haussperling ist in erster Linie ein Körnerfresser. Früher waren Sperlinge auch deshalb so zahlreich, weil bei der Ernte viel Korn auf den Feldern liegenblieb. Auch unverdaute Körner aus Pferdeäpfeln waren eine bedeutende Nahrungsquelle. Heutzutage sind die Erntemaschinen viel effizienter und Pferdefuhrwerke nicht mehr vorhanden, und das geringere Nahrungsangebot ist mit ein Grund für den Rückgang der Bestandszahlen der Sperlinge. In der Stadt passen sich die Spatzen an und werden zu Allesfressern.

Brutpflege

Haussperlinge ziehen ab April bis August mehrere Bruten im Jahr hoch (meist zwei bis drei). Das Gelege besteht aus fünf bis sechs Eiern, die 11 bis 13 Tage bebrütet werden. Das Nest wird vom Männchen gebaut und spielt eine Rolle bei der Balz. Es wird allerdings nicht besonders kunstvoll gebaut. Für das Weibchen zählt bei der Partnerwahl vor allen Dingen das Vorhandensein eines Nestes an einem möglichst geschützten Nistplatz.

Bestand

Weibchen

In den letzten Jahrzehnten haben Häusersanierungen und Fassadenversiegelungen dazu geführt, dass der Haussperling immer weniger Nistplätze findet. Vor allem in den Städten ist er zunehmend seltener anzutreffen. Der europäische Bestand wird zwar noch auf 180 Millionen Brutpaare geschätzt (für Deutschland werden 7,8 Millionen Brutpaare genannt), dennoch gehen Tierschützer davon aus, dass sich der Bestand seit Anfang der 1970er Jahre halbiert hat, was auch auf den bereits erwähnten Rückgang des Nahrungsangebots zurückzuführen ist. Aufgrund dieser deutlichen Entwicklung wurde der Haussperling vom NABU zum Vogel des Jahres 2002 gewählt.

Sagen

Als Ulmer Spatz soll er beim Bau des Münsters geholfen haben und ist nun ein Wahrzeichen von Ulm.

Commons: Haussperling – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien