Lindenblüte
Dieser Artikel behandelt die Lindenblüte als Heilpflanze. Für andere Bedeutungen des Begriffs siehe [[Linden_[Botanik)]].
Lindenblüte | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Arten (Auswahl) |
Die Lindenblüten (Tilia platyphyllos) werden von dem sommergrünen Laubbaum Linde gebildet. Die Pflanzen werden bis zu 30 m hoch und erlangen einen Durchmesser von bis zu einem Meter.
Blüte
Die Linde blüht von Juni bis August. An der Unterseite der Lindenblüte befindet sich ein unauffälliges, schuppenförmiges sowie ein großes, zungenförmiges Deckblatt. Es ist dünnhäutig und von grünlich-gelber farbe. Die Kelchblätter sind graugrün, eiförmig und spitz, die Kronblätter gelbgrünlich weiß und mehr oder weniger aufgerichtet. Staubblätter werden bis 30 mm lang. Die Frucht wird bis 8 mm groß. Sie ist fast kugelig, einsamig, dünnschalig und zerbrechlich. Zur Fruchtreife erfolgt die gemeinsame Verbreitung des gesamten Fruchtstandes, wobei das große Deckblatt als Flugapparat dient.
Heilmittel
Als Heilmittel wurde die Lindenblüte schon lange und wird sie auch heute noch mit gutem Erfolg verwendet. Sie zählt zu den bekanntesten Hausmitteln. Ihre Wirksamkeit wird durch die Erfahrung in der Hausmedizin belegt, andere Wirksamkeitsstudien für die Lindenblüte selbst fehlen. Es gibt die Studien jedoch für ihre Inhaltsstoffe.
Inhaltsstoffe
- Flavonoide
- ätherische Öle.
- Pflanzensäuren
- Schleimstoffe
Der Geruch der Blüte ist schwach aromatisch, der Geschmack schwach süß und schleimig.
Verwendung
- Als Tee
- wirkt bei Katarrhen der Atemwege aufgrund der Schleimstoffe hustenreizstillend und beruhigt Halsschmerzen. Die anderen Inhaltsstoffe geben der Lindenblüte eine krampflösende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung. Daher wird sie vorwiegend bei fieberhaften Erkrankungen, grippalen Infekten und Katarrhen der oberen Atemwege und in Erweiterung bei Rheuma, Nierenentzündung und Ischias eingesetzt.
- Die Anwendung der Lindenblüte als Grippemittel beruht auf ihrer schweißtreibenden und körpertemperaturerhöhenden Wirkung. Dieses Schwitzen – absichtliches Erhöhen der Körpertemperatur – mit Hilfe des heißen Lindenblütentees hilft gegen Infektionen durch thermolabile Viren. Diese werden beim Schwitzen abgetötet und deren "Eiweiß" kann so leicht von den Phagozyten entsorgt werden. Vorsicht ist geboten, wenn das Fieber trotz Schwitzen nicht sinkt. Hier könnte eine Infektion durch Bakterien vorliegen, die einer speziellen Behandlung durch den Arzt bedarf.
- Die Lindenblüte dient auch zur Behandlung von leichten Krämpfen, Migräne und Magenbeschwerden. Lindenblüten enthalten zudem beruhigend wirkende Stoffe und werden zur Linderung von Unruhezuständen verwendet.
- Bei akuten Beschwerden (z.B. Fieber oder Krämpfe ungeklärter Art) oder sollte das Fieber über 39°C steigen sollte unbedingt ein Arzt zu rate gezogen werden
- Badekonzentrat
- Lindenblütenextrakte werden auch Badekonzentraten wegen der beruhigenden und einschlaffördernden Wirkung zugesetzt.
Zubereitung
- Tee
2 Teel. getrocknete Lindenblüten mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Davon vor dem zu Bett gehen 1-2 Tassen trinken und im Bett auf ausreichende Wärme achten. Schwitzen ist hier eines der Ziele.
Der Lindenblütentee ist wegen seiner schweißtreibenden Wirkung nicht zur Dauertherapie geeignet. Sollten die Beschwerden nicht binnen weniger Tagen abklingen oder sollte das Fieber über 39°C steigen muss unbedingt ein Arzt zu rate gezogen werden!