Schock (Medizin)
Ein Schock bezeichnet eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff durch ein Missverhältnis zwischen der vom Körper benötigten und dem Körper zur Verfügung stehender Blutmenge. Ursachen hierfür sind unter anderem großer Blutverlust, Flüssigkeitsverlust, Vergiftungen oder Störungen des Herz-Kreislauf-Systems.
Schockarten und Ursachen
- Volumenmangelschock: Blutverlust, Flüssigkeitsverlust (beispielsweise durch starkes schwitzen siehe Hitzekollaps oder Verbrennungen)
- Toxischer Schock: Vergiftungen
- Septischer Schock: Infektion, beispielsweise durch Pilze und Bakterien
- Anaphylaktischer Schock (allergischer Schock): Überreaktion des Körpers auf Medikamente, Insektengifte (Bsp. Bienenstich), Unverträglichkeiten (Bsp. Nahrungsmittel, Pollen, Katzenhaare, etc.)
- Neurogener Schock (Nervlicher Schock): Überreaktion des vegetativen Nervensystems, beispilsweise durch psychische Einflüsse, Verletzungen oder Erkrankungen des Nervensystems sowie Vergiftungen. Dabei werden die Blutgefässe weitgestellt, so dass ein relativer Volumenmangel entsteht.
- Kardiogener Schock: Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck (Hypertonie)
Erkennen
- kalter Schweiß,
- blasse oder bläuliche Hautfarbe,
- Bewußtseinsstörungen bis hin zur Bewußtlosigkeit
- schneller Puls (beim Erwachsenen über 100 Schläge pro Minute), gleichzeitig ist der Puls schwach und kaum tastbar (Blutdruck < 100 mmHG systolisch
Sofortmaßnahmen
- Ursachen beseitigen: Blutstillung; Kühlen oder Spülen bei Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen, ...; Ruhigstellen von Knochenbrüchen
- Notruf veranlassen
- den Patienten beruhigen
- den Patienten vom Unfallgeschehen und von Schaulustigen abschirmen
- Schocklagerung
- Wärmeerhalt
- ständige Kontrolle der Vitalfunktionen (Atmung)
- Betreuen des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
weitere Maßnahmen durch den Rettungsdienst
- Sauerstoffgabe
- Flüssigkeitsgabe durch Infusionen
Schocklagerung
Bei allen Hilfeleistungen ist mit einem Schock zu rechnen, daher sollte der Patient immer möglichst flach gelagert werden. Beim Auftreten von Schockanzeichen muss der Helfer die so genannte Schocklage herstellen. Dabei werden die Beine des Patienten durch hochhalten und unterlegen von geeigneten Materialien rund 20 bis 30 Zentimeter höher gelagert als der restliche Körper, um das in den Beinen befindliche Blut dem zentralen Kreislauf zur Verfügung zu stellen.
Ausnahmen
Die Schocklagerung wird nicht durchgeführt bei Erkrankung/Verletzung im Brustbereich (beispielsweise kardiogener Schock in Folge eines Herzinfarktes) sowie bei Verletzungen/Erkrankung an folgenden Körperteilen: Kopf, Wirbelsäule, Becken, Bauch und Beinen. Ebensowenig wird die Schocklagerung bei einer Unterkühlung angewandt.
Merkregel
Keine Schocklagerung bei Verletzung von Brust, Bauch, Beinen, Becken, Buckel (Rücken), Birne (Kopf) und Bibbern (Unterkühlung).
Siehe auch: