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Großenlüder

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Großenlüder ist eine Großgemeinde im Westen des Landkreises Fulda, an den östlichen Ausläufern des Vogelsberges gelegen; sie hat ca 8.700 Einwohner (2004).

Ortsteile

Hauptort der Gemeinde, die dieser auch den Namen gab, ist Großenlüder mit ca 3.800 Einwohnen, nachstehend sind alle anderen Ortsteile aufgelistet die ungefähre Einwohnerzahl steht in Klammen dahinter.

  • Großenlüder (3.800)
  • Bimbach (2.200)
  • Müs (1.150)
  • Kleinlüder (1.100)
  • Uffhausen (450)
  • Eichenau (150)
  • Lütterz (80)

Lage/Geographie

Großenlüder liegt an den östlichen Ausläufern des Vogelsberges Höchste Erhebung der Gemeinde ist der Finkenberg mit 420m. Durch die Gemeinde fließt der Fluß "Lüder", welcher auch drei Orten der Gemeinde den Namen gab. In den Auen des Flußes befindet sich die Salzquelle des Ortes, welche eine ausschlaggebend für die frühe Besiedelung der Gegend war. Bis 1997 war diese an das Heilbad Bad Salzschlirf verpachtet.

Politisch grenzt die Gemeinde im Osten an die Stadt Fulda, im Süden an die Gemeinden Neuhof und Hosenfeld sowie im Westen an die Gemeinden Bad Salzschlirf und Wartenberg (Vogelsbergkreis) sowie die Stadt Schlitz (ebenfalls Vogelsbergkreis)

Verkehr

Per Auto ist die Gemeinde über die Bundesstraße 254 zu erreichen, welche von Fulda nach Alsfeld führt. Über die vorgenannten Orte besteht jeweils ein Autobahnanschluß an die A7 bzw. A5.

Mit der Bahn ist Großenlüder über die Strecke Fulda-Gießen zu erreichen. Stationen befinden sich in Großenlüder und Bimbach (bis 12/2004).

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Großenlüder im Jahre 822, als eine von Abt Eigil erbaute Kapelle durch den Erzbischof von Mainz geweiht wurde. Diese Kapelle kann heute noch besichtigt werden.

Im Mittelalter entwickelte sich der Ort zusehens zu einen verwaltungstechnischen Mittelpunkt. So war Großenlüder Sitz eines fuldaer Amtes und Gerichts. Adelige Familien des Ortes waren die Herren von Lüder und die Herren von Döring. Das Dorf war mit Wall und Graben umgeben.

Um das Jahr 1220 herum wurde in Großenlüder eine zweite, größere Kirche errichtet, deren Chorraum heute ebenfalls erhalten ist. Im ausgehenden Mittelalter wurden Amt und Gericht Großenlüder vom fuldaer Fürstabt an das fuldaer Stiftskapitel verpfändet, welches Herr über Amt und Gericht wurde. Somit erhielt Großenlüder eine Sonderstellung innerhalb des Hochstifts Fulda.

Im Jahre 1735 wurde die heutige Barockkirche eingeweiht.

Nach der Säkularisierung teilte Großenlüder das Schicksal des gesamten Hochstifts. Später bildete Großenlüder innerhalb des Königreichs Preussen ein sog. Oberamt (Gerichtsbezirk) für den gesamten westlichen Landkreis Fulda. Erst 1940 wurde dieses "Gericht Lüder" aufgelöst.

Im Jahre 1972 wurde die Großgemeinde Großenlüder aus o.g. Orten gebildet.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Georg (Großenlüder)
Nach Meinung von Kunstkennern ist die Pfarrkirche dank ihrer barocken Ausstattung und dank der erhalten karolinischen und gotischen Kapellen eine der sehenswertesten Kirchen im Fuldaer Land. Die Karolinische Kapelle aus dem Jahre 822 ist nach der Michaelskirche in Fulda das zweitälteste Gotteshaus im Landkreis.
  • Stiftskapitularisches Amtsgerichtsgebäude (Großenlüder)
Ehemaliges Gerichtsgebäude des o.g. "Gericht Lüder". Es beherbergt neben der internationalen Krippenausstellung das Heimatmuseum des Ortes sowie div. öffentliche Räume. Sehenswert ist insbesondere das Eingangsportal des Gebäudes.
  • Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz (Kleinlüder)
Landschaftlich sehr schön gelegene Kapelle im Tal der Kalten Lüder, unweit des Ortes Kleinlüder gelegen.
  • div. Mühlen im gesamten Lüdertal
  • int. Krippenausstellung (Großenlüder)
eine der größten Krippenausstellungen unseres Landes, dank einer Stiftung zustandegekommen.
  • vorgeschichtliche Funde
In den Wäldern der Gemeinde finden sich viele Hügelgräber. Ebenfalls in den Wäldern befindet sich die sog. "Teufelskaute", ein kleiner Kratersee.