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Petroleum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Allgemeines
Name Petroleum
Andere Namen Leichtöl, Mitteldestillat
Summenformel Stoffgemisch aus C10H22 bis C16H34
UN-Nummer 1223
Gefahrnummer 30
Kurzbeschreibung farbloses, leicht riechendes flüssiges Stoffgemisch
Eigenschaften
Molmasse nicht zutreffend
Aggregatzustand flüssig
Dichte etwa 0,74 - 0,84 g/cm3
Schmelzpunkt unter -30 °C
Siedebereich etwa 160 - 288 °C
Dampfdruck etwa 1 hPa (20 °C)
Löslichkeit gut löslich in unpolaren Lösungsmitteln, nicht löslich in polaren (Wasser)
Sicherheitshinweise
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 65
S: (2)-23-24-62
MAK Vorlage:Unbekannter Wert??
Wassergefährdungsklasse WGK 2 - wassergefährdend
Vorlage:SI-Chemikalien

Petroleum (v. griech.: petra = Fels, Stein + oleum = Öl) ist ein flüssiges Stoffgemisch von Kohlenwasserstoffen, das durch fraktionierte Destillation von Erdöl gewonnen wird. Die Eigenschaften des Stoffgemisches sind von der jeweiligen genauen chemischen Zusammensetzung abhängig und können stark variieren. Petroleum ist wenig flüchtig und schwer entzündlich mit einem Flammpunkt zwischen 55 und 100 °C. Petroleumdämpfe sind viel schwerer als Luft und können mit der Luft explosionsfähige Gemische bilden. Die Petroleumfraktion bei der Erdöldestillation liegt im Siedebereich zwischen Benzin und Dieselkraftstoff von etwa 160 °C bis 280 °C.

Die korrekte Bezeichnung für Petroleum im Englischen (amerik.) ist Kerosene[1] und wird oft irrtümlich ins Deutsche mit Kerosin übersetzt. Das britische Wort für Petroleum ist dagegen „Paraffine Oil“. Petroleum war der historische Ausdruck für Erdöl, Petrol(eum) bedeutet in englischsprachigen Texten Mineralöl. Die Bezeichnung nach dem Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) lautet „KEROSIN“.

Verwendung

Petroleum wird als Brennstoff (Energiedichte/Masse: 11,9 kWh/kg entsprechend 43,1 MJ/kg, Energiedichte/Volumen: 9,5 kWh/l entsprechend 34,2 MJ/l) für Petroleumlampen sowie als Reinigungsmittel verwendet. Es brennt gleichmäßig unter stark öliger und verzoteter Rußentwicklung ab und eignet sich als Reinigungsmittel, um damit stark haftende Fett- und Schmutzrückstände von Metalloberflächen zu entfernen.

Petroleum wurde in den 1970er Jahren noch einigen Treibstoffen für Modellflugzeug-Dieselmotoren beigesetzt (37 % Petroleum, 36 % Diethylether, 25 % Rizinusöl, 2 % Isopropylnitrit). Derlei Motoren sind inzwischen nur noch selten am Markt zu finden, werden jedoch weiterhin hergestellt (Indien, Großbritannien, Tschechien und ehemals UdSSR, vornehmlich für Fessel- oder Fuchsjagdmodelle). Petroleum wird heute u. a. in Strahltriebwerken für Flugmodelle eingesetzt

Petroleum eignet sich in Form einer bis zu 25%igen Beimischung zur Verbesserung der Fließeigenschaften von Dieselkraftstoff bei kalten Temperaturen. Diese Methode ist inzwischen durch eine Bereitstellung von Winterdiesel frühzeitig vor der kalten Jahreszeit überholt und sollte bei modernen Dieselmotoren nicht mehr angewendet werden.

Im Handel werden für unterschiedlichste Anwendungsfälle Reinigungs- und Lösungsmittel mit sehr engen Siedebereichen angeboten und als Petroleum verkauft. Diese Stoffe sind sehr rein und haben keine schweren Anteile welche Rückstände hinterlassen würden.

Mit einem Flammpunkt von 38 °C ist Petroleum deutlich ungefährlicher als Flug- oder Autobenzin. JET-A1 ist der europäische Handelsname von Kraftstoff für turbinengetriebene Luftfahrzeuge, umgangssprachlich auch als Kerosin bezeichnet. Chemisch handelt es sich hierbei um gewöhnliches Petroleum mit Additiven. Hauptverwendungszweck von Kerosin ist der Einsatz als Flugturbinenkraftstoff, wie er in der Luftfahrt verwendet wird. Kerosin ist nicht identisch mit Flugbenzin für Kolbenmotoren, als Flugbenzin kommt Benzin mit 100 Oktan (AvGas) zum Einsatz.


Siehe auch

Wiktionary: Petroleum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen