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Dreidimensionale Fotografie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein 3D-Foto ermöglicht dem Betrachter ein räumliches Hineinsehen in ein Foto.

Für ein "3D-Foto" müssen zwei Bilder im Augenabstand aufgenommen werden - ein Bild für das linke, eines für das rechte Auge - entweder mit einer Kamera mit zwei Objektiven oder mit zwei getrennten Kameras. Im letzten Fall muss das Auslösen beider Kameras gleichzeitig erfolgen, sonst ist kein, oder nur ein eingeschränkter räumlicher Eindruck möglich. (Es würden "Geisterschatten" entstehen, wenn auf dem einen Bild an einer Stelle etwas ist, dass durch Bewegung auf dem anderen nicht ist. An der Stelle kann das Gehirn keinen räumlich Eindruck berechnen.)

Technik

Zum Ansehen eines 3D-Fotos ist die Projektion als Diapositiv möglich oder die Belichtung auf Fotopapier mit einem besonderen Verfahren. Im Computerzeitalter ist aber auch das Ansehen auf einem normalen Monitor möglich.

  • Soll das Bild als Diapositiv auf einer Leinwand in "3D" angesehen werden, müssen bei der Projektion beide Bilder auf der Leinwand übereinander projiziert, aber jedem Auge getrennt zugeführt werden, sonst kann das Gehirn keinen räumlichen Eindruck "errechnen". Dazu kann entweder ein spezieller 3D-Projektor mit zwei Objektiven verwendet werden, oder zwei einzelne Projektoren, die genau ausgerichtet werden müssen.
    Für die Bildtrennung verwendet man Polarisationsfilter. Polarisationsfilter lassen Licht nur in einer Wellenrichtung durch. Die beiden Projektor-Objektive mit dem linken und rechten Bild bekommen um 90° gedrehte Polarisationsfilter vorgehängt, der Betrachter trägt eine in der gleichen Weise ausgestattte Polarisationsbrille. Dadurch sieht jedes Auge nur sein Bild und das Gehirn ist in der Lage der räumlichen Eindruck zu errechnen. Es muss eine metallisierte Leinwand verwendet werden, damit das polarisierte Licht zurückgestrahlt wird.
  • Soll das Bild auf einem normalen Fotoabzug in 3D angesehen werden können, muss die Hilfe eine Speziallabors in Anspruch genommen werden. Beide Bilder werden in Streifen auf einen Bildträger belichtet und über das Gesamtbild wird eine "Rasterfolie" aufgetragen, die das Ansehen aus verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht. Je mehr Bilder für diese Rasterfolie zur Verfügung stehen, desto weniger "springt" der Blickwinkel beim Bewegen des Bildes. Für dieses Verfahren wurde von der Firma "Nimslo" eine spezielle 3D-Kamera (Link in englisch) entwickelt, die sogar 4 Fotos gleichzeitig auf 35mm-Film aufnehmen kann.
  • Zum Ansehen auf einem Computermonitor müssen die beiden getrennten Bilder zuvor in ein 3D-Bild umgewandelt werden. Hierfür gibt es spezielle Software, zum Beispiel "3D Foto Studio". Das Bild kann in rot/grün (blau/grün) für eine (na ja) schwarz-weiß Ansicht berechnet werden, oder als rot/grün-Farbbild, das heißt, in dem Farbbild sind die rot/grünen Konturen des rechten und linken Bildes zu sehen (da gibt es dann aber Probleme, wenn in dem Foto rote oder grüne Motive vorkommen).

Besitzer einer "Shutterbrille" können sich Bilder auch dafür berechnen lassen (das Ansehen funktioniert aber nur auf einem Monitor mit Bildröhre, nicht auf TFT-Monitoren).

Für ganz "Eilige"

Wer ohne spezielle 3D-Umwandlungssoftware auf einem Monitor räumliche Bilder betrachten will, sollte gut schielen können. Mit einem normalen Grafikprogramm (z.B. PaintShop Pro) werden beide Bilder nebeneinander zu einem Foto zusammengesetzt. Wenn dann das neue Bild schielend angesehen wird, entsteht in der Mitte zwischen den beiden Fotos ein "virtuelles" drittes Bild, das den gewünschten räumlichen Eindruck beinhaltet. Wenn's nicht klappt, sind wahrscheinlich das linke und rechte Bild vertauscht - also noch einmal neu zusammensetzten. Das "Schielen" braucht jedoch etwas Übung...

3D-Foto-Beispiele

3D-Foto zum "schielen"


3D-Foto für die rot/grün-Brille (rotes Filter rechts)

Siehe auch

Literatur

  • Leo. H. Bräutigam: Stereofotografie mit der Kleinbildkamera. Eine praxisorientierte Einführung. Wittig Fachbuchverlag, 1996, 89 Seiten, ISBN 3-93-035931-6