Oswald von York
Oswald von York, auch als Oswald von Worcester bezeichnet, (* um 925 in Dänemark oder England , † 29. Februar 992 in Worcester) war Bischof von Worcester und in Personalunion auch Erzbischof von York (Britannien). Er ist ein Heiliger, dessen Leben seinen Mittelpunkt auf der britischen Insel hatte. Die Kirche verdankt ihm eine Wiederbelebung des Mönchswesens im Geiste der Reform von Cluny.
Kirchengeschichtliche Zeitumstände
Oswald lebte im 10. Jahrhundert. Hier begann eine von der Benediktiner-Abtei Cluny ausgehende Reformbewegung. Für ein Kloster sollte danach strenge Klosterzucht, Unabhängigkeit von der Rechtsprechung fürstlicher Bischöfe und weltlicher Vögte sowie die direkte Abhängigkeit vom Papst gelten. Dieses Gedankengut fand im 10. und 11. Jahrhundert in vielen Klöstern Verbreitung. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation wurde daher eine Reihe von Abteien reichsunmittelbar, d. h. direkt dem Monarchen unterstellt. Eine Spätfolge sollte der Investiturstreit werden. In England fallen zu Lebzeiten Oswalds immer wieder die Wikinger ein, die auch Klöster zerstören.
Leben
Von seiner Abstammung her Abkömmling eines dänischen Adelsgeschlechts wird der Jugendliche von seinem Onkel Odo, Erzbischof von Canterbury, erzogen. Oswald findet Gefallen am kirchlichen Leben als Mönch. Er wirkt als Mitglied am Domkapitel von Winchester. Seine geistlichen Kenntnisse vertieft er sodann im französischen Kloster Fleury (bei Orléans), wo er dem Benediktinerorden beitritt. Die Mönche richten sich bei ihrem Tagesablauf streng nach den Reformen des Klosters Cluny. Aus Frankreich kehrt er mit dieser Erfahrung 959 in seine Heimat zurück.
Der heilige Dunstan sorgt dafür, dass Oswald 961 Bischof in Worcester werden kann. Das Amt befähigt ihn, sich für die Wiederbelebung des Mönchtums in England stark zu machen. Er rackert sich ab, sein Vorhaben umzusetzen. Auf Oswalds Initiative entstehen neue Klöster, unter anderem die Abteien Worcester, Westbury und Ramsey. Auch bestehende lässt er ihr Tun an den in Fleury kennen gelernten monastischen Praktiken ausrichten. Er lässt nicht-zolibatäre Mönche aus den Ordenshäusern vertreiben und rückt einem korrupten, weltverfallenen Klerus auf den Pelz. 972 übernimmt Bischof Oswald zusätzlich das Amt des Erzbischofs von York.
Oswald reformiert die Verwaltung der Kirchengüter. Neben seinen Amtspflichten gilt seine Sorge den Armen und Notleidenden. Schon zu Lebzeiten wird er in der Bevölkerung deshalb hoch verehrt. Eine Mär will wissen, dass Oswald im Jahr 992 bei der Fußwaschung zwölf Armer der Tod ereilte. Dieses Ritual an Bedürftigen sei eine tägliche Sitte von ihm gewesen.
Reliquien des heiligen Oswald sind in der Kirche St. Mary in Worcester aufbewahrt.
Gedenktag
Am 29. Februar erinnert sich die Kirche des Heiligen. In Nicht-Schaltjahren wird die Feier auf den 28. Februar vorgezogen. Oswald ist Schutzpatron des Viehs.
Ikonografie
Der Heilige vertreibt den Teufel mit einem Stein oder Oswald mit Kirchenmodell und Teufel.
Weblinks
Siehe auch: Liste von Heiligen, Liste der Seligen, Heiligenkalender