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Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft

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Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (abgekürzt LPG) war ein mehr oder weniger freiwilliger Zusammenschluss von Bauern in der DDR in Form einer Genossenschaft. Es wurden zunächst (in den 1950er Jahren) drei verschiedene Typen von LPGen gebildet (Typ I, Typ II und Typ III). Je nach Typ wurden dabei Boden, Maschinen und Vieh in die Genossenschaft eingebracht. Die LPGen waren in der Regel auf Basis der Dörfer bzw. Gemeinden organisiert. Ab 1969 wurden dann Kooperationen verschiedener LPGen unter der Bezeichnung Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion und Kooperative Abteilung Tierproduktion gebildet.

Nach der "Wende" 1989/1990 mussten sich die LPGen den neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Einige lösten sich auf und das Land wurde wieder in Privateigentum überführt, andere bestehen bis heute als GmbH oder Agrargenossenschaft weiter.

Zahlreiche Bauern haben bis zum Mauerbau 1961, auch auf Grund des Druckes der Behörden, die DDR verlassen, um nicht Mitglied einer LPG werden zu müssen. Insgesamt wurde der Effekt, daß viele Bauern durch "Verlust" ihres Besitzes auch einen Teil ihrer Motivation und Entscheidungsmöglichkeiten verloren, teilweise oder ganz kompensiert durch die höhere Effektivität, die durch die Bearbeitung der großen Ackerflächen und die Massentierhaltung möglich wurde. Außerdem herrschte in den 1970er und 1980er Jahren unter den LPG-Bauern durchaus die Meinung, dass die Arbeit in der LPG eine Erleichterung gegenüber der des Einzelbauern war. Als positiv wurden z.B. genannt die Urlaubsmöglichkeit sowie der 8-Stunden-Arbeitstag.

Neben den LPG gabe es auch noch, wenn auch in wesentlicher geringerer Anzahl, staatliche landwirtschafliche Produktionsbetriebe, die Volkseigenenen Güter.

Eine LPG ist die deutsche Entsprechung des sowjetischen Kolchos.


Literatur