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Fernsehturm St. Chrischona

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Fernsehturm St. Chrischona

Der Fernsehturm St. Chrischona ist ein weit sichtbares Bauwerk nordöstlich von Basel. Der 250,57 m hohe Sendeturm der Betreibergesellschaft Swisscom liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Bettingen im Kanton Basel-Stadt auf 493 m über dem Meeresspiegel und ist damit weithin sichtbar. Der Fernsehturm St. Chrischona, der in der Regel für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, ist das höchste freistehende Bauwerk der Schweiz. Es werden begrenzte Führungen für Besuchergruppen bis maximal 25 Personen angeboten.

Architektur

Der Fernsehturm St. Chrischona weist einige architektonische Besonderheiten auf. Auffällig ist, dass er von einer markanten "Dreibein-Konstruktion" getragen wird und im Gegensatz zu den meisten Fernsehtürmen keinen rund- sondern eckig-gestalteten Turmschaft besitzt. Dies hat einen aerodynamischen Grund: Bei einem runden Schaft streift der Wind von beiden Seiten vorbei und verursacht auf der Rückseite eine Sogwirkung, die den Turm zu stark ins Schwanken bringen würde. Der untere Teil ist darum sternartig gebaut, so schwankt der Turm auf der Aussichtsplatzform selbst bei starkem Wind nur gerade mal bis zu 30 cm. Die Anntennenspitze (runde Bauweise), kann dagegen bis zu 2,5 m schwanken. Die Richtfunkantennen befinden sich auf einer Höhe zwischen 98 m und 131 m. Die UKW-Antennen befinden sich auf 152 m Höhe.

Auf der Nordseite ist eine rucksackähnliche Konstruktion auszumachen, welche auf einer Höhe von 103 m zwei Trinkwassertanks zu 100 m3 für die Gemeinde Bettingen beinhaltet. Während des Baus musste das Gewicht des Wassers in die Spannung des Turmes mit einberechnet werden, weshalb er vor der Befüllung leicht gegen Süden geneigt stand. Der Turm steht auf einem Sockelbau, der darunter drei Untergeschosse aufweist, die betriebstechnische Einrichtungen beherbergen. Weil der Standort des Turms im Erdbebengebiet des Oberrheingrabens liegt, ist dieser besonders besonders standsicher gebaut worden. Der Turm soll bei Beben bis zu einer Stärke von 8 auf der Richterskala stabil bleiben.

Der Fernsehturm wurde von Juli 1980 bis Dezember 1983 errichtet, am 2. August 1984 in Betrieb genommen und ersetzte damit einen 136 m hohen Stahlfunkturm aus dem Jahr 1962. Dieser Turm stand bis 1962 in Beromünster, wo er zusammen mit den heutigen Reservesendeturm für Mittelwelle eine T-Antenne trug. St. Chrischona war bereits seit 1954 Standort eines damals 30 m hohen Sendeturms, der seiner Zeit das Schweizer Fernsehprogramm übertrug. Der heutige Fernsehturm von St. Chrischona trägt Sendeantennen für den Südwestrundfunk und besitzt im Unterschied zu den meisten anderen Fernsehtürmen keinen zylindrischen, sondern einen eckigen Querschnitt. Durch diese einzigartige Konstruktion hatte der Turmschaft während des Orkans "Lothar", bei dem Windgeschwindigkeiten bis zu 220 km/h auftraten, Auslenkungen von lediglich 40 cm.

Siehe auch: Panoramabild von St. Chrischona mit Fernsehturm

Technische Daten

Datei:Bild-St Chrischona Turmkorb.jpg
Turmkorb
  • Die Gesamthöhe von 250 m unterteilt sich in einen 152 m hohen Turmschaft mit einem Turmkorb und einer 98 m hohen Antenne
  • Architektur: Aegerter & Bosshardt
  • Ingenieurbau: Vischer und Weber
  • Baukosten: 50 Mio Franken
  • Betonvolumen 10.000 m³
  • Gesamtgewicht: 23.000 Tonnen, davon 13.500 Tonnen der Unterbau und 9.500 Tonnen der Turm
Gewicht des Armierungsstahl: 1.300 Tonnen, Stahlrohrturm: 135 Tonnen
Stahl für die Antennenterrassen: 120 Tonnen, Vorspannstahl: 90 Tonnen
  • Nutzung:
Sendeanlage für Fernseh- und Radioprogramme.
Außerdem dient der Turm zur Funk- und Telefonübertragung und zur Wasserversorgung. Es sind zusätzlich Messinstrumente für die Wettervorhersage und Lufthygiene angebracht. Im Katastrophenfall kann der Turm ebenfalls als Sender eingesetzt werden.

Abgestrahlte Fernsehprogramme

Programm Kanal
SF 1 46
SF zwei 49
TeleRegio 68
DVB-T (*) 31

* für die Programme: SF1, SF2, TSI1, TSR1

Abgestrahlte Radioprogramme

Sendername Frequenz
DRS 1 BS 90,6 MHz
DRS 2 99,0 Mhz
DRS 3 103,6 MHz
Radio Basilisk 107,6 MHz
Radio Basel 1 101,7 MHz
Radio X 94,5 MHz
SWR1 Baden-Württemberg 87,9 MHz
SWR2 92,0 MHz
SWR3 98,3 MHz
SWR4 Hochrheinradio 89,5 MHz

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