Mariengymnasium Jever
Mariengymnasium Jever | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1573 |
Adresse | Jever |
Schüler | etwa 1.500 (Stand: 2005/06) |
Website | mgjever.de |
Das Mariengymnasium in Jever (Niedersachsen) wurde 1573 von Maria von Jever als Lateinschule gegründet und hat heute ca. 1.500 Schüler (Schuljahr 2004/05).
Die Schule ist heute das einzige allgemeinbildende Gymnasium im nördlichen Teil des Landkreises Friesland und das Einzugsgebiet erstreckt sich über die Gemeinde Wangerland sowie die Städte Jever und Schortens. Auch Schüler aus dem Landkreis Wittmund (hier vor allem aus Friedeburg) sowie aus Wilhelmshaven besuchen das Mariengymnasium. Es ist derzeit das größte Gymnasium in Niedersachsen. An Platz zwei steht das Ullrichsgymnasium in Norden.
Das Mariengymnasium hat einige bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht, beispielsweise Christian Heinrich Wolke, einen herausragenden Pädagogen des 18. Jahrhunderts, die Orientalisten U. J. Seetzen und Peter van Bohlen, den Volkswirt J. H. von Thünen sowie Eilhard Mitscherlich, den wohl bedeutendsten Deutschen Chemiker des 19. Jahrhunderts. Als weitere ehemalige Schüler seien der Ornithologe Rudolf Drost, Fritz Levy und Johann Ludwig Hinrichs genannt. Bekannt ist weiter Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der derzeitige Mannschaftsarzt des FC Bayern und der Deutschen Fußballnationalmannschaft.
Gebäude

Die Schule besteht an ihrem Hauptstandort in Jever aus mehreren Gebäuden aus verschiedenen Epochen. Der Altbau stammt aus dem Jahre 1900. 1957 folgte ein Anbau, 1969 der Bau eines stilfremden Gebäudes, das vor allem für Naturwissenschaften vorgesehen ist. Aus Platzgründen wurde auf dem Schulhof um 1980 der sogenannte Pavillon in Leichtbauweise errichtet. Ursprünglich sollte dieses Gebäude nur ein Provisorium für maximal fünf Jahre sein, allerdings wurde er bis zum Herbst 2005 genutzt und der Abriss wurde Anfang 2006 durchgeführt. Der Unterricht für die Oberstufe findet größtenteils in einer umgebauten, ehemaligen Anhalt-Zerbster Kaserne statt, die einige Meter vom restlichen Gebäudekomlex abgesetzt ist und seit 1978 zur Schule gehört.
Die Umstrukturierungen im Rahmen der niedersächsischen Schulreform haben dazu geführt, dass die Schule seit dem Schuljahr 2004/05 auf drei Standorte aufgeteilt ist: Den vorher alleinigen Standort an der Terrasse in Jever, das Gebäude der ehemaligen Orientierungsstufen in Schortens sowie einen Teil des Schulzentrums am Dannhalm im Jever. Durch den Wegfall der Orientierungsstufen erhöhte sich die Schülerzahl von 855 im Schuljahr 2003/04 schlagartig auf ca. 1.300 im Schuljahr 2004/05.
Im November 2005 wurde bekanntgegeben, dass der seit Jahrzehnten als Provisorium bestehende Pavillon abgerissen und durch einen Neubau mit einer Mensa und sieben zusätzlichen Klassenräumen ersetzt wird. Dieser soll 2007 fertig gestellt sein und wird es ermöglichen, die Aufteilung auf drei Standorte aufzugeben und zumindest die Klassen, die bisher im Schulzentrum am Dannhalm untergebracht sind, an den Hauptstandort umzusiedeln. Die Mensa ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Ganztagsschule.
Bibliothek
Die Bibliothek des Gymnasiums mit einem Bestand von ca. 30.000 Büchern ist gegenüber anderen Schulbibliotheken sehr reich an Werken. So beherbergt sie zum Beispiel viele wertvolle und historische Werke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sowie Originaldrucke, handgeschriebene Bücher und auch Noten. Im Jahr 2000 wurde in einem Gebäudeteil die Gesamtbibliothek eröffnet, in der sämtliche Materialien, die vorher über verschiedene Standorte in verschiedenen Gebäuden aufgeteilt waren, zentral an einem Ort zusammenzufassen. Die Bibliothek ist nicht nur für Lehrer und Schüler, sondern auch öffentlich zugängig. An der Finanzierung beteiligt ist ein Förderverein.
Schulpartnerschaften
Im Rahmen der Partnerschaften mit folgenden Schulen werden Schüleraustausche und andere gemeinsame Projekte durchgeführt:
- Francisceum Zerbst, Sachsen-Anhalt
- Gymnázium Trutnov (Tschechien)
- Collège Paul Doumer, Nort Sur Erdre (Frankreich)
- Tycho-Brahe-Skolan, Helsingborg (Schweden)
- IX Liceum Ogólnokształcące, Breslau (Wroclaw) (Polen)
- Drachtster Lyceum (Niederlande)
Besonderheiten

- Auf dem Dach des naturwissenschaftlichen Gebäudes befindet sich ein spezieller Raum für astronomische Beobachtungen, der vom obersten Stockwerk aus über eine Wendeltreppe erreichbar ist. Ihm ist zu verdanken, dass Astronomie nicht nur eine zwanglose Arbeitsgemeinschaft ist, sondern als wahlfreies Unterrichtsfach (mit Benotung) für die Oberstufe angeboten wird. Bei besonderen Ereignissen (etwa beim Venustransit im Jahr 2004) wird ein Teleskop auf dem Schulhof aufgestellt.
- Der Musikunterricht am Hauptstandort findet nicht im Schulgebäude selbst statt, sondern in den Räumen der Kreismusikschule Friesland, die etwa 300 Meter vom Gymnasium entfernt ist. Im Gegenzug darf die Musikschule bestimmte Räume des Gymnasiums nutzen.
- Der Platz zwischen dem Gebäude der Oberstufe und dem restlichen Komplex dient als Schulhof für die Schüler der Oberstufe, ist aber offiziell Teil einer öffentlichen Straße (und wird auch regelmäßig von Fußgängern und Radfahrern benutzt). Dort ist das Rauchen zwar durch die Schulordnung auch untersagt, es ist den Schülern der Oberstufe aber gestattet, sich jederzeit vom Schulgelände zu entfernen. Somit ist es der Schule kaum möglich, das in Niedersachsen geltende Rauchverbot an Schulen vernünftig durchzusetzen.