Studentenverbindung
Eine Studentenverbindung (auch Studentenkorporation) ist ein relativ enger Zusammenschluss einer Gruppe von derzeitigen und ehemaligen Studierenden an einer Hochschule. Es gibt Burschenschaften, Corps, Landsmannschaften, Turnerschaften, sowie musische, religiöse und sonstige Verbindungen. Die meisten Die meisten Verbindungen tragen ihre Farben als Bänder, viele fechten Mensuren, manche nehmen auch, wenige nur Frauen auf.
Unter anderen können folgende Attribute Studentenverbindungen zugeordenet sein:
- nicht konfessionsgebunden
- christlich
- katholisch
- reiner Männerbund
- gemischte Verbindung
- reiner Frauenbund
Obwohl viele Studentenverbindungen ihre Mitglieder zum bewussten und verantwortlichen politischen Denken ermutigen, werden Sie selbst nicht politisch aktiv. Bekannte Ausnahmen sind die in der Deutschen Burschenschaft organisierten Verbindungen.
Kennzeichnend für alle Verbindungen ist das Lebensbundprinzip, nach dem man sich auch nach dem Studium - als alter Herr (oder Philister) oder hohe Dame seinem Bund und den Bundesbrüdern bzw. Bundesschwestern verbunden fühlt.
Historisch sind die Studentenverbindungen als Selbstschutzorganisation der fahrenden Scholaren im ausgehenden Mittelalter entstanden. In der Regel waren sie landsmannschaftlich organisiert, daher der Name der Landsmannschaften. Aus dem Quartier der Studenten, der Burse, entstand der Name Burschenschaft. Während der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon bildeten Landsmannschaften und Burschenschaften einen erheblichen Teil des Widerstands. In der Folge wurden sie sowohl zum Träger des nationalen Gedankens als auch zu Vorkämpfern für mehr Demokratie in Deutschland. Viele Verbindungsstudenten waren an den Revolutionen von 1848 beteiligt, manche Burschenschaft wurde von der Obrigkeit verfolgt.
Mit der Zunahme der Studentenzahl Ende des 19. Jahrhunderts wurden immer mehr Studentenverbindungen gegründet, dies war die Blütezeit der Studentenverbindungen.
Während der Zeit des Nationalsozialismus waren die meisten Studentenverbindungen verboten, einige wenige versuchten als gleichgeschaltete Studentenbünde zu überleben.
Liste von Dachverbänden
(mit Abkürzung, ggf. mit Gründungsjahr, Anzahl der Mitgliedskorporationen)
- Akademischer Turnbund (ATB), 1883, 40 (siehe Turnerschaften)
- Korporationsverband an deutschen Hochschulen (BDIC)
- Bund deutscher Studenten (BdSt), xxx, 8
- Coburger Convent (CC) der akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften, 1868, 100
- Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV), 1856, 127
- Deutsche Burschenschaft (DB), 1815, 122
- Deutsche Gildenschaft (DG), 1923, 10 (siehe auch Wandervogel)
- Deutsche Hochschul-Burschenschaften (DHB)
- Deutsche Sängerschaft (DS), 1896
- Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV)
- Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), 1848, 105 Corps
- Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV), 1865, 80
- Marburger Konvent studentischer Verbindungen (MK), 1971, 9 Turnerschaften
- Miltenberger Ring (MR), 1919, 7
- Nürnberger Convent technischer Corporationen (NCTC), 1922, 5
- Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB), 1996, 21
- Ring katholischer deutscher Burschenschaften (RKDB), 1920er, 17 Burschenschaften
- Schwarzburgbund (SB), 1887, 25
- Sondershäuser Verband Akademisch-Musikalischer Verbindungen (SV), 1867, 29 (siehe Musische Studentenverbindung)
- Technischer Cartell-Verband (TCV), 1903, 28 (christlich)
- Verband der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt), 1881, 41
- Wingolfsbund (WB), 1844, 37
- Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convent (WJSC), 1922/xxxx, 14
- Wartburg-Kartell Evangelischer Akademischer Verbindungen, 1925, 1 (in Göttingen)
- Weinheimer Senioren-Convent (WSC), 1863, 59 Corps