Rückenschmerzen
Fast jeder "weiß", was Rückenschmerzen sind - deshalb zunächst einige Fakten.
Krankschreibungen aufgrund von Rückenschmerzen verursachten in Deutschland 1999 einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden von über 17 Milliarden Euro - in Österreich belaufen sich die Kosten auf ... und in Europa .... Arbeitsausfälle sind für 70% der Gesamtkosten von geschätzen 25 Milliarden Euro verantwortlich. Nahezu 50% aller Anträge auf vorzeitige Berentung gehen auf Rückenschmerzen zurück und sind was die Bewilligung angeht mit 17% auch das führendende Krankheitsbild. Sie sind die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche.
Prävalenz
Mit einer Punktprävalenz von 27-40%, einer Jahresprävalenz von 70% und einer Lebenszeitprävalenz von 80% dürften Deutsche im internationalen Vergleich eher häufig erkranken. Vergleiche sind jedoch schwierig, weil sich der Rückenschmerz trotz seiner gesundsheitspolitischen Relevanz durch die vielfältigen Ursachenkombinationen, unterschiedliche Rentenversicherungssysteme bis hin vor allem zu gesellschaftlichen Normen internationalen Vergleichen bislang entzogen hat.
Rückenschmerzen stellen die häufigste Schmerzlokalisation in allen Altersgruppen dar. Bei Männern sind Rückenschmerzen mit 14 % die häufigste , bei Frauen mit 11% die zweithäufigste Ursache für Krankheitsausfälle. Die häufigste Prävalenz ist in der Altersgruppe der 50 bis 70-Jährigen zu verzeichnen, Kinder sind von Rückenschmerzen nicht ausgenommen - die in der Schule und vor dem Fernseher verbrachte Zeit begünstigt das Entstehen von Haltungsschäden.
Definition
- Akute Rückenschmerzen treten entweder erstmalig oder nach mindestens sechsmonatiger Beschwerdefreiheit innerhalb eines Tages auf und halten für höchstens drei Monate an.
- 'Zeitweilige Rückenschmerzen halten für höchstens 3 Monate an undkehren innerhalb eines JAhres nichrt wieder.
- Wiederkehrende Rückenschmerzen sind mit mehr als einer Episode an weniger als der Hälfte der Tage eines Jahres vorhanden.
- Chronische Rückenschmerzen sind mit meist mehr als einer Episode an mehr als der Hälfte der Tage eines Jahres vorhanden.
Wie die Prävalenzzahlen belegen haben haben auch akute Rückenschmerzen eine Vorgeschichte mit früheren Rückenschmerzen-Episoden unterschiedlicher Intensität. Die Erhebung der Vorgeschichte ist auch deshalb wichtig, weil damit prognostische Informationen und eine Risikobeurteilung möglich ist.
Ca. 90% aller chronischen (rezidivierenden oder persistierenden) Rückenschmerzen sind "unspezifisch".
Von den Abschnitten der Wirbelsäule ist die BWS hinsichtlich Rückenschmerzen prozentual am wenigsten betroffen.
Diagnostik
Apparatediagnostik: Eine Überversorgung mit bildgebenden Verfahren ist sicherlich gegeben. Die diagnsotische Trefferhäufigkeit der bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRT) wird überschätzt.
siehe auch: Claudicatio spinalis
Quellen
- (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&dopt=Abstract&list_uids=94268526/ Magnetic resonance imaging of the lumbar spine in people without back pain.
Weblinks
Deutsche Schmerzliga e.V. Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen