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Langenlois

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Foto Karte
Lage des Orts
Basisdaten
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Krems-Land (KR)
Fläche: 67,12 km²
Einwohner: 7.068 (November 2004)
Höhe: 219 m ü. A.
Postleitzahl: 3550
Vorwahl: 02734
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennziffer: 31322
Anschrift der
Verwaltung:
Stadtgemeinde Langenlois
Rathausstraße 2
3550 Langenlois
Politik
Bürgermeister: Kurt Renner

Langenlois ist eine Weinstadt im niederösterreichischen Kamptal mit über 7.100 Einwohnern im Bezirk Krems-Land.

Geografie

Langenlois liegt im südöstlichen Waldviertel am unteren Ende des Kamptales und am Fuße des Manhartsberges. Die Fläche der Stadtgemeinde beträgt 67,12 Quadratkilometer, wovon 27,25 % bewaldet sind. Die Lössböden und die perfekte klimatische Lage (Donau-Kamtal beinflußte Milde) bieten eine hervorragende Grundlage für den Weinbau.

Zur Großgemeinde Langenlois zählen auch die Katastralgemeinden Gobelsburg (mit Zeiselberg), Mittelberg, Reith, Schiltern (mit Kronsegg) und Zöbing.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1081. Seit 1310 hat der Ort das Marktrecht und seit 1925 das Stadtrecht.

Der Bach und die Gegend wurden von den Siedlern aus dem Norden auf Grund ihrer Empfindungen "Liubisa", die "Liebliche" benannt. Der Name hat wiederholt seine Form verändert. Liubes, Lewbs, Leubs, Langenleys und schließlich Langenlois.

1082 gibt das Bistum Passau den Weinzehent in und um Liubisa an das Kloster Göttweig, was bereits ertragreichen Weinbau voraussetzt. 1141 schenkt Herzog Leopold dem bayrischen Stift Reichersberg zwei Lehen in Liubes und das Recht Holz aus dem Wald zwischen Kamp und Krems zu beziehen. Der Weinbau und der "Vierzigerwald" waren eng mit der Siedlung verbunden. Die Siedlung war von Anbeginn aus zwei Teilen gewachsen, die sich in Baulichkeiten unterscheiden. Das "niedere Aigen" mit den Vierzigerhäusern, Sitz der Kaufleute und Gewerbetreibenden und damit der Märkte: Kornplatz ( Traidmarkt ) und Holzplatz. Das "obere Aigen" vom Anger bachaufwärts war die Weinhauersiedlung. Die beiden Aigen hatten jedes einen eigenen Richter und wurden um 1430 vereinigt. Langenlois erhielt 1310 das Marktrecht; 1346 das Recht seine Richter selbst zu wählen; 1411 wird der Leonhardimarkt bewilligt; 1518 wird das Wappen verliehen und der Dorotheamarkt bewilligt. Der Wohlstand der Bürger wirkte sich auch auf kulturellen Gebiet aus. Die Pfarrkirche zum Hl.Laurentius erhielt reichlich Spenden und Stiftungen, sodass sie wiederholt vergrößert und verschönert werden konnte. Der Bürger Niklas Gfeller errichtete beim Bürgerspital die Elisabethkapelle und dotierte sie reichlich. Trotz des Elends der Kriegs- und der Nachkriegszeit bietet die Stadt heute das Bild eines aufstrebenden Gemeinwesens.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche zum heiligen Laurentius: gotischer Stil, Langhaus im Kern romanisch, hölzerne Flachdecke, Basilikaform durch zwei Seitenschiffe, erhöhtes Presbyterium mit Spitzbogengewölbe; gotischer Altarschrein mit fünf weiblichen Heiligenfiguren; Flügel vom Maler Helmut Kies 1964 ergänzt: Szenen aus dem Leben des heiligen Laurentius. Der Turm am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffes, 1754-56 erhöht (56 m) und barockisiert, ist im Besitz der Gemeinde. 1959/60 erfolgte eine umfassende Renovierung und Rückführung des Kirchenbaues in den gotischen Bauzustand. 1982 wurde ein Karnergewölbe unter dem Presbyterium entdeckt.
  • Dreifaltigkeitssäule bzw. Pestsäule (1713) auf dem Kornplatz; Pestheilige in ganzfiguriger Ausführung und in Reliefdarstellung. Bildhauer: Andreas Krimmer.
  • Zahlreiche Bürgerhäuser, teils mit Arkadenhöfen aus der Renaissancezeit
  • Nikolauskirche in der Oberen Stadt, gotischer Bau, 15. Jahrhundert
  • Schloss Haindorf
  • Kamptalmuseum, beinhaltet bedeutende ur- und frühgeschichtliche Exponate sowie volkskundliche Inventarien, darunter Spezialsammlungen zum Weinbau und zur religiösen Volkskunde.
  • Weinzentrum Loisium- Aufsehenerregender Bau des Architekten Steven Holl, der unter Anrainern allerdings nicht unumstritten ist
  • Schaugärten der Gartenbauschule Langenlois
  • Kugeltraube

Einwohnerentwicklung

Der Ort hat 7190 Einwohner mit Stand August 2006. Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 6875 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 6367 Einwohner, 1981 6443 und im Jahr 1971 7071 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist seit 1990 Kurt Renner (ÖVP), Stadtamtsdirektor ist Ing. Robert Stadler. Langenlois wird seit Jahrzehnten unter der Führung der Österreichischen Volkspartei verwaltet und seit 1945 stehen durchgehend Bürgermeister aus dieser Gesinnungsgemeinschaft der Stadtgemeinde vor. Erstmals nach der Gemeinderatswahl 2005 stellt die SPÖ mit Heinz Altmann einen Vizebürgermeister.

Der Gemeinderat setzt sich in den Mandaten wie folgt zusammen:

12 ÖVP - stellt den Bürgermeister und drei Stadträte 8 SPÖ - stellt den Vizebürgermeister und einen Stadtrat 6 FPÖ-OPAL – die Wahlgemeinschaft stellt zwei Stadträte 3 Grüne - stellt einen Stadtrat

Hinzu kommen für die fünf Katastralgemeinden:

Ortsvorsteher Zöbing: Rudolf Hoffmann (ÖVP) Ortsvorsteher Reith: Manfred Haindl (ÖVP) Ortsvorsteher Schiltern: Harald Groll (ÖVP) Ortsvorsteher Mittelberg: Monika Gruber (ÖVP) Ortsvorsteher Gobelsburg: Werner Buder (SPÖ)

Persönlichkeiten mit Bezug zu Langenlois

Wirtschaft und Infrastruktur

Sonderstempel in Form eines "Wein-Römer-Glases" Stempeldaten: 3550 Langenlois 15. August 1973

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 286, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 515. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 3041. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,09 Prozent.

Der wichtigste Wirtschaftszweig ist sowohl in Langenlois selbst, als auch in den einzelnen Orten der Gemeinde der Weinbau und damit verbunden auch der Fremdenverkehr.

Verkehrsanbindung:

  • Straße: Von Norden aus dem Kamptal kommend die B34, die über Hadersdorf Richtung Osten weiterverläuft. Nach Krems die B218, die bei Gneixendorf in die B37 mündet.
  • Schiene: Langenlois liegt an der Kamptalbahn, die von Sigmundsherberg nach Hadersdorf verläuft. In Hadersdorf gute Umsteigemöglichkeit Richtung Wien, etwa eine Stunde Fahrzeit in die Bundeshauptstadt.