Deutschsprachige Minderheiten
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Deutschsprachige Minderheiten sind in den vergangenen Jahrhunderten durch die deutsche Ostkolonisation, durch gezielte Auswanderungsbewegungen, durch Wirtschaftsflüchtlinge und durch religiöse Flüchtlinge entstanden. Nicht alle dieser Gruppen bezeichnen sich heute als Deutsche, wie die Mennoniten und Amischen. Weiterhin gibt es deutschsprachige Minderheiten in den Grenzregionen der Nachbarländer des deutschsprachigen Raumes.
Liste Deutschsprachiger Minderheiten
weltweit
- Die religiöse Gruppe der vorwiegend Plautdietsch sprechenden Mennoniten unterhält geschlossene Siedlungen in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS), in Nord- und Südamerika. Aufgrund reger Missionstätigkeit steigt allerdings der Anteil nicht deutschsprachiger Mennoniten. Genau genommen bilden die Mennoniten allerdings keine deutschsprachige Minderheit, sondern eine niedersächsischsprachige (plattdeutschsprachige) Minderheit. Traditionell werden sie aber mit zu den deutschsprachigen Minderheiten im Ausland gezählt.
Größere Siedlungen befinden sich in der GUS, in Kanada (Manitoba), den USA, in Mexiko, Belize, Paraguay.
Europa
- Nordschleswiger in Dänemark
- Deutsche in Oberschlesien
- Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen, Landler in Rumänien
- Sudetendeutsche in Tschechien (wurden nach 1945 fast vollständig vertrieben)
- Donauschwaben in Ex-Jugoslawien
- Karpatendeutsche in der Slowakei
- Deutsche in Slowenien: Gottschee (wurden nach 1945 fast vollständig vertrieben)
- Ungarndeutsche (wurden nach 1945 in weiten Teilen vertrieben)
- Südtiroler in Italien
- Zimbern, Fersentaler in Italien
- Elsässer, Lothringer in Frankreich
- Deutschsprachige Belgier
Russland und GUS
- Russlanddeutsche, Kasachstandeutsche
- Wolgadeutsche (wurden von Stalin hauptsächlich nach Zentralasien deportiert)
- Wolhyniendeutsche (wurden von Stalin hauptsächlich nach Zentralasien deportiert oder sind als sog. "Volksdeutsche" von den Nationalsozialisten ins Deutsche Reich umgesiedelt worden)
- Schwarzmeerdeutsche (wurden von Stalin hauptsächlich nach Zentralasien deportiert oder sind als sog. "Volksdeutsche" von den Nationalsozialisten ins Deutsche Reich umgesiedelt worden)
- Baltendeutsche (wurden nach 1945 fast vollständig vertrieben)
- Die Gruppe der deutschsprachigen Juden in Osteuropa ist durch die Vernichtung und die Abwanderung in der Folge des 2. Weltkrieges verschwunden (siehe auch: Jiddische Sprache).
Afrika
- Deutsche in Namibia - Nachfahren deutscher Siedler und Angehöriger der sog. "Schutztruppe" (dt. Kolonialarmee) aus der Zeit der Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
- Republik Südafrika
Amerika
- Amische u.a. (USA und Kanada)
- Deutschsprachige in Lateinamerika
- in Chile
- in Brasilien
- in Argentinien
- in Paraguay
Siehe auch: Deutsche Ostsiedlung