Opium

Opium ist der durch Anritzen gewonnene getrocknete Milchsaft unreifer, ausgewachsener Samenkapseln des zu den Mohngewächsen (Papaveraceae) gehörenden Schlafmohns (bot. Papaver somniferum L.). Im Verlauf des Trocknungsprozesses entsteht aus dem Milchsaft durch Oxidation eine braune bis schwarze Masse, das Roh-Opium (siehe Abbildung). Aus diesem wird in einem komplizierten Verfahren u.a. das Rauch-Opium hergestellt, welches inhaliert (geraucht) wird. Opium kann aber auch in Alkohol gelöst getrunken, als Pulver gegessen oder als Tinktur mittels einer Spritze injiziert werden.
Opium, früher auch als Meconium oder Laudanum bezeichnet, enthält 37 unterschiedliche Alkaloide, die im Rohopium bis zu ein Viertel des Gewichts ausmachen. Hauptbestandteil ist das Morphin (ca. 10%), eines der stärksten bekannten Schmerzmittel (Analgetika) überhaupt. Es wurde 1804 erstmals von dem deutschen Apotheker Friedrich Sertürner isoliert.
Weitere wichtige im Opium vorkommende Alkaloide sind Noscapin (Narcotin), Codein, Papaverin, Thebain und Xanthalin. Bei einem Drogentest kann aufgrund des Opiumgehaltes nicht unterschieden werden, ob eine Person lediglich Mohnkuchen gegessen hat oder ob sie Heroin konsumiert hat.
Seine natürlichen Inhaltsstoffe werden Opiate genannt, in der Wirkung ähnliche Substanzen Opioide. Bei fortgesetzter Einnahme von Opium besteht Suchtgefahr. Neben seiner analgetischen (schmerzstillenden) Wirkung ist Opium auch krampflösend, appetithemmend und antidiarrhoisch (Durchfall-lindernd). Daneben wirkt es auch hypnotisch und beruhigend, weswegen es insbesondere in asiatischen Ländern als Rauschmittel verwendet wird.
Die körperlichen Folgen von Opiummißbrauch sind Appetitlosigkeit und dadurch Gewichtsverlust bis zur Abmagerung und völligen Entkräftung, aber auch Atemlähmung, Kreislaufstörung und Muskelschmerzen werden beobachtet. Psychische Auswirkungen sind eine rasche seelische und körperliche Abhängigkeit, Antriebsschwäche, Depressionen, Impotenz, häufig starke Persönlichkeitsveränderungen einhergehend mit Apathie und Teilnahmslosigkeit.
Die größten Opium-Anbauländer der Welt sind Afghanistan, Myanmar und Laos (Quelle UNODC). In Afghanistan wurde der Drogenanbau durch die Taliban unterdrückt. Seit der Beendigung ihres Regimes durch die US-geführte Allianz hat der Schlafmohnanbau wieder stark zugenommen und Afghanistan ist weltweit führender Heroinhersteller.