Zum Inhalt springen

Helikon (Musikinstrument)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Februar 2007 um 00:18 Uhr durch N24 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Helikon, auch Helikontuba genannt, ist ein mitteleuropäisches Blechblasinstrument.

Das Wort „Helikon“ ist ein Neologismus basierend auf dem griechischen Wort "Helix", was sein spiralförmig geschraubtes äußeres Erscheinungsbild beschreiben soll.

Helikon

Situierung als Blechblasinstrument

Das Helikon gehört wie die Tuba zur Familie der Hörner, da die Mensur konisch ist. Die Mensur wird anhand des Öffnungswinkels des Schalltrichters und der Öffnungslänge definiert. Vertreter der gegensätzlichen zylindrischen Mensur sind z.B. Trompete und Posaune.

Das Helikon ist der Vorläufer des Sousaphons, dessen grosser Schalltrichter ist allerdings abnehmbar und nicht wie beim Helikon seitlich, sondern über den Kopf des Spielers geführt. Zu spielen ist das Helikon wie die Tuba und das Sousaphon mit einem Kesselmundstück. Ein Horn- bzw. Trichtermundstück wird nur bei Wagnertuben verwendet.

Besonderheiten

Das erste Helikon wurde um ca. 1849 von Wilhelm Wieprecht bei der Firma Musikinstrumente Stowasser in Wien in Auftrag gegeben, nachdem Wieprecht diese runden Instrumente möglicherweise bei russischen Militärmusiken gesehen hatte. Es lässt sich durch die um den Spieler geschlungene Bauform bei der Reiter- aber auch bei der Marschmusik besser tragen, beim Sitzen hat die herkömmlich geformte Tuba einen logischen Vorteil.

Verwendung

Wenn man bei der Instrumentierung auf historische Bezüge Rücksicht nehmen möchte, sei betont, dass das das Helikon dem aus Amerika stammenden Sousaphon für mitteleuropäische Musik vorzuziehen ist. Obligatorisch wird das Helikon bei der Alpensinfonie von Richard Strauss, wenn man keine Alphörner zur Verfügung hat.

Historisch gesehen bleibt das Helikon die klassisch-mitteleuropäische Marschtuba, es wird bei Musikgruppen mit historischen Bezügen wie den badischen „Gälfüesslern“ auch nach wie vor verwendet. Helikone sind aber fast gänzlich aus den Marschorchestern verschwunden.