Eigenkapitalrentabilität
Die Eigenkapitalrentabilität (EKR) oder Eigenkapitalrendite (engl: Return on Equity bzw. ROE) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl und Steuerungsgröße. Sie dokumentiert, wie hoch sich das vom Kapitalgeber investierte Kapital innerhalb einer Rechnungsperiode verzinst hat.
Zur Berechnung der Eigenkapitalrentabilität setzt man den Jahresüberschuss eines Unternehmens ins Verhältnis zu dem zu Beginn der Periode zur Verfügung stehenden Eigenkapital:
Ein Unternehmer oder Gesellschafter kann anhand der Eigenkapitalrentabilität erkennen, ob seine Investition in das Unternehmen mehr oder weniger rentabel ist als eine andere Kapitalanlage.
Durch die Aufnahme von Fremdkapital kann die Eigenkapitalrentabilität gesteigert werden, so lange die Fremdkapitalzinsen (abzüglich des in der Regel vorhandenen Tax-Shield) unterhalb der Gesamtkapitalrentabilität liegen. Dieser Hebeleffekt (Leverage-Effekt) zeigt die fehlende Finanzneutralität dieser Kennzahl auf und schränkt ihre Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Unternehmen ein.
Anwendung in der Finanzanalyse
Potenziellen Investoren kann die Eigenkapitalrentabilität in Verbindung mit weiteren Kennzahlen Hinweise auf die zukünftige Unternehmensentwicklung geben. Eine außergewöhnlich niedrige EKR weist oft auf überbewertete Aktiva hin (mit der Gefahr zukünftiger Wertberichtigungen) oder auf unrentabel gebundenes Kapital, zum Beispiel in hohen Vorratsbeständen oder nicht mehr betriebsnotwendigem Anlagevermögen. Eine außergewöhnlich hohe EKR, sofern sie nicht auf einer außergewöhnlichen Marktstellung des Unternehmens beruht, spiegelt meist eine vorübergehende Ausnahmesituation wider, zum Beispiel durch außerordentliche Erträge oder einen konjunkturzyklischen Hochpunkt.
Wenn die Unternehmensgewinne mit konstanter Rentabilität reinvestiert werden können, lässt die EKR - bereinigt um außerordentliche Ergebnisse und unter Berücksichtigung der Gewinnausschüttungsquote - Rückschlüsse auf das zukünftige Gewinnwachstum zu. Dem erfolgreichen Investor Warren Buffett wird nachgesagt, aus diesem Grund vor allem in hochrentable Unternehmen zu investieren.
Siehe auch
- Rentabilität = Erfolgsgröße / Verursachungsgröße bzw. auch Bezugsgröße genannt
- Gesamtkapitalrentabilität = (Gewinn + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital
- Umsatzrentabilität = Gewinn / Umsatzerlöse
- Eigenkapitalkostensatz
- Fremdkapitalrentabilität
- Ökonomische Kennzahlen
- Bilanzanalyse