CB 750 Four
was ist CB...Four?
Der Eklat des Jahres 1969 in der Motorrad-Industrie.
Das erste Vierzylinder-Motorrad im Groß-Serienbau. Es gab zwar Henderson, Indian, Ariel Square Four, Münch und andere Vierzylinder-Maschinen auch schon früher, aber das waren teuere Exoten aus handwerklicher Fertigung.
Hier kam etwas anderes. Wer Honda kannte, ahnte: nun wird der Markt aufgerollt. Alle Welt wollte solch eine starke und schnelle Maschine haben. Wenn auch die Leistungsdaten (67 PS, 200 km/h Höchstgeschwindigkeit) sich nicht ganz bewahrheiteten: hier war das erste Motorrad, das jede BMW, Norton und Triumph hinter sich ließ (bei Geradeausfahrt - die Kurvenexperten erkannten bald die leichten Fahrwerks-Schwächen der ersten starken japanischen Maschinen).
Neu auch die Scheibenbremse am Vorderrad. Dieses Motorrad wurde in etlichen immer wieder leicht veränderten Versionen fast zehn Jahre lang gebaut. Die Mechanik erwies sich mit normaler Pflege als unzerstörbar. Nicht selten erreichen die Motoren dieser ersten 750er Vierzylinder-Serie Laufleistungen von über 150.000 km. Auch das war höchst ungewöhnlich; der "normale" Motorradfahrer rechnete in jenen Jahren nach 30 oder 40.000 km mit gründlichen Motor-Überholungsarbeiten. Mit einer 750er Honda wurde das selten.
Erst als um 1977 Kawasaki mit dem 900er Modell und 81 PS herauskam, endete zunächst die große Ära der CB 750 Four. Zwei letzte Modelle konnten am Markt nicht mehr recht paroli bieten. Und Honda ließ die 750er Serie auslaufen, konterte letztlich mit einer Neukonstruktion, der CB 900 Bol d´Or.
Heutzutage sind insbesondere die ersten Maschinen als Oldtimer-Motorräder bei einem Mehrfachen ihres ehemaligen Neupreises gewertet.