Zum Inhalt springen

ETH Zürich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2007 um 22:47 Uhr durch PortalBot (Diskussion | Beiträge) (Linkfix "Hintergrundklassen"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Eth logo.gif
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Hauptgebäude der ETH Zürich, von der Polyterrasse aus gesehen
Präsident i.V.: Konrad Osterwalder
Rektor: Konrad Osterwalder
Gründungsdatum: 1855
Ort: Zürich
Trägerschaft: Bundesverwaltung (Schweiz)
Studiengebühr: 580 SFr.
Departemente: 15 (+2)
Studiengänge: 24
Anzahl Studierende: 12'705 (2005)

- weibl. Studierende: 29.1% (2003)
- ausländ. Studierende: 20.0% (2003)

wissenschaftliche
Mitarbeiter:
3700

- davon Professoren: 358 (2005)
- davon Doktoranden: 2700 (2005)

sonstiges Personal: 2000 (2005)

- Lehrlinge: 150 (2005)

Budget pro Jahr: 1.1 Mrd. SFr. (2004) davon
Drittmittel: 150 Mio. SFr. (2004)
Universitätsbibliothek: ETH-Bibliothek Zürich

- Buchbestand: ca. 6 Mio.

Anschrift der Hochschule: ETH Zürich
HG
Rämistrasse 101
CH-8092 Zürich
Telefon: +41 44 632 11 11
Telefax: +41 44 632 10 77
Offizielle Website: www.ethz.ch

Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH Zürich, ist eine Schweizer Hochschule in Zürich. In der deutschsprachigen Schweiz wird sie kurz ETH oder Poly genannt. Der Name Poly stammt vom früheren Namen Polytechnikum.

Die ETH Zürich ist eingebunden in den ETH-Bereich, der die Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne und weitere vier Forschungsanstalten (Paul-Scherrer-Institut, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt und Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) umfasst. Mehr als 12'000 Studenten und 7'500 Mitarbeiter hat die Hochschule heute. Die ETH selbst weist darauf hin, dass sie keine Universität, sondern eine technische Hochschule sei.

Die Umstellung der Studiengänge zu Bachelor und Master wurde abgeschlossen, im WS 04/05 hat der Studiengang Physik als letzter die Umstellung realisiert.

Studienangebot

Gelehrt werden hauptsächlich technische Fächer wie Informationstechnologie und Elektrotechnik (ein Studiengang), Informatik, Maschinenbau, Geomatik und Planung, Umweltingenieurwissenschaften, Bauingenieurwesen und Materialwissenschaften, aber auch Physik, Chemie, Mathematik, Rechnergestützte Wissenschaften, Architektur, Umweltnaturwissenschaften, Erdwissenschaften, Biologie, Agrarwissenschaften, Lebensmittelwissenschaften, Forstwissenschaften, Bewegungswissenschaften und Sport, Pharmazie, Interdisziplinäre Naturwissenschaften und Militärwissenschaften.

Die ETH kennt keine Nebenfächer, in allen Studiengängen sind jedoch Lehrveranstaltungen im Bereich der Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften zu absolvieren.

Der akademische Sportverband Zürich (ASVZ) bietet ein breites Hochschulsportangebot an.

Bachelorstudiengänge Masterstudiengänge
Architektur, Bauwesen und Geomatik
  • Architektur
  • Bauingenieurwissenschaften
  • Geomatik und Planung
  • Umweltingenieurwissenschaften
  • Architektur
  • Bauingenieurwissenschaften
  • Geomatik und Planung
  • Raumentwicklung und Infrastruktursysteme
  • Umweltingenieurwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
  • Elektrotechnik und Informationstechnologie
  • Informatik
  • Maschineningenieurwissenschaften
  • Materialwissenschaft
  • Biomedizinische Technik
  • Elektrotechnik und Informationstechnologie
  • Informatik
  • Maschineningenieurwissenschaften
  • Materialwissenschaft
  • Mikro- und Nanosysteme
  • Verfahrenstechnik
Mathematik und Naturwissenschaften
  • Bewegungswissenschaften und Sport
  • Biologie
  • Biotechnologie
  • Chemie
  • Chemieingenieurwissenschaften
  • Interdisziplinäre Naturwissenschaften
  • Mathematik
  • Pharmazeutische Wissenschaften
  • Physik
  • Rechnergestützte Wissenschaften
  • Bewegungswissenschaften und Sport
  • Biologie
  • Biotechnologie
  • Chemie
  • Chemie- und Bioingenieurwissenschaften
  • Interdisziplinäre Naturwissenschaften
  • Mathematik
  • Pharmazeutische Wissenschaften
  • Physik
  • Rechnergestützte Wissenschaften
Systemorientierte Wissenschaften
  • Agrarwissenschaft
  • Erdwissenschaften
  • Lebensmittelwissenschaft
  • Umweltnaturwissenschaften
  • Agrarwissenschaft
  • Applied Geophysics
  • Atmospheric and Climate Science
  • Erdwissenschaften
  • Lebensmittelwissenschaft
  • Umweltnaturwissenschaften
Management und Sozialwissenschaften
  • Berufsoffizier
  • Comparative and International Studies
  • Management, Technologie und Ökonomie

Geschichte

Die ETH Zürich wurde 1854 von der Schweizerischen Eidgenossenschaft als Eidgenössische polytechnische Schule gegründet und 1855 in Zürich eröffnet. Zürich gewann das Rennen um den Standort dieser allerersten Bundesschule des damals jungen Bundesstaates.

Die fortschreitende Schweizer Industrialisierung war schwerpunktmässig im Kanton Zürich und Umgebung beheimatet.

Gustav Gulls Kuppel ist heute zu einem Symbol für die ETH geworden

Die Stadt und der Kanton Zürich schrieben einen Architekturwettbewerb aus. Das neu gegründete Poly sollte ein eigenes Gebäude erhalten. Am prestigeträchtigen Wettbewerb beteiligten sich unter anderem die beiden Professoren Ferdinand Stadler und Gottfried Semper sowie der Badener Architekt Joseph Caspar Jeuch. Semper gewann den Wettbewerb und durfte das Gebäude bauen. In diesem fand anfangs auch die bereits bestehende Zürcher Universität Platz. Die charakteristische Kuppel wurde erst anlässlich einer späteren Renovation gebaut.

Die Universitäten in der Schweiz sind jedoch im Gegensatz zum Poly reine Bildungsanstalten der Kantone und nicht des Bundes, also nicht „eidgenössisch“, sondern kantonal.

Das Polytechnikum wuchs rasch, und jedes Jahrzehnt kam ein neues Gebäude dazu: Chemie, Physik, Forstwirtschaft, Maschinen-Labor. Die Zürcher Universität bekam bald in unmittelbarer Nachbarschaft zur ETH ein eigenes Gebäude. Zusätzlich wurde seit den sechziger Jahren auf dem Zürcher Hönggerberg ein Campus aufgebaut.

Der ETH-Hönggerberg-Campus beherbergt heute die Departemente der Materialwissenschaften, Architektur, Bau-, Umwelt- und Geomatikingenieure, Chemie, Physik und Biologie.

Statistik

Allgemein

An der ETH entstehen jährlich mehr als 500 Dissertationen und über 1250 Diplome. Die ETH-Bibliothek Zürich ist mit ihren ca. 6 Mio. Objekten zugleich die grösste Bibliothek der Schweiz.

Historisch

Historische Entwicklung der Studentenzahl

Begonnen hat die ETH mit 68 Studenten im Jahr 1855. Bis heute sind es ca. 15000. Ab 1968 hat die Zahl der weiblichen Studenten stark zugenommen; heute sind es an der ETH 30%. Gesamtschweizerisch hat es mehr Studentinnen als Studenten.

Nach Departementen

Bemerkungen zur Tabelle:

  • Anzahl Studierende: An der ETH Zürich Diplom- inkl. Bachelorstudierende, Nachdiplomstudierende und Doktorierende 2004. Die Grössenordnung der Zahlen ist gleich geblieben.
  • Die Departementsstruktur ist die aktuelle aus 2006, die Zahlen jedoch aus 2004. Das heisst, die Zahlen der fusionierten Departemente wurden addiert (D-CHAB, D-MTEC und D-UWIS)
  • In den Pharmazeutischen Wissenschaften (Studiengang des D-CHAB) sind von 309 Studenten 255 (82%) weiblich.
  • Die Nachdiplomstudenten, welche nicht in einem Doktorat sind, werden durch die Tabelle nicht erfasst. Es sind 372 ETH-weit.
  • Bewegungswissenschaften, Berufsoffizier und Sportlehrer sind keine Departemente der ETH im eigentlichen Sinne.
Departement Kürzel (ETH-Link) Studenten (Frauenanteil) Doktoranden Professoren
Agrar- und Lebensmittelwissenschaften D-AGRL 422 (31%) 149 18
Architektur D-ARCH 1111 (43%) 91 28
Bau, Umwelt und Geomatik D-BAUG 648 (25%) 163 25
Biologie D-BIOL 627 (47%) 305 32
Chemie und Angewandte Biowissenschaften D-CHAB 666 (54%) 393 38
Erdwissenschaften D-ERDW 207 (31%) 111 13
Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften D-GESS 0 29 20
Informatik D-INFK 963 (12%) 171 24
Informationstechnologie und Elektrotechnik D-ITET 919 (6%) 320 27
Mathematik D-MATH 354 (26%) 74 35
Materialwissenschaft D-MATL 156 (31%) 101 10
Maschinenbau und Verfahrenstechnik D-MAVT 966 (7%) 218 26
Management, Technologie und Ökonomie D-MTEC 174 (14%) 52 6
Physik D-PHYS 603 (12%) 196 26
Umweltnaturwissenschaften D-UWIS 951 (42%) 362 24
Berufsoffizier MILAK 101 (3%) 0 ?
Sport IBSW 830 (53%) 2 ?
ETH Total ETHZ 9519 (30%) 2614 358

Schulleitung

Die Schulleitung organisiert Leitung, Aufbau und Organisatorisches der ETHZ.

Campus

Das Hauptgebäude aus dem Stadtzentrum gesehen

Der Campus der ETH erstreckt sich über 2 Standorte. Das Zentrum unmittelbar neben der Universität Zürich und der Campus auf dem Hönggerberg. Sie werden durch den öffentlichen Verkehr und eine eigene Shuttle-Linie verbunden.

Hochschulverbünde

Die ETH gehört zwei internationalen Hochschulverbünden an, der IDEA League und der International Alliance of Research Universities.

Studiengebühren

An der ETH Zürich werden für 580 CHF/Semester Studiengebühren sowie 57 CHF/Semester Semesterbeiträge erhoben, dazu diverse einmalige Gebühren. Für finanziell benachteiligte Studenten stehen Stipendien zur Verfügung.

Alumni, Berühmte Dozenten und Studenten

Berühmte Köpfe haben am Polytechnikum, bzw. ab 1908 an der ETH gelehrt oder studiert.

Nobelpreisträger

Kurt Wüthrich im September 2005

22 Nobelpreisträger sind mit dem Poly in Verbindung gewesen:

  • Werner Arber, Nobelpreis für Medizin 1978, studierte 1949–1953 an der ETH
  • Georg Bednorz, Nobelpreis für Physik 1987, promovierte an der ETH
  • Felix Bloch, Nobelpreis für Physik 1952, studierte 1924–1927 an der ETH
  • Gustaf Dalén, Nobelpreis für Physik 1912, studierte 1896 ein Jahr lang Maschinenbau an der ETH
  • Peter Debye, Nobelpreis für Chemie 1936, war 1920–1927 Ordinarius für Physik
  • Albert Einstein, Nobelpreis für Physik 1921, studierte 1896–1900 an der ETH, war 1912–1914 Ordinarius für theoretische Physik
  • Richard Ernst, Nobelpreis für Chemie 1991, war 1976–1998 Ordinarius für physikalische Chemie
  • Charles Édouard Guillaume, Nobelpreis für Physik 1920, promovierte an der ETH
  • Fritz Haber, Nobelpreis für Chemie 1918, war Assistent bei ETH-Professor Georg Lunge
  • Richard Kuhn, Nobelpreis für Chemie 1938, war 1926–1929 Ordinarius für allgemeine und analytische Chemie
  • Karl Alex Müller, Nobelpreis für Physik 1987, studierte und promovierte 1946–1958 an der ETH
  • Wolfgang Pauli, Nobelpreis für Physik 1945, war 1928–1958 Ordinarius für theoretische Physik
  • Vladimir Prelog, Nobelpreis für Chemie 1975, war 1950–1976 Ordinarius für organische Chemie
  • Tadeus Reichstein, Nobelpreis für Medizin 1950, war 1937–1938 Extraordinarius für spezielle organische und physiologische Chemie
  • Heinrich Rohrer, Nobelpreis für Physik 1986, studierte 1951–1955 an der ETH
  • Wilhelm Conrad Röntgen, Nobelpreis für Physik 1901, studierte an der ETH
  • Lavoslav Růžička, Nobelpreis für Chemie 1939, war 1929–1957 Ordinarius für allgemeine Chemie
  • Hermann Staudinger, Nobelpreis für Chemie 1953, war 1912–1926 Ordinarius für allgemeine Chemie
  • Otto Stern, Nobelpreis für Physik 1943, war 1913–1915 Privatdozent für physikalische Chemie
  • Alfred Werner, Nobelpreis für Chemie 1913, war 1892–1893 Privatdozent für Chemie
  • Richard Willstätter, Nobelpreis für Chemie 1915, war 1905–1912 Ordinarius für allgemeine Chemie
  • Kurt Wüthrich, Nobelpreis für Chemie 2002, war 1981-2003 Ordinarius für Biophysik

Weitere berühmte Professoren und Absolventen

Hendrik Petrus Berlage (1856-1934)
John von Neumann um 1952
Gottfried Semper, Architekt
Hermann Weyl
  • Jakob Ackeret (1898–1981), 1931–1967 Professor für Aerodynamik. Führte die Mach’sche Zahl für Überschallgeschwindigkeiten ein, Schöpfer der relativistischen Raketentheorie und Erfinder des Verstellpropellers.
  • Othmar H. Ammann (1879–1965), Bauingenieurabsolvent der ETH 1902, arbeitete in den USA an zahlreichen Stahlfachwerkbrücken mit. U.a. Expertentätigkeit beim Bau der Golden Gate Brücke, Bau der Verrazano-Narrows-Hängebrücke in New York.
  • Hendrik Petrus Berlage (1856–1934) bedeutender niederländischer Architekt
  • Hans Boesch (1926–2003), 1970 ETH-Adjunkt für Verkehrsplanung, HTL-Tiefbautechniker und Schriftsteller. Beschäftigte sich in zahlreichen Romanen (z.B. „Das Gerüst“, 1960) mit der technischen Zivilisation und ihren Kosten.
  • Hermann Burger (1942–1989), 1974–1989 Privatdozent für deutsche Sprache und Literatur. Schriftsteller, analysierte in „Die künstliche Mutter“ (1982) unter anderem auch die ETH.
  • Santiago Calatrava (*1951) Architekt und Bauingenieur.
  • Rudolf Clausius (1822–1888), 1855–1867 Professor für Physik. Formulierte den ersten und den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik (1850 bzw. 1857) und prägte den Begriff der „Entropie“.
  • Karl Culmann (1821–1881), 1855–1881 Professor für Ingenieurwissenschaften. Pionier der Eisenkonstruktion und der Wildbachverbauung. Revolutionierte mit seinem Hauptwerk "Die Graphische Statik" (1866) das Bauingenieurwesen.
  • Pierre De Meuron (*1950), Architekt (Diplom 1975), Mitbegründer des international bekannten Architekturbüros Herzog & de Meuron, Basel.
  • Ernst Dübi (1884–1947), Dr. sc. tech. ETH 1912, Generaldirektor der Von Roll Gerlafingen. Schloss mit Gewerkschaftsführer Konrad Ilg das Friedensabkommen von 1937, das der Schweiz weitgehenden Arbeitsfrieden brachte.
  • Beno Eckmann (*1917), 1948–1984 Professor für Mathematik. Verfasste bahnbrechende Arbeiten in der algebraischen Topologie, der Kategorientheorie und der Gruppentheorie.
  • Paul Feyerabend (1924–1994), 1979–1991 Professor für Philosophie der Wissenschaften. Stellte mit „Against Method“ (1974) das Selbstverständnis des zunehmenden Wissensfortschritts aus postmoderner Perspektive fundamental in Frage.
  • Fritz Fischer (1898–1947), 1933–1947 Professor für technische Physik. Erfand an der Abteilung für industrielle Forschung (AfiF) u.a. ein Fernseh-Projektionsverfahren (EIDOPHOR), Gründer der Firma Contraves.
  • Max Frisch (1911–1991), studierte 1936 bis 1940 Architektur an der ETH. Schriftsteller, kritisierte in „Homo Faber“ (1957) die technokratische Selbstverständlichkeit des empfindungsarmen Macher-Ingenieurs.
  • Albert Heim (1849–1937), 1873–1911 Professor für Geologie. Theoretiker der Gebirgsbildung und sehr populärer Erforscher der Alpenwelt. Setzte sich u.a. für Tier- und Landschaftsschutz, Feuerbestattung und die Gleichberechtigung der Frauen ein.
  • Jacques Herzog (*1950), Architekt (Diplom 1975), Mitbegründer des international bekannten Architekturbüros Herzog & de Meuron, Basel.
  • Eduard Imhof (1895–1986), 1925–1965 Professor für Topographie und Kartographie. Stellte die Kartographische Geländedarstellung international auf ein zuvor unerreichtes Niveau und prägte mit seinen Schulatlanten das Weltbild der Schweizerinnen und Schweizer.
  • Otto Jaag (1900–1978), 1945–1970 Professor für Hydrologie, Abwasserreinigung und Gewässerschutz. Direktor der EAWAG, Gewässerschutzpionier. Der Aufbau von Kläranlagen in der Schweiz geht weitgehend auf seine öffentliche Wirksamkeit zurück.
  • Carl Gustav Jung (1875–1961), 1933–1941 Privatdozent für Psychologie, 1935 Titularprofessor. Begründer der „Analytischen Psychologie“ als Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse und Schöpfer des Konzepts der „Archetypen“.
  • Gustav Adolf Kenngott (1818–1897) war 1856–1893 Ordinarius für Mineralogie. Direktor des Poly 1875–1881.
  • Ernst Laur (1871–1964), 1908–1935 Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre. Gründer und Direktor des Bauernverbandes (1897), Agrarpolitiker, der durch gezielte Modernisierung die Schweizer Landwirtschaft zu erhalten versuchte.
  • Robert Maillart (1872–1940), Bauingenieurabsolvent der ETH 1894. Stahlbeton-Konstrukteur, virtuoser Brückenbauer. Pioniercharakter hatten auch die von ihm eingeführten „Pilzdecken“ für Industriebauten.
  • Christian Menn (*1927), 1971–1992 Professor für Baustatik und Konstruktion. Gilt als der bedeutendste Schweizer Brückenbauer der Gegenwart.
  • Adolf Muschg (*1934), seit 1970 Professor für deutsche Sprache und Literatur. Schriftsteller.
  • Gustave Naville (1848–1929), studierte 1867–1870 Maschinenbau. Pionier der schweizerischen Maschinen- und Metallindustrie, Gründer der Alusuisse und Promotor der wichtigsten Industrieverbände, Mitglied des Schweizerischen Schulrates.
  • John von Neumann (1903–1957) studierte Chemie an der ETH, Computer-Pionier.
  • Franz Reuleaux (1829–1905), 1856–1864 Professor für Maschinenlehre. Systematisierte mit „Der Construkteur“ (1861) und "Theoretische Kinematik" (1875) den Maschinenbau. War massgeblich an der Entwicklung des Otto-Motors beteiligt.
  • Roland Ris (*1939) 1976–2004 Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur
  • Walter Ritz (1878-1909), Mathematiker und Physiker, studierte an der ETH (zusammen mit Einstein), von ihm stammt unter anderem das Ritz-Verfahren (technische Mechanik) und das Ritzsche Kombinationsprinzip (Physik).
  • Heinz Rutishauser (1918–1970), Mathematiker, 1962–1970 Ordinarius für Computer-Wissenschaft. Computer-Pionier.
  • Jean Rudolf von Salis (1901–1996), 1935–1968 Professor für Geschichte in französischer Sprache. Verfasste vielbeachtete Radioberichte zur Weltlage während des Zweiten Weltkriegs und Analysen des Zeitgeschehens, z.B. „Schwierige Schweiz“ (1968).
  • Karl Schmid (1907–1974), 1944–1974 Professor für deutsche Sprache und Literatur, Experte für militärische Landesverteidigung, führender Wissenschaftspolitiker, war als liberal-konservativer Intellektueller eine wichtige Stimme, z.B. mit „Unbehagen im Kleinstaat“ (1963).
  • Gerold Schwarzenbach (1904-1978), 1955-1973 Professor für anorganische Chemie, leistete mit seinen Arbeiten über EDTA Pionierarbeit.
  • Peter Sehr (*1951), deutscher Autorenfilmer
  • Gottfried Semper (1803–1879), 1855–1871 Professor für Architektur. Erbaute das Opernhaus von Dresden und entwarf das ETH-Hauptgebäude.
  • Volker Staab, Architekt
  • Eduard Stiefel (1909–1978), 1942 Privatdozent für höhere Mathematik, 1943 Ordinarius für das gleiche Lehrgebiet, ab 1953 für angewandte Mathematik, Computerpionier, reaktivierte Konrad Zuses Z4 und baute die ERMETH, die elektronische Rechenmaschine der ETH, einen der ersten Computer Europas.
  • Aurel Stodola (1859–1942), 1892–1929 Professor für Maschinenbau. Weltweit anerkannter Fachmann für Dampf- und Gasturbinen, prägte Generationen von Maschinenbauern und formulierte eine „Weltanschauung vom Standpunkte des Ingenieurs“ (1931).
  • Friedrich Traugott Wahlen (1899–1985), 1943–1951 Professor für Pflanzenbau. Experte für Landesversorgung im Zweiten Weltkrieg („Plan Wahlen“), 1949–1958 Direktor der UNO-Ernährungsorganisation FAO, 1959–1965 Bundesrat (BGB).
  • Hermann Weyl (1885–1955), 1913–1930 Professor für höhere Mathematik. Hervorragender Mathematiker auf den Gebieten der Funktionentheorie, der Algebra, der Differentialgeometrie, der Analysis und der Zahlentheorie
  • Niklaus Wirth (*1934), 1968–1999 Professor für Computer-Wissenschaften bzw. Informatik. Weltweit anerkannter Pionier des Computerzeitalters, erfand die Programmiersprache Pascal (1970) und einen der ersten Personal Computer „Lilith“ (1979/80).

Siehe auch

Commons: ETH Zürich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Monika Burri und Andrea Westermann: ETHistory 1855-2005 (Sightseeing durch 150 Jahre). hier + jetzt (2005), ISBN 3-03919-016-4
  • David Gugerli, Patrick Kupper und Daniel Speich: Die Zukunftsmaschine. Konjunkturen der ETH Zürich 1855-2005. Chronos Verlag (2005), ISBN 3-0340-0732-9
  • Guggenbühl, Gottfried: Geschichte der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (1955)
  • Oechsli, Wilhelm: Geschichte der Gründung des Eidg. Polytechnikums mit einer Uebersicht seiner Entwicklung 1855-1905 (1905)
  • Oechslin, Werner: Hochschulstadt Zürich. Bauten der ETH 1855-2005. GTA Verlag (2005), ISBN 3856761543
  • Wolf, Johann Rudolf: Das Schweizerische Polytechnikum (1880)
  • Moore, Thomas: School for Genius: The Story of ETH - The Swiss Federal Institute of Technology, from 1855 to the Present. Front Street Press (2005), ISBN 0-9725572-2-9
Commons: ETH Zürich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Koordinate Artikel