Saken
Die Saken waren ein indogermanischer Stamm, der im Osten verbliebene Teil der Skythen.
Sie nomadisierten in der heutigen Kasachensteppe zwischen dem Aralsee und dem Gebiet beiderseits des Tienschan-Gebirges. Ihr Zentrum wird aufgrund eines königlichen Grabungsfundes im Gebiet von Almatay vermutet. Die Saken trugen im Unterschied zu den meisten Skythen in Europa spitze Filzmützen, weshalb sie von vielen antiken Autoren Spitzhütige Skythen genannt wurden.
Ihre unmittelbaren Nachbarn waren die (sarmatischen) Massageten, wobei die griechischen Autoren keine wesentliche Unterscheidung beider Stämme treffen konnten. Die Massageten-Konföderation und die Saken führten gemeinsam Krieg gegen das expandierende persische Großreich (Tod von Kyros II. durch die Massagetenkönigin Tomyris 529 v.Chr.). Allerdings werden die Saken auch als persische Hilfstruppen und zur Zeit von Darius I. als Tributbringer dargestellt.
Alexander der Große musste schwierige Kämpfe mit den Saken und Massageten bestehen, die aus der Steppe den Sogdern Spitamenes zu Hilfe kamen (329-327 v. Chr.).
Die Saken verfügten offenbar auch über eine Schrift. Man fand auf einer Silberschale im Issyk-Kurgan (5-4. Jhrd. v. Chr.) 26 Runen, die den 1000 Jahre jüngeren türkischen Runen ähnlich waren. (Woraufhin man in der Türkei über eine mögliche Verwandtschaft zu den Türken spekulierte.) Entlang des Syrdarja waren Teile der Saken aufgrund ausreichenden Ackerlands auch sesshaft (Städte, Dörfer) und hinterließen besser ausgebaute Grabmäler (z.B. Kuppelgrab von Balandy).
Die chinesische Überlieferung bezeichnet die Saken als Sai oder Schaka. Der Druck der von den Hsiung-nu vertriebenen Yüe-tschi trieb sie bis ins heutige Afghanistan (Sakastana=Sistan, um 139. v. Chr.). Von dort aus griffen sie um 62 v. Chr. nach Indien über, wo sie unter König Maues ein neues Reich errichteten.
Literatur
- Autorenkollektiv: Fischer Weltgeschichte: Zentralasien, Frankfurt/M. 1991