Kaste
Der Begriff Kaste wird in der Soziologie und - entlehnt - in der Biologie benutzt.
1. Im soziologischen Sinne entspricht das Kastensystem weitgehedn dem Ständesystem im mittelalterlichen Europa. Ein- oder Austritt sind nicht möglich. Kasten dienen der ethnischen, sozioökonomischen oder kulturellen Differenzierung.
Das Kastenwesen ist insbesondere bei den kurdischen Jezidi, in Indien, Sri Lanka, Nepal und Bali verbreitet.
Indien und Sri Lanka
Neben den streng hierarchisch geordneten vier Hauptkasten der
- Brahmanen (Priester)
- Kshatriyas (Krieger)
- Vaishyas (Bauern und Handwerker)
- Shudras (Knechte)
und den
- Parias (Kastenlosen)
gibt es über 3000 durch Mischehen und Aufnahme neuer Gruppen entstandene Kasten. Das Kastenwesen spielt in dem hinduistischen Glauben an die Wiedergeburt eine wesentliche Rolle.
Analog zum indischen Kastensystem bezeichnete man auch im kolonialen und nachkolonialen Lateinamerika die Angehörigen verschiedener Hautfarben als Kasten, zumal das ja auch sozial determinierend wirkt. Siehe: Krieg der Kasten
2. Im biologischen Sinne stellt eine Kaste eine funktionell, vielfach auch morphologisch spezialisierten Form einer sozial im Verband eines Tierstaates lebenden Tierart dar.
Eine Kastenbildung findet man z.B. bei Ameisen, Termiten und Bienen. Bei Säugetieren ist eine Kastenbildung bei den Nacktmullen verwirklicht.
Der Begriff ist dem soziologischen Kastenbegriff entlehnt.
Das Kastenwesen wird durch Pheromone gesteuert.
Solche Kasten sind z.B.
- Königinnen
- Männchen
- Arbeiterinnen
- Soldatinnen
- Brutpflegerinnen
- Sammlerinnen