Zum Inhalt springen

Packet-Radio-Controller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2004 um 13:17 Uhr durch HaSee (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Funktechnik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Packet-Radio-Controller ist ein Gerät zur Verbindung eines Rechners mit einem Funk-Modem. Dadurch können Rechner drahtlos und automatisch miteinander kommunizieren. Packet Radio wurde Mitte der 1980er Jahr im Amateurfunk beliebt und dort weiterentwickelt. Die Geschichte von Packet-Radio reicht zurück in die 1960er Jahre, als die verschiedenen Rechner der Universität von Hawaii, die auf verschiedenen Inseln standen, per Funk verbunden wurden. Die heutigen kommerziellen Datenfunkanwendungen wie GPRS und WLAN bauen trotz fortschrittlicherer Technik (z.B. Spread-Spectrum) auf den gleichen Verfahren wie die Packet-Radio-Controller der Funkamateure.

Ein Packet-Radio-Controller für den Amateureinsatz ist meist ein kleines "Kästchen", welches als TNC (Terminal Node Controller) bezeichnet wird. Das TNC wird an dem einen Ende an das Funkgerät angeschlossen, am anderen das Terminal (meist ein Computer). Darüber hinaus ist natürlich noch eine Betriebsspannung notwendig, meist über einen Stecker zugeführte Gleichspannung; in Ausnahmefällen wie beim TNC1 auch direkt die Netzwechselspannung.

Der Teil des TNCs, der die Datenpakete zusammenstellt, beziehungsweise wieder unter Kontrolle auf richtige Prüfsumme zerlegt, wird auch PAD (Packet Assembler and Disassembler) genannt. Der PAD im TNC ist ein kleiner eigenständiger Rechner. Dieser besteht aus einem Mikroprozessor, einem ROM, in welchem die Firmware (TF/TAPR etc.) gespeichert ist, einem batteriegepufferten RAM, in dem die Parametereinstellungen, die empfangenen und die zu sendenden Daten gespeichert werden, sowie einem Schnittstellenbaustein, der die Ankopplung an Terminal und Modem erledigt, zusätzlichen Logikbausteinen sowie meist auch einem Modem.

Der PAD setzt die vom Computer seriellen (RS232 oder USB) gelieferten Signale (meist wird das Protokoll AX.25 genutzt) in einen digitalen Code (meist NRZI) um. Damit der digitale Code (bestehend aus logischen Nullen und Einsen) auch über das analoge Funkgerät gesendet werden kann, wird dieser Code mit Hilfe des Modems moduliert.

Für langsame Übertragung wird zur Modulation AFSK eingesetzt: Bei 1200 Baud Übertragungsrate erhält man am Modemausgang das Frequenzpaar 1200 Hz und 2200 Hz (einen hörbaren Ton) und können vom Funkgerät ausgesandt werden. Umgekehrt werden empfangene Töne in digitale Daten zurückgewandelt (Demodulation).