Seelbach (Haiger)
Seelbach liegt im Westen des Lahn-Dill-Kreises im Dreiländereck Hessen / Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz, am Fuße des Westerwalds. Am einfachsten erreicht man Seelbach über die BAB 45 (Sauerlandlinie) Abfahrt Haiger/Burbach. Seelbach wurde 1977 zur Stadt Haiger eingemeindet und grenzt direkt an das Siegerland.
Geschichte
Seelbach wurde erstmals in einer Urkunde vom 2. Mai 1313 geschichtlich erwähnt. Im Jahre 1327 bringt Heinrich 1. Graf von Nassau die Herrschaft über Seelbach durch Kauf an sich. 1769 gibt es einen Großbrand, bei dem das ganze Dorf bis auf drei Häuser abbrannte. Die Eingemeindung nach Haiger findet im Jahre 1977 statt. 1981 erhält Seelbach die Bronzeplakette "Unser Dorf soll schöner werden" in Berlin.
Landschaft
Die Gemarkung Seelbach hat 789,52 ha Fläche und liegt zwischen 290 und 540 m ü. NN. Charakteristisch für unsere Gegend ist der hohe Waldanteil. Besonders erwähnenswert ist der „Staatswald Kalteiche“, der sich an der Kalteiche (579,3 m) befindet. Im Dorf- und Hausbuch findet sich folgende Mitteilung: "Im Jahre 1901 war der Gemeindewald von Seelbach rund 145 ha groß. Der Staatswald Kalteiche liegt in einer Höhenlage von 430 bis 579,3 m mit rund 283 ha = 23,5 % in der Gemeinde Seelbach."
Wappen
Das Wappen von Seelbach zeigt die Pflanze Blutwurz. Dieses Symbol findet sich auf einem Neujahreneisen aus dem Jahr 1711. Das Wappen wurde im März 1974 genehmigt und im Staatsanzeiger vom 08. März 1974 veröffentlicht: "In Blau ein goldener Ring, darin eine goldene Blüte."
Sehenswürdigkeiten
Das Leinenmuseum
Das alte Rathaus des Dorfes beherbergt im 1. Stock eine komplette Sammlung zum Thema Leinen. Es wird der Weg gezeigt von der Aussaat des Flachses bis zum fertig genähten und gemangelten Wäschestück. Im Dachgeschoss wird die elegante Seite des Flachs gezeigt. Feinste Spitzen aus Leinen, Seide und Baumwollgarnen, in Handarbeit gefertigt.
Der Backes
Das letzte Backes, das in Betrieb war, befindet sich im Erdgeschoss des alten Rathauses in der Dorfmitte. Heute wird es jährlich einmal durch den Verein für Dorf- und Landschaftspflege beim großen Backesfest genutzt. Es befinden sich hier zwei Backöfen. Früher wurde der große regelmäßig genutzt, der kleine hingegen nur bei Festtagen.
Bronzeplakette "Unser Dorf soll schöner werden"
1982 wurde Seelbach die Bronzeplakette für den Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" überreicht. Von 5082 ursprünglichen teilnehmenden Gemeinden der Bundesrepublik war Seelbach einer der 32 ausgewählten Sieger. Zudem verlieh der Staatssekretär und spätere hessische Minister Jörg Jordan dem Dorf eine große Bronzetafel für langjährige, erfolgreiche Teilnahme am Dorfverschönerungswettbewerb. Diese Bronzetafel kann man sich heute noch am Wilhelmsplatz anschauen, wo sie auf einem Findling montiert wurde