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Kabel BW

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Datei:Kabel BW logo.png
Unternehmenslogo

Kabel BW, die Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, mit Sitz in Heidelberg ist der Betreiber der meisten Breitbandkabelnetze für die Fernsehverteilung im Bundesland Baden-Württemberg. Die Gesellschaft hat im Laufe der letzten Jahre viele private Kabelnetze in Baden-Württemberg aufgekauft, darunter von EnBW die Ditra (2004) und die baden-württembergischen Tochterunternehmen der Tele Columbus Südwest (2006), darunter auch die KFS in Stuttgart. Kabel BW hat etwa 650 Mitarbeiter, weitere 1000 Mitarbeiter arbeiten indirekt für Kabel BW als Installateure, Callcenter-Mitarbeiter und Vertriebsmitarbeiter.

Im Oktober 2004 sollte die Gesellschaft von Kabel Deutschland übernommen werden, doch wurde dieses vom Bundeskartellamt verhindert.

In vielen Gebieten Baden-Württembergs bietet Kabel BW neben der Verbreitung von analogen und digitalen Fernseh- und Hörfunkprogrammen auch den Internet-Zugang über das Breitbandkabel (Kabel Internet Privat/Premium) sowie das Telefonieren über das Fernsehkabel (Kabel Telefonie) an. Die Verbreitung dieser Dienste wird laufend erweitert.

Nach eigenen Angaben kann Kabel BW derzeit (2006) 3,5 Millionen Haushalte und damit über zwei Drittel der Haushalte des Landes Baden-Württemberg versorgen. Kabel BW hat 2,3 Millionen Kunden.

Digitalisierung

Vorreiter von Triple Play in Deutschland

Kabel BW modernisiert seit 2003 das Kabelnetz in Baden-Württemberg und macht es dadurch rückkanalfähig. Das bedeutet, dass die Bandbreite von 470 auf 862 MHz erhöht wird. Dadurch werden Kapazitäten für zusätzliche digitale Fernsehkanäle geschaffen. Durch den Rückkanal werden Telefongespräche und Internetzugriff über das Fernsehkabel möglich, sogenanntes Triple Play. Momentan (Oktober 2006) sind 1,7 Millionen Kabel-Haushalte und damit etwa 50 Prozent der Kabel-Haushalte in Baden-Württemberg an das Multimedia-Kabel angeschlossen, bis Ende 2006 sollen knapp zwei Millionen Kabel-Haushalte und damit 60 Prozent des Netzes modernisiert sein. In diesen Kabelnetzen im Großraum Aalen, Mannheim, Karlsruhe, Ludwigsburg, Ulm, Reutlingen, Tübingen, Böblingen, Sindelfingen, Villingen, Donaueschingen und seit März auch in Freiburg sind flächendeckend Kabel-Internet-Bandbreiten von bis zu 25 MBit/s und Kabel-Telefon möglich. Anfang 2006 hat Kabel BW in Villingen-Schwenningen die erste technische Zentrale in Baden-Württemberg eröffnet, die ausschließlich den ländlichen Raum an das Breitbandkabel anschließt. Nach dem Eigentümerwechsel 2006 (neuer Investor: die schwedische EQT-Gruppe) hat Kabel BW angekündigt, den Modernisierungskurs noch zu verstärken und bis 2008 allen Kabelhaushalten in Baden-Württemberg Triple-Play anbieten zu können.

Am 1. November 2006 gab es einen überraschenden Wechsel an der Spitze von Kabel BW. Georg Hofer (40), seit 2003 Vorsitzender der Geschäftsführung, verließ das Unternehmen, vorübergehend übernahm Klaus Thiemann (62) den Vorsitz. Der ehemalige E-Plus-Chef und Arcor-Vorstand saß vorher im Aufsichtsrat von Mobilcom und Kabel BW. Er kündigt an, nach einer Übergangszeit auch in den Aufsichtsrat wieder zurückzuwechseln. An der Ausbaustrategie in Baden-Württemberg soll sich nichts ändern, verkündet das Unternehmen.

High Speed Internet

Der baden-württembergische Kabelnetzbetreiber Kabel BW realisiert in seinem gesamten Kabelnetz extrem schnelle Breitband-Internet-Verbindungen. Kabel BW hat angekündigt, über das bis das im Laufe des Jahres 2007 modernisierte Kabelnetz Internet-Verbindungen mit Übertragungsraten von über 100 MBit/s anbieten zu wollen.

Angebotene Geschwindigkeiten im Moment: (Stand 01/2007)

Kabel Internet 100 0.1mbit download/ 0.1mbit upload €09,90 inkl. 1 Telefonleitung

Kabel Internet 500 0.5mbit download/ 0.1mbit upload €14,90 inkl. 1 Telefonleitung

Kabel Internet 1000 1.0mbit download/ 0.1mbit upload €19,90 inkl. 2 Telefonleitungen

Kabel Internet 2000 2.0mbit download/ 0.2mbit upload €24,90 inkl. 2 Telefonleitungen

Kabel Internet 4000 4.0mbit download/ 0.4mbit upload €29,90 inkl. 2 Telefonleitungen

Kabel Internet 6000 6.0mbit download/ 0.6mbit upload €39,90 inkl. 2 Telefonleitungen u. Telefonflatrate

Kabel Internet 16000 16.0mbit download/ 1.6mbit upload €59,90 inkl. 2 Telefonleitungen u. Telefonflatrate

Kabel Internet 25000 25.0mbit download/ 2.5mbit upload €99,90 inkl. 2 Telefonleitungen u. Telefonflatrate

Durchbruch beim Digitalfernsehen

Ende 2005/Anfang 2006 schloß Kabel BW mit der RTL-Familie (RTL, RTL2, VOX, n-tv, RTL Shop, Traumpartner TV) einen Vertrag über die digitale Einspeisung ins Kabelnetz, einige Tage später mit der Prosieben -Sat.1-Gruppe (ProSieben, Sat1, N24, Kabel 1, 9Live). Damit werden 2006 alle relevanten Sender in Baden-Württemberg nicht nur analog, sondern auch digital verbreitet (Simulcast). Bis zum Jahr 2010 soll das analoge Fernsehen deutschlandweit abgeschaltet und nur noch Digitalfernsehen verbreitet werden. Kabel BW ist weltweit der Kabelnetzbetreiber mit den meisten digitalen Inhalten: Über 600 digitale Radio- und Fernsehsender sind im modernisierten Kabelnetz zu empfangen, in absehbarer Zeit sollen 1000 Sender übers Kabel ausgestrahlt werden, so die Ankündigung des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Georg Hofer im Juli 2006.

HDTV im Kabel

Seit 2004 werden mit Euro1080/HD1 und seit 2005 mit HD-Hit zwei HDTV-Fernsehsender im MPEG-2 Modus im digitalen Kabel in Baden-Württemberg verbreitet. Mit Premiere und der ProSiebenSat.1-Gruppe hat Kabel BW die Einspeisung der HD-Kanäle (MPEG-4 Modus) vereinbart. Seit Mitte Mai werden nun alle HDTV-Kanäle im ausgebauten Kabelnetz eingespeist. Darunter sind ProSiebenHD, Sat.1HD, Premiere DiscoveryHD und Premiere FilmHD. Seit Ende Mai sind HDTV-fähige Set-Top-Boxen mit MPEG-4/H.264 für Kabel auf dem Markt. Seit Anfang Juni ist auch der Mannheimer HDTV-Sender Anixe TV im modernisierten Gebiet zu empfangen. Seit November 2006 ist nun auch der französische Sender LUXE HD (MPEG-4/H.264 Modus) eingespeist. Dieser wird zusätzlich noch als „normale“ Variante (SDTV-Modus) angeboten.

Fernsehprogramme

Analoge Fernsehprogramme

Das Erste, ZDF, Südwest BW, RTL, Sat.1, ProSieben, kabel eins, RTL II, VOX, n-tv, DSF, Eurosport, Super RTL, KI.KA, NDR Fernsehen, Bayerisches Fernsehen, WDR Fernsehen, MDR Fernsehen, Das Vierte, 3sat, Phoenix, ARTE, MTV, VIVA, 9Live, HSE24, QVC, sonnenklar TV, CNN International, BBC World.

Regional sind auch folgende analoge Fernsehprogramme empfangbar:

R.TV (Karlsruhe), R.TV (Region Stuttgart), RTF.1 Neckar Alb, Tele 5, DMAX, Nick, VIVA PLUS, N24, hr-fernsehen, TV5 Europe, ORF 1, ORF 2, Bloomberg TV, TV Südbaden, RTL Shop, Euro 3, BBC World, RTF.1, terranova, TF1, France 2, France 3, RNFplus, SF1, SF zwei, welcom.e, L-TV und der Infokanal Kabel BW.

Digitale Fernsehprogramme

Das digitale Angebot von Kabel BW besteht derzeit aus den Digital-Paketen von ARD (ARD digital), ZDF (ZDFvision), RTL (RTL World), sowie dem Angebot des Senders Premiere: 13th Street, Scifi, Discovery Channel, Discovery Geschichte, Filmclassic, Filmfest, Nostalgie, Premiere 1, Premiere 2, Premiere 3, Premiere 4, Premiere Sport Portal, Premiere Serie, Premiere Krimi, Gesundheit, Beate-UhseTV, Animal Planet, Premiere Direkt(VOD), Thema Live, Erotik (VOD), MGM, Hit24, Classica, GoldstarTV, Heimatkanal, Premiere Start, Arena Home. Das fremdsprachen Angebot (Englisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Polnisch und Russisch und dem von Kabel Deutschland übernommenen Pay-TV Bouquet Kabel Digital Home, das derzeit insgesamt 34 TV-Sender und 45 Radioprogramme (Xtra Music) umfasst. Die Fernsehsender sind:
13th Street, SciFi, Sat.1 Comedy, kabel eins classics, Kinowelt TV, AXN, Silverline, Planet, XXP Digital, Deutsches Wetter Fernsehen, The History Channel, National Geographic Channel, E! Entertainment, Fashion TV, Wein TV, tv.gusto premium, G-TV, BBC Prime, Toon Disney und Toon Disney zeitversetzt, Playhouse Disney, Boomerang, Motors TV, Extreme Sports, NASN, ESPN Classic Sport, Sailing Channel, Trace.TV, MTV Dance, MTV Hits, VH1 Classic, Gute Laune TV und Playboy TV. Die Sender der ProSiebenSat.1 Media Gruppe (u. a. ProSieben, Sat.1, kabel eins und N24) werden digital und unverschlüsselt im gesamten Netz der Kabel BW eingespeist. Eine entsprechende Vereinbarung über die Einspeisung im gesamten Netz wurde am 6. Februar 2006 unterzeichnet, die flächendeckende Einspeisung sollte ursprünglich im 1. Quartal erfolgen. Kabel BW war nach eigenen Angaben zuversichtlich, bis zur Fußball-WM 2006 eine Lösung gefunden zu haben. Kurz vor der WM wurde der Termin dann nochmals revidiert und auf "unmittelbar nach der WM" festgesetzt. Seit 26. Juli 2006 stehen die Sender nun überall zur Verfügung. Kabel BW führte dazu eine große Umbelegungsaktion im analogen wie auch digitalen Bereich durch, unter anderem wurden dazu einige analoge Kanäle abgeschaltet und viele digitale Kanäle auf die Modulationsart QAM256 umgestellt. In Zukunft werden alle digitalen Sender nur noch in dieser Modulationsart übertragen. Aufgrund ihrer erhöhten Störanfälligkeit kann es schneller zu Empfangsproblemen, insbesondere im Bereich noch nicht modernisierter Empfangsanglagen führen. In Gebieten, in denen das digitale Netz modernisiert ist, sind zur Zeit (2006) über 600 Programme digital empfangbar, darunter Tele 5, Prometheus Wissenschaftsfernsehen, STUDIO LIVE Junges Fernsehen, BWeins, BBC World, Bloomberg TV, Sky News, CNBC, Deluxe Music, MTV, Nick, SportsWin.TV, TV5 Europe und TRT-int, sowie die schweizer Programme SF 1 und SF zwei (Zweikanalton aktiv, viele Sendungen im original Englisch), die österreichischen Programme ORF 1 und ORF 2 und die französischen Programme TF1, France 2, France 3 und France 5. In optimierten und modernisierten Regionen sind seit Mitte Januar 2006 auch wieder die Ende 2005 aus dem Paket ZDFvision entfernten Sender Eurosport und EuroNews zu empfangen. Die österreichischen Sender des ORF werden im Februar ausgespeist, da der ORF die bis zu dem Zeitpunkt stillschweigende Duldung der Einspeisung untersagt hat. Damit sinkt der Mehrwert von Kabel BW im Gegensatz zum Satelliten-Direktempfang nun deutlich.

Klage gegen DVB-T

Gemeinsam mit dem Kabelverband ANGA hat Kabel BW gegen die Subventionierung von DVB-T durch einige Landesmedienanstalten in Deutschland vor der EU Kommission Beschwerde eingelegt (2006). Die EU-Wettbewerbs-Kommission gab der Beschwerde gegen die Förderpraxis recht und forderte die Landesmedienanstalt Berlin Brandenburg auf, die an die Privatsender gezahlten Förderentgelte umgehend wieder einzufordern. Dagegen hat die Medienanstalt Klage eingereicht, ein Urteil wurde noch nicht gesprochen (10/ 2006). Gleichzeitig ist noch eine Beschwerde bei der Wettbewerbskommission in Brüssel anhängig, die sich gegen den Aufbau der digitalen terrerstrischen Infrastruktur mit GEZ-Gebühren und damit öffentlichen Geldern wendet.