Victor Otto Stomps
Victor Otto Stomps (Pseudonym: VauO, * 26. September 1897 in Krefeld, † 4. März 1970 in Berlin) war ein Verleger und Schriftsteller.
Nach Abbruch seines Studiums und kurzer Tätigkeit bei der Ufa absolvierte Stomps 1923 eine Lehre bei der Deutschen Bank.
1926 gründete er den Verlag „Die Rabenpresse“, in dem unter anderem die Literaturzeitschrift „Der Fischzug“ unter der Redaktion von Walther G. Oschilewski erschien, die aber nach wenigen Ausgaben im gleichen Jahr wieder eingestellt wurde. In den Jahren 1932 bis 1934 erschien dann die Literaturzeitschrift „Der weiße Rabe“. Einige Ausgaben davon stellte Stomps selbst als Redakteur zusammen. 1937 mußte Stomps auf Druck der Nationalsozialisten und aus finanziellen Gründen den Verlag verkaufen.
Um Stomps und seine "Rabenpresse" kristallisierte sich in dieser Zeit ein literarischer Kreis. Dazu gehörten neben Oschilewski Horst Lange und dessen Frau Oda Schaefer, Peter Huchel, Werner Bergengruen, für kurze Zeit Bertolt Brecht, Joachim Maass, Robert Seitz, Guido Zernatto, Jens Heimreich, Rolf Bongs, Werner Helwig, Eberhard Meckel und Hans Gebser, der in der Schweiz als Philosoph Jean Gebser bekannt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Stomps 1949 einen neuen Verlag, die Eremitenpresse, in Stierstadt (Taunus) und 1967 in Berlin die „Neue Rabenpresse“.
Vor allem als Verleger der Eremitenpresse, die zahlreichen Autoren wie Christa Reinig, Wolfgang Bächler, Ernst Meister, Gabriele Wohmann, Christoph Meckel u.a zu ersten oder frühen Veröffentlichungen verhalf, erlangte Stomps Bedeutung.
Dabei geriet seine eigene schriftstellerische Tätigkeit, für die er immerhin den Fontane-Preis erhielt, etwas aus dem Blickfeld.
Anlässlich der Mainzer Minipressen Messe (MMPM) wird jedes zweite Jahr (zuletzt 2003) der V.O.Stomps Preis vergeben.