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Speyer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Speyer ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, gelegen an der Mündung des Speyerbachs in den Rhein, 25km südlich von Ludwigshafen/Mannheim.

Basisdaten

  • Fläche: 42,58 km²
  • Einwohner: 49.956 (Stand 31.12.2001)
  • KFZ-Kennzeichen: SP

Geschichte

  • 10 v.Chr. Anlage des ersten römischen Militärlagers und Ansiedlung der Nemeter auf dem linken Rheinufer (Archäologische Spuren weisen auf keltische Siedlungstätigkeit in der 2. Hälfte des vorchristlichen Jahrtausends hin).
  • 346 Für Speyer wird ein Bischof erwähnt.
  • 496/506 Früheste Nennung des Namens "Spira".
  • 1030 Der salische Kaiser Konrad II. legt den Grundstein zum Speyerer Dom.
  • 1076 Kaiser Heinrich IV. bricht von Speyer, seiner Lieblingsstadt, zum Bußgang nach Canossa auf.
  • 1294 Der Bischof verliert die meisten seiner früheren Rechte, und die Stadt Speyer zählt von nun an zu den Freien Reichsstädten.
  • 1527-1689 Sitz des Reichskammergerichts in Speyer.
  • 1529 Auf dem Reichstag "protestieren" die evangelischen Reichsstände gegen die reformationsfeindlichen Beschlüsse (d.h. gegen die Aufhebung des "Abschieds" von 1526).
  • 1689 Die Stadt wird im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen fast ganz zerstört (Großer Brand in Speyer, erst 1698 beginnt der Wiederaufbau).
  • 1792 Speyer wird von französischen Revolutionstruppen erobert und bleibt bis 1814 unter französischer Herrschaft.
  • 1816 Die Stadt wird Kreishauptstadt der Pfalz und ist Sitz der Regierung des Bayerischen Rheinkreises später Bayerische Pfalz (bis zum Ende des 2. Weltkrieges).
  • 1893-1904 Bau der Gedächtniskirche zur Erinnerung an die Protestation von 1529.
  • 1923 Autonome Regierung der Pfalz; 1924 Attentat auf deren Präsidenten Franz Josef Heinz
  • 1930 Am 27. Mai verlässt die französische Armee, am 24. Juni die Gendarmerie die Hauptstadt der Pfalz. Zum Domjubiläum (900 Jahre Grundsteinlegung) ist erstmals seit 1871 der Domnapf mit 1560 Litern Wein gefüllt. Seitdem wird der Brauch der einst bei Amtsantritt eines Speyerer Bischofs üblich war, zu besonderen Anlässen wiederholt.
  • 1933 Bau der ersten festen Speyerer Rheinbrücke.
  • 1938 Pogromnacht: Nationalsozialisten setzen die 1837 erbaute Synagoge in Brand. 1940 folgt die Deportation von über 50 Speyerer Juden; nur wenige überleben den Holocaust.
  • 1945 Rheinbrücke durch deutsche Truppenteile gesprengt. Amerikanische Truppen besetzen die Stadt, kurz darauf von französischer Armee abgelöst. Im Zweiten Weltkrieg sind mindestens 1464 Speyerer gefallen, 263 bleiben vermisst.
  • 1947 Gründung der Staatlichen Akademie für Verwaltungswissenschaften (heute: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer)
  • 1956 Neue Rheinbrücke; Partnerschaft mit Spalding (Großbritannien), 1959 mit Chartres.
  • 1957 Beginn der Domrestaurierung im Hinblick auf die 900-Jahrfeier seiner Weihe 1961; eine neue große Restaurierung läuft 1996 an.
  • 1980 Die Unesco zeichnet den Speyerer Dom als „Weltkulturerbe“ aus.
  • 1987 Papst Johannes Paul II. besucht die Domstadt.
  • 1989 Aufnahme der Städtepartnerschaften mit Ravenna (Italien) und Kursk (Russland).
  • 1990 Speyer feiert sein 2000jähriges Bestehen mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten und Aktionen. Die Präsidenten Bush (USA) und Gorbatschow (Sowjetunion) besuchen, wie andere Prominente vorher und nachher, Stadt und Dom auf Einladung von Kanzler Kohl.

Speyer heute

Mehr als 2000 Jahre verpflichten. Der Stadt Speyer ist es gelungen, die unverwechselbare Identität der Dom- und Kaiserstadt und des kulturellen Erbes zu bewahren. Weltoffenheit und geschäftiges Treiben prägen heute das Bild der Domstadt, einem Mittelzentrum im Rhein-Neckar-Dreieck mit rund 50.000 Einwohnern.

Für die einen sind es die atmosphärische Altstadt oder die imposanten Kulturdenkmäler, für die anderen die Lebensqualität von Speyer, das Bummeln über den Wochenmarkt und die Einkaufsmeile in der Maximilianstrasse. Der hohe Freizeitwert resultiert aus der kulturellen Vielfalt, der kreativen Vitalität der in Speyer wirkenden Künstler und aus einem aktiven Vereinsleben. Allein 70 Sportvereine stehen Profi- wie Amateursportlern zur Auswahl.

Speyer genießt auch als Schul- und Bildungszentrum der Pfalz einen überregionalen Ruf, der aus einem weitgefächerten Bildungsspektrum resultiert. Es reicht von allgemeinbildenden über weiterführende bis zu berufsbildenden Schulen. Darüber hinaus ist die Domstadt Sitz einer Bildungseinrichtung mit weltweitem Ruf, nämlich der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, der einzigen post-universitären Ausbildungsstätte für den gesamten höheren Verwaltungsdienst in der Bundesrepublik Deutschland.

Seit eh und je spielen in Speyer Kunst und Kultur eine besondere Rolle. Hervorragende künstlerische Leistungen finden hier immer ein aufgeschlossenes Publikum. Dem Oeuvre zweier bedeutender Söhne der Stadt sind die Dauerausstellungen in ihren jeweiligen Geburtshäusern gewidmet: Anselm Feuerbach (1829-1880) und Hans Purrmann (1880-1966), dem im übrigen auch ein bundesweit anerkannter Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst gewidmet ist. (Quelle: http://www.speyer.de/)


Politik

Zusammensetzung des Stadtrates nach der Kommunalwahl am 13.06.1999: CDU 19, SPD 13, SWG 4, Grüne 3, FDP 2, Rep 2, ÖDP 1

Sehenswürdigkeiten

Bedeutendstes Bauwerk ist der Speyerer Dom (1981 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen), das größte romanische Bauwerk Deutschlands. Der Dombau wurde 1030 unter Kaiser Konrad II. (HRR) begonnen. Die 1041 geweihte Krypta ist die Grablege der Salier.

Wirtschaft

Elektroindustrie, Flugzeugbau, Maschinenbau, Druckereien, Tourismus. Zahlreiche Verwaltungseinrichtungen, regional und überregional wichtige Behörden und Institutionen wie Landesrechnungshof, Landesbibliothek, Landesarchiv, Landesversicherungsanstalt Rheinland Pfalz und die Landwirtschaftliche Sozialversicherung Rheinland Pfalz haben in Speyer ihren Sitz.

  • [1] Speyer.de: Das Internet-Portal für Speyer
  • [2] Der Kaiserdom zu Speyer
  • [3] Historisches Museum der Pfalz in Speyer


Datei:Speyer-dom.jpg
Altstadt von Speyer mit dem Dom im Hintergrund