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Mā' al-ʿAinain al-Qalqamī

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Muhammad asch-Schingiti (*1830, † 1910), Führer einer Bruderschaft in Mauretanien

Muhammad war Sohn eines Führers der Sanhadscha-Berber und der Fadiliyya-Bruderschaft im Gebiet des heutigen Mauretanien. Nach Studien der Theologie und der Mystik zog er sich nach dem Tod seines Vaters 1869 zu religiösen Studien und zur Askese zurück und begründete eine neue Bruderschaft. Dabei wurde er von den Lehren der Wahabiten und der Sanussiya beeinflusst. Diese Bruderschaft verbreitete sich schnell in Mauretanien, dem Sudan, Senegal und Marokko. In Mauretanien errang sie auch bald weltliche Macht, da sie den Frieden zwischen den Stämmen und die Karawanenwege sicherte. Muhammad hatte auch gute Beziehungen zu dem Alawidensultanen Mulai al-Hasan I. (1873-1894) und Abd al-Aziz (1894-1908) in Marokko, so das er für seine Bruderschaft Niederlassungen in Marrakesch und Fes gründen konnte.

Als die französische Unterwerfung der Saharastämme in Mauretanien begann, organisierte Muhammad den Widerstand, musste sich aber nach Tizmit in Südmarokko zurückziehen, wo er den „Heiligen Krieg“ gegen die Franzosen ausrief. Nach seinem Tod (1910) setzte sein Sohn Ahmad al-Hilla den Kampf fort, musste sich aber 1934 ins Exil in die Kolonie Spanisch-Sahara zurückziehen, nachdem ein Großteil seiner Krieger gefallen war. Dort starb er 1942.

Literatur:

  • Lexikon der Arabischen Welt, Artemis Verlag, Stephan und Nandy Ronart, 1972