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Doggerbank-Krankheit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Satellitenaufnahme der Nordsee, die Doggerbank ist rot umrandet

Die Doggerbank-Krankheit, auch bekannt als Doggerbank-Jucken (engl. doggerbank itch) ist eine Hauterkrankung, die ausschließlich bei Nordseefischern vorkommt, die die zentral in der Nordsee liegende Doggerbank mit Grundschleppnetzen befischen.

Ursache und Wirkung

Bei der Doggerbank-Krankheit handelt sich um eine allergische Reaktion auf ein (2-Hydroxyethyl)-Dimethylsulfoxonium-Ion, welches von Moostierchen (Bryozoa) der Art Alcyonidium gelatinosum produziert wird. Diese Bryozoen, die nur in der betroffenen Meeresregion vorkommen, leben in Kolonien auf dem Meeresboden und werden von den Schleppnetzen mitgerissen. Die Fischer kommen mit den Tierchen unwilkürlich in Kontakt und es kommt innerhalb weniger Monate bis mehrerer Jahre zu einer Sensibilisierung der Haut für das betreffende Ion.

Das Sulfoxonium-Ion ist in sehr geringen Konzentration vorhanden, nur 5 ppm der Trockenmasse der Moostierchen stellen entsprechende Ionen dar. Nach dem Kontakt kommt es zu einer Kopplung mit den Proteinen der Haut oder des Blutserums und damit zu einer Antigenbildung, die die allergische Reaktion auslöst. Als Symptome bilden sich Hautrötungen, Schwellungen und Blasen.

Literatur

  • Dietrich Mebs: Gifttiere – Ein Handbuch für Biologen, Toxikologen, Ärzte und Apotheker. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1992; Seite 126. ISBN 3-8047-1219-3