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Hagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Stadtwappen Karte Hagen (Westfalen) in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Regionalverband: Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 160,4 km²
Einwohner: 201 973 (31.07.2004)
Bevölkerungsdichte: 1.259 Einwohner je km²
Höhe: 106 m ü. NN
Postleitzahl: 58000 bis 58139
Vorwahlen: 02331
02334 (Hohenlimburg)
02337 (Dahl)
Geografische Lage: 51° 22' n. Br.
07° 29' ö. L. (Rathaus)
Kfz-Kennzeichen: HA
Gemeindeschlüssel: 05 9 14 000
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 11
58095 Hagen
Website: www.hagen.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-hagen.de
Politik
Oberbürgermeister: Wilfried Horn (CDU)
Schulden: 369 Mio. Euro (Stand: 31.12.02)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 12,2 % (31.07.04)
Ausländeranteil: 13,8 %
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 18,8 %
18-65 Jahre: 61,1 %
ab 65 Jahre: 20,1 %

Die Stadt Hagen ist eine kreisfreie Großstadt im östlichen Ruhrgebiet, etwa 15 km südlich von Dortmund. Die Stadt ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.

Die Stadt gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen und ist in der Landesplanung als Oberzentrum ausgewiesen. Seit dem 19. Jahrhundert ist Hagen ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt - unter anderem zählen die Bahnanlagen in HA-Vorhalle zu den größten Rangierbahnhöfen Deutschlands. Hagen ist Amts- und Landgerichtsitz sowie Sitz mehrerer überregionaler Institute, Behörden und Verwaltungsstellen. In der Stadt befindet sich die einzige Fernuniversität Deutschlands - mit über 44.000 Studenten die größte Universität des Ruhrgebiets.

Geografie

Allgemeines

Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd Richtung 17,1 und in West-Ost Richtung 15,5 km. Die Stadtgrenze von 89,7 km setzt sich zusammen aus 3,3 km zu Dortmund, 9 km zum Kreis Unna, 56,6 km zum Ennepe-Ruhr-Kreis und 20,8 km zum Märkischen Kreis. Der Höhenunterschied vom tiefsten Punkt an der Ruhr bei Vorhalle (86 m ü.N.N.) zum höchsten Punkt östlich von Bölling (438 m ü.N.N.) 7°33'48"E, 51°17'30"N beträgt 352 m.

Die Fläche von 160,4 km2 ist größer als das Fürstentum Liechtenstein mit 160 km2.

42 % des Hagener Stadtgebietes setzen sich aus Wald zusammen, mehr als in jeder anderer NRW-Großstadt. Die vier Flüsse erstrecken sich in Hagen über eine Länge von 52,2 km. Ruhr 11,5 km, Lenne 13,1 km, Volme 21,3 km und Ennepe 6,3 km.

Die größten Steigungen ( über 20% ) innerhalb des Stadtgebietes:

  • Treppenstraße in Altenhagen mit 28%
  • Böhmerstraße in der Stadtmitte mit 27%
  • Ewaldstraße 27%, Tunnel- und Rehstraße 26% in Buschey
  • Kleiststraße 23 % in Eppenhausen
  • Boeler Straße 21% in Altenhagen
  • Elfriedenhöhe 20% in der Stadtmitte

Klima

Klimadaten im langjährigen Mitttel (1956-2004):

  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember
  • 1,7° C
  • 2,5° C
  • 5,6° C
  • 9,0° C
  • 13,4° C
  • 16,1° C
  • 17,8° C
  • 17,9° C
  • 14,9° C
  • 10,7° C
  • 5,5° C
  • 2,6° C
  • 93,2 mm Nied.
  • 79,8 mm Nied.
  • 80,4 mm Nied.
  • 64,3 mm Nied.
  • 69,8 mm Nied.
  • 85,2 mm Nied.
  • 88,2 mm Nied.
  • 81,3 mm Nied.
  • 74,6 mm Nied.
  • 79,4 mm Nied.
  • 84,5 mm Nied.
  • 101,2 mm Nied.

Stadtgliederung

Hagen gliedert sich in fünf Stadtbezirke (Daten 31.05.2004):

Geschichte

politisch und historisch

Hagen liegt romantisch eingebettet in einer von vier Flüssen durchzogenen Mittelgebirgs-Landschaft, die seit der Eiszeit von Menschen bewohnt wird. Der Raum Hagen gilt seit dem 19. Jahrhundert als eine klassische Fundstelle der Paläontologie und Archäologie, so wurden zuletzt im März 2004 in einem Karst-Kriechgang im östlichen Hagen (Donnerkuhle) menschliche Schädel und Knochen aus der Altsteinzeit (8.700 v.Chr.) gefunden. 775 wurde die nahe der Hagener Stadtgrenze zu Dortmund gelegene sächsische Hohensyburg durch Truppen Kaiser Karl der Große erobert. Erste Schriftquellen, die sich direkt auf Hagen beziehen, datieren in das 12. Jahrhundert, anfänglich ein kurkölnischer Besitz und Kirchspiel. Nach der Eroberung der Burg Volmarstein im Jahr 1324 wurde Hagen ein Teil der Grafschaft Mark, 1609/66 kam es zu Brandenburg-Preußen. Um 1705 war Hagen ein Flecken im Gericht Hagen, Amt Wetter. 1709 wurde der heutige Stadtteil Hohenlimburg mit erweiterten Freiheitsprivilegien ausgestattet, 1717 erhielt Hagen eine Akzise, 1739 ein "rathäusliches Reglement". Hagen besitzt seit 1746 die Stadtrechte. Von 1807 bis 1813 war Hagen in der Zeit der französischen Herrschaft als Hauptstadt des Arrondissements Hagen dem Großherzogtum Berg im Ruhr-Departement angegliedert. Sie hatte den Rang einer Munizipalität. Nach dem endgültigen Übergang an Preußen wurde Hagen 1817 Sitz eines Amtes und eines Kreises innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg. 1837 wurde die revidierte Städteordnung eingeführt. Im Jahr 1887 schied Hagen aus dem Kreis Hagen aus, um eine kreisfreie Stadt zu werden.

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1928 die 100.000-Grenze und machte Hagen zur Großstadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde im Zuge der "Battle of the Ruhr" die Hagener Innenstadt total zerstört. Die durch den raschen Wiederaufbau entstandenen "Bausünden" werden seit den 1990er Jahren unter anderem durch die Volmegalerie, die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und dem Neubau des Rathauses behoben. Hagen zählt heute über 200.000 Einwohner. Zuletzt erhielt Hagen bundesweite Aufmerksamkeit im März 2004 durch die Sprengung des Sparkassen-Hochhauses "Langer Oskar".

Im Laufe der Geschichte wuchs die Stadt Hagen durch mehrere Eingemeindungen. Diese sind im Einzelnen:

wirtschaftlich

Die intensive Nutzung der Wasserkraft an Ruhr, Lenne, Volme und Ennepe im Hagener Raum fördert bereits vor dem 15. Jahrhundert eine bedeutende Metallverarbeitung. Seit dem 17./18. Jahrhundert folgen die Textil- und Stahlindustrie sowie die Papierherstellung. Solinger Klingenschmiede lassen sich in Eilpe nieder ("Lange Riege" von 1665). Im Zuge der Industrialisierung wird Hagen 1848 an das Eisenbahnnetz angeschlossen und wird wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Die Andreas-Brauerei wird ein Jahr später gegründet, große Eisen- und Stahlwerke bilden sich aus den Fabrikbetrieben. 1877 wird die Vormann Brauerei in Dahl gegründet. 1887 entsteht in Wehringhausen die Akkumulatoren Fabrik (ab 1962 - VARTA Batterie AG), die sich zu einem der weltweit größten Batterienhersteller entwickelt hat. 1912 ist das Geburtsjahr des Brandt-Zwiebacks in Haspe - das Unternehmen produziert seit 2003 nur noch in Ohrdruf in Thüringen. Wichtige Arbeitgeber sind heute eine der größten Papierfabriken der Welt Stora Enso in HA-Kabel, das Druckzentrum in HA-Bathey, und die Hochschulen (FernUniversität in Hagen, Fachhochschule Südwestfalen).

Bergbau- und Stahlgeschichte

Wie viele andere Ruhrgebietsstädte hat auch Hagen eine entsprechende Bergbaugeschichte vorzuweisen: Seit mindestens dem 18. Jahrhundert befanden sich im Norden von Hagen kleine Bergwerke, die im Stollen- und Pingenbau die Gewinnung von Steinkohle betrieben. Neben Steinkohlezechen existierten Bergwerke für Eisenerz, Kupfererz, Zinkerz, Bleierz, Aulaunschiefer und Schwefelkies. Von 1766-1780 war in Hagen zudem das Westfälische Bergamt angesiedelt.

Eine genaue Auflistung ist auf der Liste der Zechen in Hagen zu finden.

Weitaus bedeutender als der Bergbau ist in der Hagener Industriegeschichte jedoch die Erzeugung von Stahl gewesen. Beispielhaft sind hier die 1982 stillgelegten Klöckner Werke Hagen - Hasper Hütte zu nennen, wo auf fünf Hochöfen zeitweise über 7.000 Menschen arbeiteten.

An dem Niedergang der Schwerindustrie mit der Schließung der Hasper Hütte und anderen großen Werken leidet Hagen allerdings heute noch. Durch die Sanierung des ehemaligen Hüttengeländes und die Ausweitung neuer Gewerbeflächen im Lennetal ist seit den 1970er Jahren Platz für die Ansiedlung von neuen Unternehmen geschaffen worden.

Einwohnerentwicklung

Hagen ist im Jahr 1928 zur Großstadt geworden, als die Bevölkerungszahl die 100.000-Marke überschritten hat, im Jahr 1964 wurde die 200.000-Grenze überschritten. Die höchste Einwohnerzahl hatte Hagen nach der Neugliederung 1975 mit rund 230.000 Einwohnern. In der Rangliste der Großstädte in Deutschland steht Hagen mit heute etwa 200.000 Einwohnern an 37. Stelle zwischen Freiburg und Erfurt.

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils am 31. Dezember):

Politik

Stadtwappen und Stadtname

Das Hagener Stadtwappen ziert eine stilisierte Eiche auf blauem Grund. Ausführliche Informationen.

Der Name Hagen bezeichnete im ausgehenden Mittelalter einen niedrigen Erdwall mit Pfählen, oft durch Weidengeflecht verbunden, um ein Gehöft vor Eindringlingen zu schützen und das Fortlaufen des Viehs zu verhindern.
Manchmal trat an Stelle der Pfähle lebendes Buschwerk, der Hagedorn mit der Hagerose und den Hagebutten.
Hier in seinem Hagen saß der Bauer geschützt und sicher, es war ihm behaglich.
Er hegte seinen Besitz, und wer ihm ins Gehege kam, dem konnte leicht unbehaglich werden.

Städtepartnerschaften

Hagen unterhält mit folgenden Städte Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Als Oberzentrum für die südwestfälische Region besitzt Hagen eine Anzahl von bundesweit bedeutenden Kultureinrichtungen.

Bauwerke und Naturdenkmäler

In Hagen sind zahlreiche Natur- und Bodendenkmäler sowie historische Baudenkmäler seit dem Mittelalter vorhanden.

Sport

Sitz des Deutschen Basketball Bundes (DBB) - Homepage
Beste Vereine:

  • Basketball: Phoenix Hagen (2. Bundesliga) - Homepage
  • Tennis: RW Hagen (Bundesliga) - Homepage
  • Wasserball (Frauen): SV Hohenlimburg (Bundesliga)
  • Handball: VfL Eintracht Hagen (Regionalliga)
  • Triathlon: Tri-Team-Hagen (2. Bundesliga)
  • Fußball: SV Hohenlimburg, SSV Hagen (Verbandsliga Westfalen 2); SpVg Hagen 1911, Hasper SV, TSK Hohenlimburg (alle Landesliga Süd)
  • Motodrom (Selbecke) - Homepage
  • Volleyball: TV Hasperbach
  • Nordic-Walking LG Haspe
  • Segelflug Aero Club Hagen

Freizeitgestaltung

  • Baden
  • Events
  • Clubs, Partys, Diskotheken
    • Zahlreiche Bars und Diskotheken wie zum Beispiel Fun-Park, Liverpool, Spinne, Jekyll & Hyde, Livingroom, Crocodile, Salt n'Pepper, Columbus, Max, Cafe und Bar Celona die sich alle im Stadtzentrum befinden.
    • Immer auf dem Laufenden und mit zahlreichen Terminen zu Parties, Konzerten und Musik aus Hagen prall gefüllt, sowie Informationen zu lebendigen Hagener Musik-Szene mit vielen Band-Präsentationen, auch aus dem weiteren Umland, ist das Internetprotal Hagen-Rocks.de
  • Biergärten


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Autobahnen legen 32,7 km zurück. A 1/E 37 (Hansalinie) 10,7 km, A 45/E 41 (Sauerlandlinie) 14,8 km, A 46 7,2 km.

Durch das Hagener Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B7, B54 und B226 mit einer Gesamtstrecke von 41,0 km.

Der Hagener Ortsteil Haspe war Ausgangspunkt der Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld, die während ihres Betriebes als Straßenbahn durch das städtische Unternehmen Hagener Straßenbahn AG als schönste Straßenbahnstrecke Deutschlands galt.

Hagens Flugplatz (Sonderlandeplatz) bei Hof Wahl liegt ca. 1km nördlich der Hasper Talsperre.

Öffentliche Einrichtungen

  • Straßen.NRW - Landesbetrieb Straßenbau NRW, Niederlassung Hagen mit fünf Straßenmeistereien zur Betreuung des Straßennetzes in den kreisfreien Städten Hagen, Hamm sowie den Kreisen Unna, Ennepe-Ruhr-Kreis und Märkischer Kreis.

Bildung

  • Ernst-Eversbusch Hauptschule Haspe
  • Geschwister-Scholl-Schule Boelerheide
  • Hauptschule Altenhagen
  • Hauptschule Dahl
  • Hauptschule Heubing
  • Hauptschule Hohenlimburg
  • Hauptschule Remberg
  • Hauptschule Vorhalle
  • Hauptschule Wehringhausen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Politik und Wirtschaft

Bildhauer/Maler/Künstler

Bühne/Radio/Schriften/TV

  • Marcus Fleischer, Schauspieler, *12.02.1980, (Die Lok, Herz aus Stein)
  • Sybille Herwig, Produktionskoordinatorin, *27.1.1975, (u.a. Seabiscuit, Death and Texas, The L.A. Riot Spectacular, etc.)
  • Margret Homeyer, Schauspielerin, *7.10.1927, (u.a. Harald und Eddi, Rivalen der Rennbahn, Von Fall zu Fall, etc.)
  • Julia Hummer, Schauspielerin, *1980, (u.a. Stahlnetz, Tatort, Die Innere Sicherheit, etc.)
  • Mary Ketikidou, Schauspielerin, *9.6.1966, (u.a. Hotel Paradies, Sterne des Südens, Großstadtrevier, etc.)
  • Prof. Dr. Roland Koch, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, Professor in Hildesheim, *2. November 1959
  • Ingrid Kötter, Kindergeschichtenschreiberin für das Vorschulprogramm des NDR, Drehbuchauthorin für Fernsehserien in ARD und ZDF (Feuerrotes Spielmobil, Denkste, Neues aus Uhlenbusch), *23.6.1934, lebt in Tübingen
  • Ariane Krampe, Produzentin, *1961, (u.a. Soko, Rosamunde Pilcher, etc.)
  • Jürgen von Manger - (Adolf Tegtmeier) deutscher Schauspieler und Komiker, *6.3.1923 in Koblenz, †15.03.1994 in Herne, wuchs in Hagen auf
  • Ernst Meister, Lyriker, Hörspielautor, Erzähler und Theaterautor, *3.9.1911, †15.6.1979
  • Herbert Reinecker, Schriftsteller und Drehbuchautor, *24.12.1914, (u.a. Edgar Wallace:Der Hexer, Der Kommissar, Derrick, Polizeiinspektion 1, Jakob und Adele, Siska, uvm.)
  • Theo Thünken, Sänger (Tenor) & Schauspieler, (Der Zigeunerbaron, My fair Lady)
  • Hansjörg Thurn, Regisseur und Drehbuchautor, *1960, (u.a. einige Schimanski-Folgen)
  • Volker Wahl, Schauspieler, *1966, (Die Lustige Witwe)
  • Carlo Ross, Schriftsteller jüdischer Herkunft und Überlebender des Holocaust, *7.2.1928 in Hagen, †12.8.2004 ebenfalls in Hagen

Musik

Sonstiges