Zum Inhalt springen

Nordstadt (Bonn)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Februar 2007 um 14:18 Uhr durch Rhenensius (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Lage der Nordstadt in Bonn
Stadthaus am südlichen Rand der Nordstadt

Die Nordstadt ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Bonn in Bonn. Sie liegt nordwestlich vom Stadtzentrum und hat etwa 14.000 Einwohner.

Geschichte und Gebäudestruktur

Die Nordstadt entstand etwa zur selben Zeit wie die Südstadt. Im Gegensatz zur Südstadt entwickelte sie sich allerdings zu einer Wohnlage der unteren Mittelschicht. Als wesentliche Erschließungsachsen fungierten frühere „Flurwege“, u. a. die Breite Straße und die Heerstraße. In den 1870er-Jahren wurde die Adolfstraße erschlossen – als Parallele zur Heerstraße. Nachdem die Baumaßnahmen bis in die 1890er-Jahre weitgehend ungeplant verliefen, lagen der Stiftsgasse, die 1891–1899 errichtet wurde, erstmals umfassendere Planungen zugrunde. Auch die Kasernenstraße und die vom 1910 erbauten Kaiser-Karl-Ring ausgehenden Straßen, die in den Jahren 1893–1898 angelegt wurden, fußten auf detaillierteren Entwürfen.

Die Wohngebäude des entstandenen Stadtteils wurden im Souterrain bzw. in Anbauten auch gewerblich genutzt. Die unterschiedliche Ausstattung der überwiegend dreiachsigen und dreigeschossigen Häuser ist in den unterschiedlichen Wünschen der Nutzer begründet. Balkons und Vorgärten wurden im Gegensatz zur Südstadt nicht eingerichtet.

Von 1973 bis 1977 wurde am südlichen Rand des Stadtteils das neue Bonner Stadthaus errichtet, der damit verbundene Abriss mehrerer Straßenzüge führte zu Protesten. Seit 1975 wurde die Nordstadt im Rahmen von Stadterneuerungsmaßnahmen grundlegend saniert; das gesamte Viertel steht seit 1990 unter Denkmalschutz.[1]

Sehenswürdigkeiten und moderne Nutzung

Im Bereich zwischen den ehemaligen Markthallen und dem Verteilerkreis (Anschlussstelle und Endpunkt der A 555) befindet sich das Gewerbegebiet Verteilerkreis. Neben dem Eierlikörhersteller Verpoorten, dem Eisenbahn-Bundesamt auf dem Gebiet des ehemaligen Ellerbahnhofs und der Magnetfabrik Bonn haben sich dort einige Autohändler, Drive-in-Restaurants sowie ein Discounter angesiedelt.

Östlich des Verteilerkreises liegt das Poststadion, in dem sich früher eine Radrennbahn befand.

Am südlichen Ende der Nordstadt, neben dem Stadthaus, befindet sich der 1715 angelegte Alte Friedhof mit Grabstätten von Ernst Moritz Arndt, Clara und Robert Schumann, Karl Joseph Simrock, Wilhelm Schmidtbonn und anderen berühmten Bonnern. Der südliche Teil der Nordstadt ist geprägt von alten Häusern und engen, verwinkelten Straßen. Er wird daher auch als Altstadt bezeichnet.

Gegenüber des Frankenbads, eines der vier Bonner Hallenbäder, am Hochstadenring liegen der Bonner Kunstverein und das Künstlerforum Bonn. In der dortigen „Artothek“ besteht die Möglichkeit zeitgenössische Kunst auszuleihen.

Die auf der Adolfstraße / Ecke Oppenhoffstraße gelegene Stadtkirche Sankt Marien zählt zu den wichtigsten und stilreinsten Kirchen der Bonner Innenstadt. Das neogotische katholische Gotteshaus wurde 1887 bis 1892 errichtet. Ihm wurde unter St. Marien (Bonn) bei Wikipedia ein eigener Artikel gewidmet.

Direkt an der Viktoriabrücke liegt das August-Macke-Haus. In dem Wohnhaus finden Ausstellungen über den Künstler statt. Als weiteres Museum befindet sich das Frauenmuseum in der Nordstadt.

Quellenangaben

  1. Andreas Henk, Ingeborg Flagge: Architekturführer Bonn. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01150-5, S. 57.

Vorlage:Koordinate Artikel