Zum Inhalt springen

Siamkatze

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Februar 2007 um 12:29 Uhr durch 84.177.126.141 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Siamkatze
Standard RVDE: 71, FIFe: SIA, GCCF: 24 32
Schulterhöhe
Länge
Gewicht Kater: 4-5 kg
Kätzin: 3-4 kg
erlaubte Farben Schwarzserie B-
Braunserien bb,
Rotserie O-
Verdünnung D-
Silber I-
epistatisches Weiß W-
Verdünnungsmodifizierer dmdm
immer mit Maskenfaktor
nicht erlaubte Farben Piebald-Scheckung S-
Maskenfaktor
erlaubte Fellzeichnung alle (Tabby wird durch Maskenfaktor nicht unterscheidbar, bis auf getickt)
nicht erlaubte Fellzeichnung keine
Liste der Katzenrassen

Siamkatzen, auch Siamesen genannt, gehören zu den Rassekatzen. Die Rasse kommt wahrscheinlich ursprünglich aus dem heutigen Thailand, das damals noch Siam hieß, und stammt möglicherweise von der Bengalkatze oder der Nubischen Katze ab. Die ersten Siamkatzen gelangten Ende des 19. Jahrhunderts als Mitbringsel von Siam nach Großbritannien.

Es handelt sich um schlanke, hochbeinige und elegante Katzen mit langgestrecktem und geschmeidigem Körper, die in die Gruppe der Teilalbinos gehören. Daher sind die Points, also die Ohren, Gesichtsmaske, Füße und der Schwanz in der jeweiligen Farbe gefärbt, die Augen, ihr Markenzeichen schlechthin, sind immer blau. Weitere Merkmale sind der lange röhrenförmige Rumpf und ein langer Schwanz. Der Kopf sollte im ausgewogenen Größenverhältnis zum Körper stehen. Siamkatzen sollen schlank, jedoch niemals knochig wirken. Durch Veränderungen und gezielte Zucht unterscheidet sich die Siamkatze heute deutlich von ihrer Halbschwester, der Thaikatze. Diese wird oft für eine Siamkatze gehalten oder als Siamkatze alten Typs bezeichnet. Es handelt sich dabei jedoch um eine inzwischen eigenständige Rasse, welche aus einer etwas anderen Philosophie dessen entstand, wie eine Siamkatze aussehen sollte. Somit ist der Ursprung beider Katzen derselbe, ihr heutiges Aussehen aber trennt die beiden Rassen. Im Gegensatz zur Siamkatze wirkt die Thaikatze weniger schlank und der Kopf ist rundlicher.

Fest steht, dass Siamesen schon immer zum Schlankformtyp der Katzenwelt zählten. Dies geht eindeutig aus den Archiven der Siamese Cat Society of America (USA) und The Siamese Cat Association (England) hervor.

Wesen

Kauft man sich eine Siamkatze, ist es empfehlenswert, viel Erfahrung mit Hauskatzen gesammelt zu haben, weil Siamesen zum einen hochsensibel und intelligent sind, zum anderen einen eigenwilligen, dominanten Charakter haben. Siamkatzen sind sehr neugierig, aktiv, temperamentvoll und "redselig". Sie haben eine besonders laute Stimme. Bis zu ihrem zweiten Lebensjahr haben Katzen ihre Welpenmanieren.

Im Gegensatz zur Hauskatze sind Siamkatzen sehr anhänglich, weshalb sie auch mit Recht als "Hundskatzen" bezeichnet werden. Nicht jeder Katzenliebhaber kann mit dem Wesen der Siamkatzen umgehen und die Anschaffung einer Katze einer anderen Rasse ist zu überlegen.

Pflege

Aufgrund ihres sehr kurzen Fells sind Siamkatzen sehr pflegeleicht. Außer einem Streicheln mit der feuchten Hand und wöchentlichem Bürsten mit einer Babybürste brauchen Siamkatzen keine spezielle Fellpflege, um die abgestorbenen Haare zu entfernen. Besonders gut sind Hefetabletten oder auch Taurin (als Nahrungszusatz) für ein schönes weiches, seidiges Fell.

Farben

Datei:Diacantus bett.jpg
Eine Red-Point-Siamkatze (rote Abzeichen)

Alle Siamesen werden weiß geboren. Ihre eigentliche Farbe entwickelt sich später, wobei typischerweise die kälteren Körperpartien (Maske, Ohren, Schwanz und Beine) eine deutlich dunklere Färbung als der Rest des Körpers annehmen (Abzeichen oder Points). Bei kühleren Temperaturen dunkelt das Fell stärker nach als bei Haltung im Wärmeren.

Nach dem Buch "Kennst du diese Katzen" vom "Otto Maier Verlag Ravensburg" ist die Siam Seal-Point mit ihrem cremefarbenen Fell die als erste als Rasse genehmigte Siamkatze und zugleich die wohl verbreitetste und bekannteste.

Siamesen-Kätzin beim Spielen (Lilac-Point)
Siamkater (Chocolate-Point)

Außerdem gibt es noch die Siam Chocolate-Point, Siam Blue-Point, Siam Lilac-Point, Siam Red-Point, Siam Cream-Point, Siam Tortie-Point und Siam Tabby-Point, die sich in der Farbe der Abzeichen bzw. in der Art der Zeichnung (zum Beispiel Streifen) unterscheiden.

Eine Besonderheit sind weiße Siamkatzen, die in manchen Vereinen auch „Foreign White“ genannt wird. Diese sind, wie die weißen Exemplare anderer Rassen auch, nicht zwingend von der genetisch bedingten Taubheit bedroht. Es gibt bei ihnen aber auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Taubheit.

Krankheiten und Erbfehler

  • Sternum (Brustkorbfortsatz wie ein Dorn am Bauch)
  • Missbildung des Brustkorbs (Froschsyndrom)
  • Kardiomyopathie (Herzfehler)
  • Wolfsrachen (Gaumenspalte)
  • Offene Bäuche und Nabelbrüche
  • Missbildungen von Gliedmaßen
  • Eingerollte Augenlider und Nickhautvorfall (Entropium)
  • Nervöse Störungen wie Schreckhaftigkeit, Angst, übersteigerte Aggressivität, Haarzupfen
  • Leber- und Darmkrebs
  • Angeborenes Nierenleiden, vor allem bei Katern.
  • Amyloidose, führt zu Nieren- und Lebererkrankungen
  • Knickschwanz
  • Pica-Syndrom (Fressen und nagen von unverdaulichen Stoffen wie Wolle oder Vorhänge)

Diese Mängel sollten sich nicht in Zuchten verantwortungsvoller Züchter finden.

Weitere Fehler sind bei Siamkatzen das Schielen sowie der berühmte Knick im Schwanz. Der Legende nach konnten so die Prinzessinnen von Siam beim Baden ihre Ringe auf die Schwänze der Katzen hängen. Diese Fehler sind jedoch vom Züchter durch eine geeignete Auswahl zu vermeiden.