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Direktschall

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Direktschall D ist in der Akustik im Gegensatz zum Raumschall R der Schall in einem geschlossenem Raum, der bei seinem Eintreffen am Hörort oder am Messort als Präzedenzeffekt erstes eintrifft, ohne zwischenzeitlich Schallreflexionen erfahren zu haben. Dieser Direktschall wird auch mit Direktfeld oder Freifeld bezeichnet, während der gegensätzliche Raumschall im Raumfeld auch Diffusschall im Diffusfeld heißt.

Das Einfallen der ersten Wellenfront als Direktschall ist für die Richtungsbestimmung, also der Lokalisation einer Schallquelle durch das Gehör mit unseren beiden Ohren maßgeblich, während der Raumschall entscheidend zur gesamten Hörsamkeit eines Raums beiträgt. Richtungsbestimmung ist nicht Ortung. Als Beispiel sei genannt, dass bei einer Laufzeitdifferenz Δ t > 30 ms zwischen Direktschall D und Eintreffen der ersten Reflexion R ein großräumiger Eindruck entsteht. Auch wird so eine nahe Schallquelle charakterisiert, wenn der Raumschallanteil dabei gering ist.[1] Das "fest einzustellende" Predelay bei Nachhallgeräten ist nicht mit der akustischen "Anfangszeitlücke" gleichzusetzen.

Die Schallbegriffe Direktfeld bzw. Freifeld und Raumfeld bzw. Diffusfeld werden nicht immer einwandfrei von den Ausdrücken Nahfeld und Fernfeld auseinander gehalten. Während das Direktfeld (Freifeld) und das Raumfeld (Diffusfeld) durch die raumakustischen Eigenschaften des Umgebungsraums bestimmt werden, kennzeichnet das Nah- und Fernfeld die Schallquelle selbst.