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Coreboot

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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LinuxBIOS

Basisdaten

Entwickler The LinuxBIOS Community
Erscheinungsjahr September 1999[1]
Aktuelle Version Version 2, Revision 2541
(Format invalid)
Betriebssystem unterstützt alle Betriebssysteme, je nach Hardware
Programmier­sprache C, Assemblersprache
Kategorie hardwarenahe Software
Lizenz GNU GPL
www.linuxbios.org

LinuxBIOS ist ein Projekt, welches zum Ziel hat ein freies BIOS entwickelt. LinuxBIOS wurde 1999 vom Los Alamos National Laboratory gestartet und unter der GNU General Public License lizenziert. Durch diese Lizenz wird jedermann das Recht eingeräumt, den Quellcode des BIOS einzusehen und dieses auf seine Bedürfnisse anzupassen. Es stellt somit eine Alternative zu unfreien BIOS-Systemen, wie sie derzeit fast ausschließlich in PCs und Workstations vorzufinden sind.

Das Projekt wird von der Free Software Foundation (FSF) unterstützt. Mittlerweile erhält das Projekt auch Unterstützung aus der Wirtschaft, wie etwa von AMD, Google, Linux Networx, Inc. und der coresystems GmbH.

Innovationen in OpenBIOS

  1. Das Booten kann durch den Einsatz von LinuxBIOS wesentlich beschleunigt werden. Auf einigen Systemen beträgt die Boot-Zeit weniger als eine Sekunde.
  2. LinuxBIOS erlaubt Fernzugriff und ist speziell für Cluster-Systeme konzipiert. Momentan werden jedoch nur relativ wenige Hauptplatinen unterstützt. LinuxBIOS steht unter der GNU General Public License.

Funktion für den Bootvorgang

LinuxBIOS selbst ist lediglich eine Minimalcode, um das Mainboard mit all seinen Geräten zu starten. Unmittelbar danach muss eigentlich eine Übergabe an den Linux-Kernel erfolgen, der dann das System weiter hochfährt. LinuxBIOS enthält damit selbst keinen Kernel.

Allerdings ist der Linux-Kernel so groß, dass dieser nicht aus einem üblichen Flashrom heraus geladen werden kann. Die Festplatte kann in diesem Stadium noch nicht ausgelesen werden. Daher wird eine Zwischenlösung betrieben. Nach der Systeminitalisierung durch LinuxBIOS springt dieses einen sog. "payload" an, der kurzzeitig das Hochfahren übernimmt. Die bekanntesten sind FILO und Etherboot.

Es sind aber noch andere "Payload"-Programme einsetzbar:[2]

  • OpenBIOS — IEEE1275-1994, sog. Open Firmware
  • Linux — direktes Laden des Linux-Kernels (kann ausnahmsweise direkt geladen werden, wenn der Flashspeicher das gesamte Linux fassen kann. Ansonsten Zwischenschritt über "payload"-Programme).
  • FILO — einfacher Bootloader mit Unterstützung des Dateisystems.
  • Mitch Bradley's Open Firmware — IEEE1275-1994, ist sog. Open Firmware
  • CodeGen's SmartFirmware — IEEE1275-1994, ist sog. Open Firmware
  • Etherboot — enthält FILO, welches das Booten über SATA-Festplatten und USB unterstützt.
  • ADLO — verbindende Schicht für das 16-bit Bochs BIOS. Ermöglicht das Booten von Windows 2000 und OpenBSD.
  • Plan 9 — Ein distributed (= verteiltes?) Betriebssystem.
  • memtest86 — führt mit dem RAM einen Funktionstest durch.
  • GRUB2 — wird zukünftig FILO ersetzen, arbeitet aber noch nicht vollständig.

unterstützte Hardware

Die Unterstützung der Hardware wird eingeteilt in Unterstützung von Hauptplatinen und Chipsätze

Verwendung von OpenBIOS

Eine voraussichtlich weite Verbreitung wird LinuxBIOS durch seine Verwendung im gemeinnützigen Projekt 100-Dollar-Laptop finden. Bei diesem, insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer konzipierten Computer, wird LinuxBIOS standardmäßig installiert und ermöglicht somit eine höchst effiziente Nutzung der Systemressourcen, bei hinreichend schneller Verarbeitungsgeschwindigkeit. Aufgrund der geplanten Produktionsmengen von 100-200 Millionen Stück der 100-Dollar-Laptops, ist auch von einer weiten Verbreitung, insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern, auszugehen. Insoweit kann LinuxBIOS auch als langfristiger Beitrag zur Überwindung der globalen digitalen Spaltung gesehen werden.

Einzelnachweise

  1. www.linuxjournal.com.
  2. siehe Auflistung des LinuxBIOS-Wiki.