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Islamwissenschaft

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Die Islamwissenschaft (veraltet: Islamistik, gelegentlich auch Islamkunde) befasst sich mit der wissenschaftlichen Erforschung des Islams als Religion und der von ihm geprägten Kulturen sowie der Geschichte islamischer Gesellschaften. Sie stützt sich dabei auf die Auswertung islamischen Schrifttums (Koran, Hadith, Recht, Literatur, Geschichte der islamischen Welt) in seinen Originalen.

Die Bezeichnung von Islamwissenschaftlern als „Islamisten“ ist heutzutage irreführend. Sie kann leicht zur Verwechslung mit dem politisch verstandenen Neologismus Islamist führen.

Als Studienfach wird die Islamwissenschaft im deutschsprachigen Raum an mehreren Universitäten angeboten. Inhalt des Studiums sind Religion, Kultur und Geschichte des islamischen Orients. Dabei umfasst die sprachliche Ausbildung für Hauptfachstudenten das im gesamten arabischen Raum als schriftliches Medium benutzte Hocharabisch und mindestens eine weitere Islamsprache, wie das Persische oder Türkische, unter Umständen auch Urdu oder Indonesisch. Zum Studium gehört die Beschäftigung mit der klassischen wie der modernen Periode und mit der islamischen Religion einschließlich Koran und Tradition. Das islamische Recht, die islamische Geschichte sowie klassische und moderne Ausdrucksformen der Literatur bestimmen inhaltlich den Studiengang. Besondere Aufmerksamkeit gilt ideologischen Ausformungen, wie dem politischen Islam.

Siehe auch

Literatur

  • Lutz Richter-Bernburg: Wozu Islamwissenschaft? In: Florian Keisinger u. a. (Hrsg.): Wozu Geisteswissenschaften? Kontroverse Argumente für eine überfällige Debatte. Frankfurt a. M./New York 2003, ISBN 3-593-37336-X.
  • Erika Bär: Bibliographie zur deutschsprachigen Islamwissenschaft und Semitistik vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute. Reichert, Wiesbaden 1985–1994. (Bd. 1, 1985: ISBN 3-88226-258-3; Bd. 2, 1991: ISBN 3-88226-436-5; Bd. 3, 1994: ISBN 3-88226-795-X)

Geschichte

  • Hartmut Bobzin: Geschichte der Arabischen Philologie in Europa bis zum Ausgang des Achtzehnten Jahrhunderts. In: Wolfdietrich Fischer (Hrsg.): Grundriß der Arabischen Philologie. Band III. Wiesbaden 1992, S. 155–187.
  • Johann Fück: Die Arabischen Studien in Europa bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts. Leipzig 1955.
  • Ludmilla Hanisch: Die Nachfolger der Exegeten. Deutschsprachige Erforschung des Vorderen Orients in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wiesbaden 2003.
  • Rudi Paret: Arabistik und Islamkunde an deutschen Universitäten. Deutsche Orientalisten seit Theodor Nöldeke. Wiesbaden 1966.
  • Holger Preissler: Die Anfänge der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Göttingen 1995.
Wiktionary: Islamwissenschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen