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Frauenwald

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Die Lage von Frauenwald im Ilm-Kreis hervorgehoben
Kirche
Das "Sprungschanzenhaus" auf dem Großen Riesenhaupt (764 m) in Frauenwald

Frauenwald ist ein Erholungsort im Thüringer Wald im Ilm-Kreis.

Geografie

Frauenwald liegt auf einem Bergrücken zwischen Nahetal und Schleusetal in deutlich über 700 Metern Höhe, etwa zwei Kilometer südlich des Rennsteigs. Der Ort ist ein Straßendorf von etwa zwei Kilometern Länge. Rechts und links des Kammes, auf dem die Dorfstraße entlang führt, fallen die Hänge steil ab. Frauenwald ist von reichen Fichtenwäldern umgeben. Höchste Stelle des Ortes ist der Große Riesenhaupt (764m). Nahe diesem Gipfel steht das weithin sichtbare, in seiner Sprungschanzenform ortsbildprägende ehemalige NVA-Erholungsheim Am Sonnenberg, das später vorübergehend als Wohnheim für Asylsuchende diente und heute nicht mehr genutzt wird.

Weitere Berge nahe Frauenwald sind der 824 Meter hohe Große Hundskopf im Norden und der 784 Meter hohe Schmiedswiesenkopf im Süden. Zwischen Frauenwald und Neustadt am Rennsteig liegt der bekannte Dreiherrenstein.

Gemeindegliederung

Zwei Kilometer nördlich des Hauptortes befindet sich der Ortsteil Allzunah, unmittelbar am Rennsteig gelegen. In der Nähe Allzunahs befindet sich ein ehemaliger Bunker des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. Solche Anlagen gabe es in jedem DDR-Bezirk, der Frauenwalder Bunker war der für den Bezirk Suhl. Er wurde seit 2004 zu einem Bunkermuseum ausgebaut.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Stützerbach - Langewiesen - Neustadt am Rennsteig - Schleusegrund - Nahetal-Waldau - Suhl - Schmiedefeld am Rennsteig

Geschichte

1177 verirrte sich Graf Poppo von Henneberg beim Jagen im Thüringer Wald. Er wurde von einem Köhler aufgenommen und wieder auf die Erfurt-Nürnberg Geleitstrasse gebracht. Aus dank hatte der Köhler einen Wunsch frei. Er wünschte sich eine Kapelle das auch er mal ein Gebet sprechen könne. Graf Poppo lies auf den höhen des Thüringer Waldes eine Kapelle bauen, die ab 1218 an das Kloster Veßra übertragen wurde, dies ist die erste Urkundliche erwähnung des Ortes. Das Kloster lies die Kapelle zu einer Probstei mit Frauenstift ausbauen, woher der jetzige Name Frauenwald (zu den Frawen auff dem Wald) stammt. Am 3. August 1831 wird die nach den Bauplänen von Karl Friedrich Schinkel gebaute Kirche St. Nicolai eingeweiht. Frauenwald gehörte bis 1945 zum preußischen Landkreis Schleusingen, von 1945 bis 1952 zum Landkreis Arnstadt, zwischen 1952 und 1994 zum Kreis Ilmenau und seit 1994 zum Ilm-Kreis.

Etwa zwischen 1100 und 1520 bestand in Frauenwald ein Nonnenkloster.

Politik

Eine Ortspartnerschaft besteht zu Villebon in Frankreich und seit 23. Juni 1990 zu Liederbach am Taunus.

Wirtschaft und Verkehr

Frauenwald lebt vom Tourismus, speziell von Wintersportlern. Es gibt im Ort mehrere Hotels, die jedes Jahr über 38.000 Übernachtungen verbuchen. In Frauenwald hat sich die für Ferienorte typische Infrastruktur aus Skiliften, Skischulen und einigen kleinen Geschäften gebildet.

Frauenwald war bis 1965 durch die Kleinbahn-AG Rennsteig-Frauenwald an das Bahnnetz angeschlossen. Heute verkehren nur noch historische Züge der Rennsteigbahn aus Ilmenau und Schleusingen bis zum Bahnhof Rennsteig. Aus Frauenwald führen 3 Straßen: eine über das Rennsteigkreuz nach Schmiedefeld am Rennsteig und zur B4, eine in den Ortsteil Allzunah und eine nach Steinbach-Langenberg.

Sport

2005 fanden die Deutschen Meisterschaften im Schlittenhunderennen statt. Frauenwald ist jährlich Austragungsort von Schlittenhunderennen.

Im Jahr 2006 fanden in Frauenwald erstmals in Deutschland Weltmeisterschaften im Hundeschlittenrennen statt. Es gingen über 150 Teilnehmer aus 14 Ländern an den Start.

Frauenwald ist jährlich Austragungsort des Super-8-Marathons, eines Radrennens für Mountainbiker mit Streckenlängen zwischen 43 und 120 Kilometern. Das Wochenende des Super-8-Marathons wurde 2006 um dem Lauf "Rund um die Sportlerklause" erweitert. Strecken: 10km Laufen; 10 km Nordic Walking; 1km Steppkelauf.

Persönlichkeiten

  • Wolfgang Scheidel (* 9. März 1943 in Ilmenau), ehemaliger deutscher Rennrodler, arbeitete von 1977 bis 1990 als Betreuer in einem Ferienheim in Frauewald
Commons: Frauenwald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien