Veracruz (Bundesstaat)
Veracruz ("Wahres Kreuz"), amtlich Veracruz Llave, umgangssprachlich auch Puerto Veracruz ist der wichtigste Atlantikhafen Mexikos am Golf von Mexiko mit ca.460.000 Einwohnern. Es stammt von der ältesten spanischen Siedlung auf dem amerikanischen Festland ab: Villa Rica de la Vera Cruz, 1519 von Cortéz gegründet. Das Fußfassen der Spanier wurde v.a. vom Kaziken von Zempoala ermöglicht, der in die Geschichte als der fette König eingegangen ist. Nach mehrmaliger Zerstörung wurde es Ende des 16.Jahrhunderts wieder aufgebaut und war Ausfuhrhafen des mexikanischen Silbers nach Spanien, eine wichtige Quelle seiner Weltmacht.
Veracruz heißt auch Bundesstaat an der Ostküste Mexikos, Er hat 71.699 km² und ca. 7.3 Mio. Einwohner. Seine Hauptstadt ist nicht Veracruz Llave sondern das klimatisch günstigere Jalapa. Der Bundesstaat ist langgezogen und hat Anteil an der Küstenebene sowie an den Ostabhängen des Hochlandes von Mexiko. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist Erdölförderung. Ttraditionelle Exportgüter der Region sind Gummi, Kakao, Vanille und Baumwolle. Das südliche Veracruz gehörte 1200-400 v.u.Z. zum Kulturbereich der Olmeken. Ihre Zentren in dieser Region waren San Lorenzo und Tres Zapotes, von denen man Artefakte im anthropologischenMuseum von Jalapa findet. 300-900 u.Z. blühte im Mittelteil des Staates die Veracruz-Klassik, die von Teotihuacán beeinflußt ist, aber eine deutliche eigene Handschrift hat. Berühmt sind die kuriosen Nischenpyramiden in El Tajín. Nach der Aufgabe El Tajíns dominierten Tolteken und tw. auch die Azteken die Gegend und unterwarfen die einheimischen Totonaken und Huaxteken, von denen die Spanier (ähnlich wie in Tlaxcala) anfangs als hochwillkommene Verbündete begrüßt wurden. Neben diesen (heute noch bestehenden) Gruppen ist Veracruz - dank seiner Offenheit zur Karibik hin - der einzige Bundesstaat mit signifikantem Anteil afrikanischstämmiger Bevölkerung.