Zum Inhalt springen

Luisel Ramos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2007 um 19:46 Uhr durch Matthiasb (Diskussion | Beiträge) (Linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Luisel Ramos (* ca. 1984; † 2. August 2006 in Montevideo, Uruguay) war ein Model.

Ramos starb am 2. August 2006, als sie während der Fashion Week in Montevideo an einer Modeschau mitwirkte. Beim Verlassen des Laufsteges fühlte sie sich schlecht und brach dann auf dem Weg zum Umkleideraum zusammen. Als Todesursache wurde Herzversagen infolge von Anorexia nervosa festgestellt.[1] Der Vater des Models erzählte später den Ermittlern der Polizei, dass seine Tochter mehrere Tage nichts gegessen hatte. Sie habe in den letzten drei Monaten vor ihrem Tod eine strenge Diät gehalten und dabei zwölf Kilogramm abgenommen.[2] Zum Zeitpunkt ihres Todes wog sie bei einer Körpergröße von 175 Zentimetern nur 50 Kilogramm. Die entspricht einem Körper-Masse-Index (KMI) von etwa 14,5.[3] Die Weltgesundheitsorganisation hält einen KMI vom 16 als Grenze zur Unterernährung.

Als eine Folge des Todes von Luisel Ramos ordneten die Organisatoren der im September 2006 stattfindenden Madrid Fashion Week an, dass nur Models eingesetzt werden dürfen, deren KMI mindestens 18 beträgt. Sie lösten damit eine Diskussion in der westlichen Presse über ein richtiges Verhältnis zwischen Größe und Gewicht bei Models aus. Viele wichtige Modeschöpfer bestehen weiter auf Models mit einem Körper-Masse-Index von 16 (size 0), aber Giorgio Armani beispielsweise verbannte diese ultraschlanken Models aus seinen Modeschauen.

Im Oktober 2006 starb mit der Brasilianerin Ana Carolina Reston Macan ein weiteres Model ebenfalls an Anorexie.

Der italienische Modeverband hat dann im Dezember 2006 mit der italienischen Regierung eine Übereinkunft getroffen, nach der Laufstegmodels mindestens 16 Jahre alt sein müssen und der Körper-Masse-Index muss mindestens 18 sein, das entspricht etwa 56 Kilogramm bei 175 Zentimeter Körpergröße. Giorgio Armani hatte zuvor gefordert, dass "gegen die Anorexie alle zusammenarbeiten" und auch Prada sowie Versace hatten angekündigt, in ihren Modeschauen keine "Skelett-Models" einzusetzen. Die neue Regelung gilt bereits für die Modeschauen in Mailand im Februar 2007.[4]

Die Modemacher in Paris hatten eine strengere Regelung abgelehnt, aber Valentino Garavani hat inzwischen an dieser Entscheidung Kritik geübt. „Ich denke genug ist genug mit dünnen Models. Letztens haben wir keine Frauen auf dem Catwalk beobachtet, sondern eine Parade von Skeletten“ In Paris hatte Valentino im Januar 2006 bereits einige Models engagiert, die Kleider in der Konfektionsgröße 38 vorführten. [5]

Quellen

  1. Liberty Post: „Tomato diet model dies of anorexia“, 18. November 2006 (zugegriffen am 18. Dezember 2006
  2. The Age: „Survival of the thinnest“, 5. Oktober 2006 (abgerufen am 18. Dezember 2006).
  3. Daily Mail: „This is the model who sparked size zero debate“, 21. September (abgerufen am 18. Dezember)
  4. Daily Mail: „Italian fashion designers ban size zero models from the catwalks“, 18. Dezember 2006
  5. Daily Mail: „Skeletons go out of fashion“, 23. Januar 2007