Flugplatz Aachen-Merzbrück
Flugplatz Aachen-Merzbrück | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDKA |
IATA-Code | AAH |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 190 m (623 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 4 km östlich von Würselen, 10 km nordöstlich von Aachen |
Straße | B 264 |
Basisdaten | |
Betreiber | Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH |
Start- und Landebahn | |
08/26 | 520 m × 20 m Asphalt |
Der Verkehrslandeplatz Merzbrück ist ein deutscher Flugplatz beim Würselener Stadtteil Broichweiden. Er liegt unmittelbar an der B 264 zwischen Eschweiler und Broichweiden und an der A 44 im Kreis Aachen.
Er wird für Motorflug, Ultraleicht und Segelflug genutzt.
Der Flugplatz verfügt über eine asphaltierte Start- und Landebahn von 520 m Länge für Motorflugzeuge und über eine Grasbahn für Flugzeugschlepps mit Segelflugzeugen.
Daten
- ICAO Code: EDKA
- Lage: 50,823 N / 06,1833 E
- 5,2 NM NE Aachen
- Höhe: 623 ft (190 m) MSL
- Startbahn: 08/26, 520 m Länge
- Platzrunde S 1500ft MSL
- Aachen Info 122.875 MHz
Informationen zum Flugplatz
Geschichte
1914 erfolgt die Gründung von Merzbrück als behelfsmäßiger Feldflugplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er 1919 von der damaligen belgischen Besatzungsmacht übernommen und als milit. Feldflugplatz genutzt und entsprechend ausgebaut. 1929 zogen die belg. Soldaten wieder ab und der Flugplatz wurde zu einem zivilen Verkehrslandeplatz. 1931 wurde eine Linienverbindung nach Köln Butzweilerhof eingerichtet, die bis 1935 mit der Junkers G24 betrieben wurde. 1935 wurde der regelmäßge Linienflug nach Köln aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt. 1932 landete das damals weltgrößte Flugzeug, die Junkers G38 in Merzbrück. Die Fliegerlegende Richard Perlia gründet im Jahre 1932 eine Flugschule.
Während des Zweiten Weltkrieges war Merzbrück milit. Einsatzhafen und Standort einer Flugabwehr Stellung. Das ständige Luftwaffenkommando (6-8 Soldaten) wurde vom Flugplatz Köln Butzweilerhof gestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht wieder belg. Militär ein. Ab 1956 wurde auch eine zivile Mitnutzung zugestanden. Es kommt 1963 zur Gründung der "Westflug Aachen Luftfahrtgesellschaft" durch Herbert Kampsmann senior, Erich Scholz und Eva-Maria Jeckewitz sowie 1964 zur Gründung der "Fluggemeinschaft Aachen e.V." mit sieben Vereinen. 1965 wird durch das belg. Militär die Flugpiste "befestigt". 1967 wird für die "Westflug Aachen" die Ausbildungsgenehmigung erteilt, und es folgen schnell 1968 die Genehmigung der "Westflug Aachen" als luftfahrttechnischer Betrieb und 1971 die Genehmigung der zivilen Mitnutzung des Militärflugplatzes Aachen-Merzbrück als Verkehrslandeplatz. Mit Bau der Autobahn A44 (Aachen-Kassel) 1975 ist der Flugplatz mit seiner Landebahn in westlicher Richtung an seine Ausbaugrenze angekommen.
Der 26. November 1993 ist der Tag der Gründung der "Flugplatz Aachen-Merzbrück (FAM) GmbH" durch den Kreis Aachen, die Städte Aachen, Eschweiler und Würselen, die Industrie- und Handelskammer Aachen und die "Fluggemeinschaft Aachen e.V.". Am 31. Oktober 1995 ziehen die belgischen Streitkräfte ab und übergeben die Betriebsführung der "Fluggemeinschaft Aachen". Die Übernahme des Luftrettungsstützpunktes Würselen-Merzbrück von der Bundeswehr durch den ADAC und Stationierung des Rettungshubschraubers Christoph Europa 1 folgen am 28. Februar 1998. Seit 1. Januar 2002 ist die Betriebsführung in Händen der "Flugplatz Aachen-Merzbrück (FAM) GmbH".
Gegenwart
In einem Teil der ehemaligen belgischen Kasernengebäude befindet sich das Funkhaus des Lokalradios "Antenne AC".
Ausbauplanungen
Ein Teil der Lokalpolitiker sowie die Nutzer des Flugplatzes drängen auf eine Verlängerung der Start- und Landebahn auf 900m Länge. Diese wäre nur möglich, wenn sie um etwa 90° verschwenkt wird. Das würde gleichzeitig die benachbarten Teile der Stadt Würselen vom Fluglärm entlasten, aber dafür andere Orte stärker belasten. Insgesamt erhofft man sich von dem geplanten Ausbau eine stärkere Nutzung des Flugplatzes, welcher sonst von der Schließung bedroht wäre. Auch die Ansiedlung von entsprechenden Gewerbebetrieben wird erhofft. In einer späteren Ausbaustufe der Euregiobahn wird auch ein Anschluss des Flugplatzes an den Schienenverkehr beabsichtigt.
Die Gegner des Ausbaus weisen auf die Nähe zu den erheblich leistungsfähigeren Flughäfen Maastricht (ca. 20 km), Lüttich (ca. 50 km), Mönchengladbach (ca. 40 km) sowie Köln/Bonn und Düsseldorf hin und stellen den tatsächlichen Bedarf eines Flugplatzes für die Region Aachen infrage.