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Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik

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Chronik der DDR

Die Gruppe Ulbricht, benannt nach dem späteren Staats- und Parteichef der DDR, Walter Ulbricht (1893-1973), kehrt am 30. April aus dem sowjetischen Exil nach Deutschland zurück. Zu ihr gehört auch Wolfgang Leonhard. Es wird der Sowjetischen Militäradministration Deutschlands installiert (*9. Juni).

Im Juni kommt es sowohl zur Gründung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) als auch des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB)(15.). Die sowjetische Besatzungsmacht genehmigt die Bildung der Christlich-Demokratischen Union (CDU) als Partei (26.).

Im Juli werden die Länder

Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingerichtet.
  • 1. Juli bis 3. Juli - Entsprechend den Vereinbarungen von Jalta, ziehen die USA und Großbritannien ihre Truppen aus Sachsen, Thüringen und Mecklenburg ab.
  • 5. Juli - Zulassung der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) durch die sowjetische Militärverwaltung.
  • 14. Juli - Die Parteien KPD, SPD, CDU und LDPD beschließen die Bildung einer Einheitsfront ("Antifaschistischer Block").
  • 22. Oktober - Die sowjetische Militärverwaltung erteilt den Ländern die Vollmacht, Gesetze und Verordnungen zu erlassen.
  • 13. Oktober - Der Bergmann Adolf Hennecke fördert in einer Schicht 24,4 m³ Kohle und überbietet damit das Tagessoll um 387%.
  • 8. Oktober - Aufhebung der Rationierung aller Lebensmittel bis auf Fleisch, Fett und Zucker.
  • 3. Februar - Grundsteinlegung für die ersten neuen Wohngebäude an der Stalinallee in Ost-Berlin.
  • 27. Mai - Auf Anordnung der SED werden die Telefonleitungen zwischen West-Berlin und der DDR gekappt.
  • 12. Juli - Zum Abschluss der II. Parteikonferenz der SED wird der "Aufbau des Sozialismus" zur grundlegenden Aufgabe in der DDR erklärt.
  • 23. Juli - Die fünf Länder der DDR werden in 14 Bezirke und 217 Kreise aufgeteilt.
  • 17. Mai - Die SED beschließt die Erhöhung der Arbeitsnormen um durchschnittlich 10%. In der Bevölkerung regt sich Widerstand.
  • 16. Juni - Die Bauarbeiter der Ostberliner Stalinallee treten aus Protest gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen in den Streik.
  • 17. Juni - Volksaufstand in der DDR. Die Ostberliner Streikbewegung greift auf andere Städte der DDR über. Der sowjetische Militärbefehlshaber übernimmt die Regierungsgewalt und setzt sowjetische Truppen gegen Streikende und Demonstranten ein. Der Aufstand wird niedergeschlagen.
  • 4. Januar - Der Schriftsteller Johannes R. Becher wird Kulturminister der DDR.
  • 25. März - Erklärung der Sowjetunion über die Gewährung der Souveränität an die DDR.
  • 17. Oktober - Bei den Volkskammerwahlen entfallen 99,46% auf die Einheitslisten.
  • 27. März - Erste Jugendweihe in Ost-Berlin. Die Jugendweihe soll als sozialistisches Gegenstück die kirchliche Konfirmation / Firmung resp. Kommunion ablösen.
  • 14. Mai - Die DDR schließt mit weiteren osteuropäischen Staaten den Warschauer Vertrag.
  • 20. September - Bestätigung der vollen Souveränität der DDR seitens der UdSSR. Das Amt des sowjetischen Hochkommissars wird aufgehoben und ein Beistandspakt mit der DDR abgeschlossen.
  • 29. November - Die Sowjetunion erklärt, der sowjetische Sektor (Ost-Berlin) sei Bestandteil der DDR und unterliege nicht mehr der Kontrolle durch die Alliierten. Die Westmächte weisen dies unter Hinweis auf den Viermächte-Status der Stadt zurück.
  • 31. Dezember - Nach Angaben des Bonner Ministeriums für Gesamtdeutsche Fragen sind 1955 mehr als 250.000 Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin gezählt worden
  • 18. Januar - die Volkskammer beschließt die Aufstellung einer Nationalen Volksarmee (NVA).
  • 14. August - Der Schriftsteller und Theaterregisseur Bertolt Brecht (* 10. Februar 1898) stirbt in Berlin.
  • 20. September - Im West-Berliner Notaufnahmelage in Marienfelde trifft der einmillionste Flüchtling ein. Insgesamt sollen seit Gründung der DDR 1,72 Millionen Menschen die DDR verlassen haben.
  • 6. Dezember - Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn werden in Ost-Berlin Professor Wolfgang Harich, der Leiter des Aufbau-Verlages Walter Janka und der Kulturredakteur Gustav Just wegen der "Bildung einer konspirativen Gruppe" verhaftet und zu Freiheitsstrafen verurteilt.
  • 30. Januar bis 1. Februar - Ulbricht legt eine von der SED erarbeitete neue Deutschland-Konzeption vor, in der von einer Konföderation beider deutschen Staaten (BRD und DDR) die Rede ist.
  • 11. Oktober - Der Lyriker, Erzähler und Dramatiker Johannes R. Becher, seit 1954 DDR-Minister für Kultur, stirbt in Berlin.
  • 27. Oktober - Ulbricht erklärt ganz Berlin zum Hoheitsbereich der DDR gehörig.
  • 8. Dezember - Auflösung der Länderkammer und Wiederwahl Otto Grotewohls zum Ministerpräsidenten der DDR.
  • 3. Juni - Die Volkskammer verabschiedet das "Gesetz über landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaften".
  • 13. August - Abriegelung der Grenzen zu West-Berlin und der Bundesrepublik, Beginn des Baus der Berliner Mauer zwecks Verhinderung von Störaktionen aus dem Westen".
  • 20. September - Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz zur Verteidigung der DDR.
  • 24. Januar - Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR.
  • 14. November - Wiederwahl Ulbrichts zum Staatsratsvorsitzenden und Grotewohls zum Vorsitzenden des Ministerrates.
  • 13. März - Der Chemie-Professor an der Humboldt-Universität Robert Havemann wird wegen regimekritischer Äußerungen amtsenthoben. Der Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die Nazis hatte die dogmatische Verhärtung von Ideologie und Politik in der DDR kritisiert.
  • 12. Juni - Die Sowjetunion garantiert in einem Freundschafts- und Beistandsabkommen die Unantastbarkeit der Staatsgrenzen der DDR.
  • 21. September - Tod Otto Grotewohls (Vorsitzender des Ministerrates).
  • 24. September - Willi Stoph (*1914) wird neuer Vorsitzender des Ministerrates und stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates.
  • 2. November - Nach Inkrafttreten einer Passierscheinregelung besuchen die ersten Rentner aus der DDR wieder ihre Verwandten in West-Berlin und der Bundesrepublik.
  • 9. Mai - Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerks in der DDR.
  • 20. Februar - Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz über die Staatsbürgerschaft der DDR, das die bisherige deutsche Staatsbürgerschaft ablöst. Ost-Berlin ist in diese Regelung einbezogen.
  • 12. April - Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger sucht den Kontakt zur DDR und plädiert für ein geregeltes Nebeneinander und engere wirtschaftliche Verbindungen.
  • 12. Juli - Der Maler Otto Nagel, Gründungsmitglied und 1956-1962 Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin, stirbt in Berlin.
  • 12. Januar - Die Volkskammer verabschiedet ein neues Strafgesetzbuch.
  • 6. April - Die neue Verfassung der DDR wird durch Volksentscheid angenommen (Inkrafttreten 8. April). Sie bestimmt die DDR als "sozialistischen Staat deutscher Nation".
  • 20./21. August - Einheiten der Nationalen Volksarmee beteiligen sich am Einmarsch in die Tschechoslowakei.

Am 5. März wählt die Bundesversammlung der BRD in West-Berlin Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten. Die DDR protestiert gegen den Ort der Wahl und behindert einige Tage lang den Transitverkehr nach West-Berlin.
Am 17. März ergeht der "Budapester Appell" der Staats- und Regierungschefs der Warschauer-Vertrags-Staaten. Dabei wird eine Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vorgeschlagen.
Am 3. April beschließt der Staatsrat der DDR die Weiterführung der 3. Hochschulreform.
Kambodscha nimmt am 8. Mai als erstes Land außerhalb des sowjetichen Systems volle diplomatische Beziehungen zur DDR auf. Es folgen der Irak und weitere Staaten der Dritten Welt.
Die bisher der EKD angehörenden Landeskirchen der DDR schließen sich am 10. Juni zum Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) zusammen.
Am 29. September unterzeichnet die DDR den Atomwaffensperrvertrag.
Das 2. Fernsehprogramm der DDR beginnt am 3. Oktober mit seinen Sendungen. Einige Tage später folgen die ersten Farbsendungen auf der Basis des französisch-sowjetischen SECAM-Systems.
Am Rande der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der DDR am 7. Oktober führt das Gerücht, auf dem Dach des Springer-Hochhauses unweit der Berliner Mauer würden die Rolling Stones spielen, zu schweren Jugendkrawallen.
Am 17. Dezember unterbreitet die DDR Vorschläge zur Normalisierung der Beziehungen mit der Bundesrepublik auf der Grundlage der "friedlichen Koexistenz". Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht schlägt am 18. Dezember in einem Brief an Bundespräsident Gustav Heinemann die Aufnahme gleichberechtigter Beziehungen zwischen der DDR und der Bundesrepublik vor. Der Bundespräsident teilt in einem Antwortschreiben mit, dass er den Brief zuständigkeitshalber an die Bundesregierung weitergeleitet habe.

Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Willy Brandt trifft sich am 19. März in Erfurt mit dem Ministerpräsidenten der DDR Willi Stoph. Am Rande des Treffens kommt es zu Sympathiebekundungen für Willy Brandt durch die DDR-Bevölkerung.
Die Botschafter der USA, der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs beginnen am 26. März mit Verhandlungen zu einem Viermächteabkommen über Berlin.
Am 21. Mai findet das zweite Treffen der deutschen Regierungschefs Willy Brandt und Willy Stoph in Kassel statt.
Am 12. November kommt es zur Unterzeichnung des Abkommens über Warenaustausch und Zahlungen zwischen der DDR und der UdSSR für die Jahre 1971-1975 in Ost-Berlin.
Am 27. November beginnr ein Meinungsaustausches zwischen dem Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Egon Bahr, und dem Staatssekretär beim Ministerrat der DDR, Michael Kohl. Die vom 9. Dezember bis 11. Dezember stattfindende 14. Tagung des ZK der SED beschließt Modifikationen des ökonomischen Strategie.

Am 1. Januar werden die Ergebnisse der Volks,- Berufs-, Wohnraum und Gebäudezählung veröffentlicht: Die DDR hat zum Stichtag 17.053.699 Einwohner.
Am 29. Januar erfolgt ein Ministerratsbeschluss über sozialpolitische Maßnahmen. Das sind unter anderem Preissenkungen für verschiedene Textilien und andere Industriewaren und Verbesserungen im Sozialversicherungswesen.
Der Telefonverkehr zwischen Ost- und West-Berlin wird am 31. Januar wieder aufgenommen.
Am 1. Februar werden Grundlöhne und Mindestrenten erhöht.
An den Tagen 24./25. Februar findet ein Briefwechsel zwischen dem Vorsitzenden des Ministerrats der DDR, Willi Stoph, und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin (West), Klaus Schütz, über die Aufnahme von Verhandlungen statt.
Die DDR und Chile nehmen am 16. März diplomatische Beziehungen auf; inzwischen haben 28 Staaten die DDR diplomatisch anerkannt. Auf der 16. Tagung des ZK der SED am 3. Mai wird Erich Honecker als Nachfolger von Walter Ulbricht zum ersten Sekretär des ZK der SED gewählt. Er löst den "aus Altersgründen" zurückgetretenen Ulbricht ab.
Die Schauspielerin und Witwe von Bertolt Brecht, Helene Weigel (* 12. Mai 1900), stirbt am 6. Mai in Berlin.
Vom 15. bis 19. Juni findet der VIII. Parteitag der SED statt. Er formuliert als neue Hauptaufgabe "Einheit von Wirtschafts- und Siozialpolitik" und verabschiedet die Direktive für den Fünfjahrplan 1971-1975. Die Volkskammer wählt Erich Honecker am 24. Juni zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR.
Am 5. August kommt es zu Gesprächen zwischen Erich Honecker, Leonid Iljitsch Breschnew und Nikolai W. Podgorny über "Vervollkommnung und Vertiefung der Zusammenarbeit" zwischen der DDR und der UdSSR.
Am 3. September unterzeichnen die Botschafter der USA, der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs das Viermächteabkommen über Berlin.
Vom 18. bis zum 20. September weilt eine Partei- und Regierungsdelegation der DDR unter der Leitung von Erich Honecker in Polen. Es kommt zu einem Beschluss über pass- und visafreien Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen.
Am 30. September wird ein Protokoll über Postverhandlungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR unterzeichnet. Es kommt zu Verbesserungen im innerdeutschen Postverkehr.
Ein Ministerratsbeschluss über die Förderung des privaten Wohnungsbaus ab 1972 wird am 21. Oktober veröffentlicht.
Am 14. November finden Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen statt. Offiziell werden 99,85% der Stimmen für die Kandidaten der Nationalen Front abgegeben.
Das ZK der SED und der Ministerrat beschließen am 18. November einen Preisstopp für Konsumgüter und Dienstleistungen bis 1975.
Am 26. November findet die konstituierende Sitzung der Volkskammer statt. Vorsitzender des Staatsrates ist Walter Ulbricht, Vorsitzender des Ministerrates Willi Stoph.
Der Staatssekretär im Bundeskanzleramt der BRD Egon Bahr und der Staatssekretär beim Ministerrat der DDR Michael Kohl unterzeichnen 17. Dezember das Abkommen über den Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Die Volkskammer verabschiedet am 20. Dezember ein Gesetz über den Fünfjahrplan 1971-1975.
Eine Vereinbahrung zwischen dem Senat von West-Berlin und der DDR über Reise- und Besucherverkehr sowie über Gebietsaustausch wird unterzeichnet.

Im Januar wurde Pass- und visafreier Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen (1. Januar) sowie zwischen der DDR und der ČSSR (15. Januar) eingeführt.
Der "Deutsche Fernsehfunk" wird am 11. Februar in "Fernsehen der DDR" umbenannt.
Die Volkskammer verabschiedet am 9. März das Gesetz über den Schwangerschaftsabbruch (erstmals 14 Gegenstimmen und acht Enthaltungen).
DDR-Außenminister Otto Winzer weilt am 11. März in Moskau. Es kommt zur Unterzeichnung der internationalen Konvention über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer und toxischer Waffen sowie deren Vernichtung.
Am 27./28. April findet die 5. Tagung des ZK der SED statt. Es wird ein gemeinsamer Beschluss des ZK, des Bundesvorstandes des FDGB und des Ministerrates über sozialpolitische Maßnahmen, unter anderem Erhöhung der Mindestrenten und teilweise Mietpreissenkungen für Neubauwohnungen gefasst.
Am 12. Mai wird der Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen Rumänien und der DDR unterzeichnet.
Der Bundestag der Bundesrepublik Deutschland beschließt am 17. Mai die Ratifizierung der Ostverträge (-> Oder-Neiße-Grenze).
Das Transitabkommen zwischen den beiden deutschen Staaten tritt am 3. Juni in Kraft.
Das ZK der SED und der Ministerrat beschließen am 23. Juni Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus.
Am 6./7. Juli findet die 6. Tagung des ZK der SED statt. "Weite und Vielfalt" in der Kulturpolitik werden diskutiert, eine Kommission zur Überarbeitung des Parteiprogramms und des Statuts der SED wird eingesetzt und ein Beschluss über die Verstaatlichung von privaten Unternehmen und Betrieben mit staatlicher Beteiligung wird gefasst.
Bei den Olympischen Sommerspielen in München vom 26. August bis zum 11. September erreicht die DDR in der inoffiziellen Medaillenwertung vor der Bundesrepublik Deutschland den dritten Platz.
Aus Anlass des 23. Jahrestages der DDR-Gründung erlässt der Staatsrat der DDR am 6. Oktober eine Amnestie für politische und kriminelle Straftäter. Nach offiziellen Angaben werden mehr als 30.000 Personen entlassen, ein Teil von ihnen in den Westen.
Die Volkskammer verabschiedet am 16. Oktober das Gesetz über den Ministerrat der DDR: Aufwertung des Ministerrates als Regierungsorgan gegenüber dem Staatsrat.
Am 24. November tritt die DDR der UNESCO bei.
In der Zeit vom 7.-28. Dezember nimmt die DDR zu verschiedenen neutralen und westlichen Staaten diplomatische Beziehungen auf.
Am 13. Dezember wird die DDR Mitglied in der Wirtschaftskommission der UNO für Europa (ECE). Am 21. Dezember kommt es zur Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland.

In der Zeit vom 5. bis 22. Januar nehmen weitere 13 Staaten (darunter (Spanien, Italien und die Niederlande) diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
Kurt Hager, Sekretär des ZK der SED, wendet sich am 26. Januar auf einer Tagung der Präsidien des Kulturbundes, der Künstlerverbände und der Akademie der Künste der DDR gegen die These von einer einheitlichen deutschen Kulturnation und betont die Herausbildung einer sozialistischen Kultur der DDR.
Am 2. Februar tritt die DDR der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen bei.
Die NATO-Staaten Frankreich und Großbritannien nehmen am 9. Februar diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
Am 1. März wird die Verordnung des Ministerrates über die Tätigkeit ausländischer Publikationsorgane und ihrer Korrespondenten in der DDR veröffentlicht.
In der Zeit vom 5. bis 7. März werden Korrespondenten der ARD, des ZDF sowie von Zeitungen und Zeitschriften aus der Bundesrepublik Deutschland der DDR akkreditiert.
Die DDR lehnt am 8. März Wiedergutmachungszahlungen an Israel in jeder Form ab.
Am 14./15. März trifft sich in Düsseldorf eine Delegation des FDGB mit Vertretern des DGB.
Japan nimmt am 15. April diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
Am 4. Mai sirbt der SED-Politiker Anton Ackermann (* 1904) in Berlin.
Am 30./31. Mai findet ein Treffen des Bundestagsfraktionvorsitzenden Herbert Wehner (SPD) und Wolfgang Mischnick (FDP) mit Erich Honecker statt.
Der Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland (Grundlagenvertrag) tritt am 21. Juni in Kraft.
Eine Einigung der Sportverbände DTSB und DSB über innerdeutsche Sportbeziehungen scheitert am 2. Juli an der Frage der Einbeziehung West-Berlins.
Vom 28. Juli bis 5. August finden in Ost-Berlin die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am 31. Juli, dass der Grundlagenvertrag mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Am 1. August stirbt Walter Ulbricht (* 1893) in Ost-Berlin.
Die DDR und die Bundesrepublik Deutschland werden am 18. September Mitglied der UNO. Auf der 10. Tagung des ZK der SED am 2. Oktober wird über ein Wohnungsbauprogramm für die Jahre 1976-1990 beraten.
In der Nachfolge von Walter Ulbricht wird am 3. Oktober Willi Stoph von der Volkskammer zum Vorsitzenden des Staatsrates der DDR gewählt. Horst Sindermann wird Vorsitzender des Ministerrates.
Am 5. November wird eine Verdopplung des Mindestumtausches durch die DDR verkündet. Besucher aus "nichtsozialistischen Staaten und West-Berlin" müssen ab dem 15. November beim Besuch der DDR 20,- DM und beim Besuch Ost-Berlins 10,- DM zum Kurs 1:1 in Mark der DDR umtauschen.

Auf Anordnung des Ministeriums des Inneren der DDR müssen DDR-Kraftfahrzeuge ab dem 1. Januar anstelle des bisherigen "D" das Zeichen "DDR" anbringen.
Die DDR wird am 1. Januar Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Am 28. Januar wird das 3. Jugendgesetz von der Volkskammer verabschiedet.
Günter Guillaume, persönlicher Referent Willy Brandts, wird am 25. April unter dem Verdacht der Spionage für die DDR festgenommen.
Am 30. April fällt der gemeinsame Beschluss des SED-Politbüros, des Ministerrates und des FDGB-Bundesvorstandes über weitere Maßnahmen zur Durchführung des sozialpolitischen Programms, unter anderem eine Erhöhung des jährlichen Mindesturlaubes.
Die Ständigen Vertretungen in Bonn und Ost-Berlin werden am 2. Mai eröffnet. Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der DDR wird Günter Gaus, Ständiger Vertreter der DDR in der Bundesrepublik Deutschland Michael Kohl.
Das DDR-Außenministerium protestiert am 20. Juni gegen die beabsichtigte Einrichtung des Umweltbundesamtes der Bundesrepublik Deutschland in West-Berlin.
Am 29. Juni trifft die Deutsch-deutsche Grenzkommission eine Vereinbarung über den Grenzverlauf und den Fischfang in der Lübecker Bucht.
Die USA nehmen am 4. September diplomatische Beziehungen zur DDR auf.
Die Staatsbank der DDR gibt am 14. September neue Banknoten aus. "Mark der DDR" (M) löst als Währungsbezeichnung "Mark der Deutschen Notenbank" (MDN) ab.
Die Volkskammer beschließt am 27. September das "Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 7. Oktober 1974". Alle Bezüge auf die "deutsche Nation" werden gestrichen, ein neues Gerichtsverfassungsgesetz wird erlassen und es kommt zu einer personellen Umbesetzung des Ministerrates.
Der am 5. November 1973 verdoppelte Mindestumtausch für Besucher der DDR und Ost-Berlins wird mit Beschluss vom 26. Oktober ab dem 15. November von 20,- DM auf 13,- DM bzw. von 10,- DM auf 6,50 DM gesenkt. Personen unter 16 Jahren und Rentner werden mit Beschluss vom 10. Dezember mit Wirkung vom 20. Dezember vom Mindestumtausch befreit.
In einem Hirtenbrief wenden sich am 17. November die katholischen Bischöfe der DDR gegen das staatliche Erziehungsmonopol.
Am 11./12. Dezember wird ein Abkommen über die Verbringung von Abfallstoffen von West-Berlin in die DDR geschlossen.
Ein Abkommen über Fortführung der Swing-Regelung im innerdeutschen Handel für den Zeitraum 1976-1981 (Höchstgrenze 850 Mio. DM) wird am 12. Dezember abgeschlossen.

  • 22. Mai - Erich Honecker wird Generalsekretär der SED.
  • 29. Oktober - Willi Stoph wird neuer Vorsitzender des Minsterrates, Erich Honecker Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates. Gleichzeitig löst Honecker Stoph als Vorsitzender des Staatsrates ab.
  • 16. November - Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann
  • 13. Februar - In Dresden fordern Jugendliche die Einführung des zivilen Ersatzdienstes in der DDR.
  • 7. März - Der Filmregisseur Konrad Wolf stirbt in Berlin.
  • 15. Juli - Die Sowjets beginnen mit der Stationierung von mobilen SS21-Kurzstreckenraketen in der DDR.
  • 14. Februar - In Dresden demonstrieren gegen 100.000 Menschen für den Frieden.
  • 1. Juni- Die Schriftstellerin Anna Seghers, Präsidentin des DDR-Schriftstellerverbandes von 1952-1978, stirbt in Ost-Berlin.
  • 28. September - Die DDR beginnt mit dem Abbau von Selbstschussanlagen an der deutsch-deutschen Grenze.
  • 7.-11. Juli - Honecker besucht die Bundesrepublik.
  • 2. Mai - Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich. In der Folge versuchen Hunderte von DDR-Bürgern über Ungarn in den Westen zu gelangen. Mit dem gleichen Ziel begeben sich viele in die Botschaften der Bundesrepublik in Budapest, Prag und Warschau, um an westdeutsche Reisepapiere zu gelangen.
  • 7. Mai - Bei Kommunalwahlen manipuliert die SED-Führung die Resultate zu ihren Gunsten, was Proteste in der Bevölkerung hervorruft.
  • 6. Juli - Der Staatspräsident der UdSSR, Michail Gorbatschow lehnt eine Intervention von sowjetischen Truppen zur Abwendung von Unruhen in der DDR ab. Die DDR geht ihrer Existenzgarantie verlustig.
  • 31. Juli - In Ost-Berlin, Warschau, Prag und Budapest versuchen Tausende von DDR-Bürgern durch die Erstürmung der Botschaften der Bundesrepublik ihre Ausreise zu erzwingen. An der ungarisch-österreichischen Grenzen setzt eine Massenflucht ein.
  • 4. September - Beginn der Montagsdemonstrationen in Leipzig, an denen Tausende von Demonstranten für Reise-, Presse- und Versammlungsfreiheit demonstrieren.
  • 11. September - Ungarn gewährt den DDR-Flüchtlingen die Ausreise über Österreich.
  • 11. September - In der DDR bildet sich die Bürgerbewegungen "Neues Forum". Es folgen: "Demokratie jetzt" (12. September), die "Sozialdemokratische Partei der DDR" (7. Oktober) und der "Demokratische Aufbruch" (29. Oktober).
  • 7. Oktober - Am 40. Jahrestag der Republik mahnt Michail Gorbatschow die DDR-Führung zu politischen Reformen.
  • 18. Oktober - Rücktritt Erich Honeckers von seinem Amt als Staatsratsvorsitzender. Egon Krenz (*1937) wird zum neuen Generalsekretär der SED gewählt.
  • 4. November - Rund eine Million Menschen demonstrieren in Ost-Berlin gegen das SED-Regime.
  • 7./8. November - Der Vorsitzende des Ministerrates, Willi Stoph und das gesamte Politibüro der SED treten zurück.
  • Januar bis November - Insgesamt etwa 225,000 DDR-Bürger reisten in die Bundesrepublik aus.
  • 9. November - Fall der Berliner Mauer und Öffnung der Grenzen zur Bundesrepublik.
  • 13. November - Hans Modrow (*1928), Chef des SED-Parteibezirks Dresden, wird von der Volkskammer zum neuen Ministerpräsidenten der DDR gewählt.
  • 15. November - KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow nennt die Wiedereinigung Deutschlands eine "innerdeutsche Angelegenheit".
  • 6. Dezember - Egon Krenz tritt als Vorsitzender des Staatrates und des Nationalen Verteidigungsrates zurück. Neues Staatsoberhaupt wird Manfred Gerlach (*1928; LDPD).
  • 9. Dezember - Gregor Gysi (*1948) wird Vorsitzender der SED.
  • 17. Dezember - Die SED gibt sich den Namenszusatz PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus).
  • 4. Februar - Die SED-PDS gibt den Namensbestandteil SED auf.
  • 5. Februar - Vertreter des "Runden Tisches" treten in die Regierung Modrow ein.
  • 18. März - Die Wahlen zur Volkskammer der DDR gewinnt die "Allianz für Deutschland", ein Drei-Parteien-Bündnis, bestehend aus CDU (40,8% der Stimmen), Demokratischer Aufbruch und Deutsche Soziale Union (48,1%). Die SPD vereint 21,9%, die PDS 16,3% der Stimmen auf sich.
  • 5. April - Sabine Bergmann-Pohl (CDU; *1946) wird Volkskammerpräsidentin und damit (letztes) Staatsoberhaupt der DDR.
  • 12. April - Lothar de Maizière (CDU; *1940) wird Ministerpräsident und bildet eine große Koalition aus mehreren Parteien.
  • 18. Mai - In Bonn wird ein Staatsvertrag zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion der Bundesrepublik und der DDR unterzeichnet.
  • 21. Juni - Die Volkskammer der DDR und der deutsche Bundestag verabschieden den Staatsvertrag.
  • 1. Juli - Die Währungsunion tritt in Kraft. Die D-Mark wird gesetzliches Zahlungsmittel auch in der DDR.
  • 22. Juli nach fast 48 Jahren werden die 14 Bezirke wieder in fünf Länder umgewandelt.
  • 23. August - Die Volkskammer der DDR votiert für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.
  • 13. September - Die Bundesrepublik und die UdSSR unterzeichnen einen Zusammenarbeits- und Nichtangriffsvertrag. Für den Abzug der Roten Armee aus der DDR bis 1994 erhält die UdSSR 13 Mrd. DM.
  • 25. September - Die DDR verlässt den Warschauer Pakt.
  • 3. Oktober - Die Deutsche Demokratische Republik tritt der Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes bei.


siehe auch: