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Ilija Trojanow

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Ilija Trojanow bei einer Lesung in Langenau/Württ

Ilija Trojanow (* 23. August 1965 in Sofia) ist ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Verleger.

Leben

Ilija Trojanow entstammt einer bulgarischen Familie, die 1971 über Jugoslawien und Italien in die Bundesrepublik Deutschland floh, wo sie politisches Asyl erhielt. 1972 zog die Familie weiter nach Kenia, wo der Vater eine Anstellung als Ingenieur erhalten hatte. Unterbrochen von einem Deutschlandaufenthalt in den Jahren 1977 bis 1981, in denen er von 1979 bis 1981 das Staatliche Landschulheim Marquartstein besuchte, lebte Ilija Trojanow bis 1984 in Nairobi. Dort besuchte er eine deutschsprachige Schule, die er mit der Reifeprüfung abschloss. Danach folgte ein Aufenthalt in Paris, und von 1985 bis 1989 studierte er an der Universität München Rechtswissenschaften und Ethnologie. Nachdem er dieses Studium abgebrochen hatte, gründete er 1989 in München den Kyrill-und-Method-Verlag, 1992 den Marino-Verlag, die beide auf afrikanische Literatur spezialisiert waren. 1999 übersiedelte Trojanow nach Mumbai; in den folgenden Jahren beschäftigte er sich intensiv mit Indien. Seit 2003 lebt Trojanow in Kapstadt.

Trojanow verfasste in den Neunzigerjahren einige Sachbücher und Reiseführer über Afrika, er gab eine Anthologie mit afrikanischer Gegenwartsliteratur heraus und übersetzte afrikanische Autoren. 1996 erschien sein erster eigener Roman Die Welt ist groß und Rettung lauert überall, in dem er die Erfahrungen seiner Familie als politische Flüchtlinge und Asylanten verarbeitete. Es folgten der Science-Fiction-Roman Autopol, der als „novel in progress“ im Internet entstanden war, mit Hundezeiten ein Reisebericht über ein Wiedersehen mit der bulgarischen Heimat sowie Bücher über Trojanows indische Erfahrungen. In der Reportage Zu den heiligen Quellen des Islam beschrieb Trojanow seine Pilgerreise nach Mekka.

Ilija Trojanow ist seit 2002 Mitglied des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.

Werke

  • In Afrika, München 1993 (zusammen mit Michael Martin)
  • Naturwunder Ostafrika, München 1994 (zusammen mit Michael Martin)
  • Hüter der Sonne, München 1996 (zusammen mit Chenjerai Hove)
  • Kenia mit Nordtansania, München 1996
  • Die Welt ist groß und Rettung lauert überall, München 1996
  • Autopol, München 1997
  • Zimbabwe, München 1998
  • Hundezeiten, München 1999
  • Der Sadhu an der Teufelswand, München 2001
  • An den inneren Ufern Indiens, München 2003
  • Zu den heiligen Quellen des Islam, München 2004
  • Der Weltensammler, München 2006
  • Indien. Land des kleinen Glücks, Cadolzburg 2006
  • Gebrauchsanweisung für Indien, München 2006
  • Die fingierte Revolution. Bulgarien, eine exemplarische Geschichte, München 2006

Herausgeberschaft

  • Afrikanissimo, Wuppertal 1991 (zusammen mit Peter Ripken)
  • Das Huhn das schreit gehört dem Fremden, München 1998
  • Döner in Walhalla, Köln 2000

Übersetzungen

Übersetzungen von Werken Trojanows

Arabisch

  • arabischer Titel für Der Weltensammler, (Al Kamel Verlag)

Bulgarisch

  • Светът е голям и спасение дебне отвсякъде, 1997, ISBN: 954-04-0118-6

Englisch

  • Along the Ganges, London 2005, 1-904950-36-1
  • Along the Ganga : to the inner shores of India, New Delhi 2005, ISBN: 0-1430-3165-1

Niederländisch

  • De heilige bron van de islam, Breda 2006, ISBN: 904450634X
  • niederländischer Titel für Der Weltensammler, (Verlag De Geus)

Russisch

  • Mir velik, i spasenie podzidaet za kazdym uglom, Moskau 2002, ISBN: 5-7516-0327-3

Spanisch

  • El mundo es grande y la salvación acecha por todas partes, 1998, ISBN: 84-8310-064-9

Tschechisch

  • Moje Afrika, Prag 2004, ISBN: 80-249-0364-4

Auszeichnungen