Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld (*10. September 1938 in Hamburg) ist einer der bekanntesten Modeschöpfer unserer Zeit.
1955, im Alter von 14 Jahren, verließ Lagerfeld zusammen mit seiner Mutter Deutschland und wechselte nach Paris. Mit einem Mantel aus Wolle gewann er 1957 mit nur 17 Jahren einen Preis in einem Wettberwerb des Internationalen Wollsekretariats IWS. Daraufhin bekam er eine Stelle bei Pierre Balmin. Sein Wollmantel ging später auch bei Balmin in Produktion.
Im Jahre 1958 wechselte er zu Jean Patou, wurde jedoch bereits nach einem weiteren Jahr freiberuflich tätig für bekannte Häuser wie Valentino und Krizia. 1964 hatte er die Nase von der Mode voll und begann ein Kunststudium, kehrte aber nach drei Jahren wieder zurück.
In seinen Kollektionen bei Chloé, wo er bis 1983 tätig war, konnte er seiner Kreativität freien Lauf lassen. Weltweite Anerkennung brachte ihm 1972 die Deco Kollektion ein, die aus Schwarz-Weiß-Drucken mit geschicktem, schräg verlaufendem Schnitt bestand.
Nach Chloé ging er zu Chanel, wo er Chefdesigner der Kollektion und insbesondere der Prêt-à-Porter-Sparte wurde. Auch bei Chanel war Lagerfeld immer für Überraschungen gut, beispielsweise die Kombination von schweren Schnürstiefeln und Lederjacken mit Georgetteröcken. Die gewagte Gestaltung seiner Kreationen trieb Lagerfeld auf die Spitze mit humorvollen Schöpfungen wie einem "Autokleid" mit Kühlergrill und Stoßstange. Während er bei Chanel war gründete er auch sein eigenes Label, bekannt für extravagante Strickmode.
Lagerfeld entdeckte 1990 Claudia Schiffer, die später zum bestbezahlten Modell avancierte und 1993 in einem von Lagerfeld mit Koranversen bestickten Mieder auf einer Modenschau einen Skandal provozierte.
Lagerfeld, der unter anderem sagte: "Ich bin Opportunist und mag die Veränderung, deswegen ist Mode für mich OK", hat noch einige weitere Interessen, er ist zum Beispiel als Fotograf erfolgreich tätig und brachte 1975 eine eigene Parfüm-Kollektion heraus. Bekannt ist Lagerfeld auch durch seinen Haarzopf und seinen Fächer, den er immer bei sich trägt.