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Linth

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Die Linth ist ein Fluss in den Schweizer Kantonen Glarus, St. Gallen und Schwyz.

Linthkanal, beim Verlassen des Walensees

Die Linth ist der Quellfluss der Limmat und entspringt im Tödi-Massiv. Sie fließt nordwärts durch das Glarnerland und vereinigt sich in Schwanden mit dem Sernft, welcher von Elm herunter kommt. Danach durchfliesst sie Ennenda, Glarus, Netstal und Näfels und gelangt in den Walensee. Bei Weesen verlässt der Linthkanal den See, durchquert die breite Linthebene und mündet bei Schmerikon in den oberen Teil des Zürichsees.

Vor der Linthkorrektion durch Hans Conrad Escher machte die Linth keinen Umweg zum Walensee, sondern floss wild durch die Ebene und überflutete regelmässig das Land.

Die Linth vor der Korrektion

Zwischen 1627 und 1840, als die Linth noch von Mollis quer zum Tal nach Niederurnen und Ziegelbrücke floss, wurde die Ebene zwischen Näfels, Weesen und Ziegelbrücke regelmässig und mit verheerenden Folgen durch die Linth überschwemmt. Ab dem 18. Jahrhundert lagerte sich mehr und mehr Geschiebe aus den Glarner Bergen in der vormals fruchtbaren Linthebene ab und zerstörte grosse Kulturlandflächen. Die hohe Erosion im Glarnerland war durch die systematische Abholzung und draus resultiernde Murgänge bedingt.

Die Ablagerung des Geschiebes in der Linthebene führte dazu, dass die Maag nicht mehr in den Zürichsee abfliessen konnte und rückwärts zu fliessen begann. Dies führte zum Ansteigen des Walensee und regelmässigen Überschwemmungen in den Anrainerorten. Die Linthebene versumpfte und es kam zu regelmässigen Malariaausbrüchen.

Linthkorrektion

1783 gab die Tagsatzung ein Projekt für die Korrektion der Linth in Auftrag, das jedoch erst 1804 zu konkreten Baubplänen führte. Das Projekt sah die Kanalisierung der Linth ab Mollis vor. Der Kanal sollte in den Walensee geleitet und das Flussbett zwischen Walen- und Zürichseee begradigt werden. Die Bauarbeiten unter der Leitung von Hans Conrad Escher begannen 1807. Der heute als Escherkanal bekannte Kanal bei Mollis wurde 1811 eröffnet und 1816 waren die Arbeiten am Kanal zwischen Walensee und Zürichsee beendet.

Durch die Linthkorrektion wurde der Wasserspiegel des Walensees um 5.5 Meter gesenkt. Die ehemals versumpften Flächen zwischen den beiden Seen wurden erfolgreich entwässert und melioriert. Bisher hielten die Dämme den Belastungen stand. Erst bei den Hochwassern von 1999 kam es zu einer ernsthaften Bedrohung durch Dammbruch. Die Dämme wurden in der Folge verstärkt und teilweise erneuert.

Siehe auch

Linthkorrektion